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16. Juni 2009
Montagmorgen gings dann im nun gewohnten Trott weiter. Lange Anfahrt vom Hotel bis zum Stadium durch den Verkehrsdschungel und dann die Trainingseinheit am Morgen.
Hier wiederholten wir einige ringkampfspezifische Kraftausdauerübungen mit dem Partner, was den Sportlern bei den Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit einiges abverlangte, sodass danach nur noch leichte Technikübungen wiederholt wurden.
Am Nachmittag sollte deshalb eine weitere längere Technikeinheit absolviert werden.
Standen letzte Woche ein paar Standtechniken im Vordergrund, so kamen wir diese Woche folgerichtig zu den Fortsetzungen am Boden, wobei auch hier das Augenmerk darauf gerichtet war, dass wir Verbindungen zu den eine Woche zuvor trainierten Standtechniken fanden.
So kamen wir beispielsweise über die Armklammer außen zum Beinangriff außen, und dann zu einem Übersteiger am abgehobenen Bein. Dies war für die Trainingsgruppe zwar eindeutig zu schwierig, ich wollte jedoch trotzdem auch einige dieser Dinge zeigen, denn auch in dieser Gruppe fand ich Sportler, die die Technik nachahmen konnten.
Da mir beim Kämpfen der Sportler aber auch aufgefallen war, dass sie alle mit einem Nackenhebel oder ähnlichem versuchten Ihren Kontrahenten zu drehen, wurden natürlich auch die einfachen Hebeltechniken am Boden gezeigt und trainiert. Nach dem Training folgte fast selbstverständlich das Positionskämpfen mit diesen Hebeltechniken, was aber nur bedingt als Erfolg gewertet werden konnte. Zum einen fanden die Sportler wohl diese Art den Gegner zu kontrollieren nicht spektakulär genug, andere wiederum hatten selbst mit diesen einfachen Dingen so ihre Probleme, sodass wir hier sicher nochmals ansetzen werden.
Zum Abschluss wurde dann noch ein Technikkreistraining vorgestellt, was zur Festigung der Technik, aber auch zur Ausdauer und zu Koordinationsverbesserungen genutzt werden kann.

Ein Sportler steht in der Mitte eines Kreises und wird von den umherstehenden Sportlern in zufälliger Reihe attackiert und muss mit einer Technik auf die Angreifer reagieren.

Dies gefiel den Sportlern sehr, aber auch hier hatten sie fast selbstredend ihre Probleme.

17. Juni 2006

Beim Training am Dienstagmorgen wurden die Kraftausdauerübungen wiederholt und anschließend weitere Bodentechniken trainiert. Waren am Montag die Hebel an den Armen bzw. am Oberkörper unser Ziel, so war es heute unser Ziel Hebel unter Hinzuziehung der Beine anzubringen. Höhepunkt war schließlich ein „Einsteiger“, ein Hebel bei dem mit den eigenen Beinen gesperrt und gehebelt wird. Das Wort „Einsteiger“ gefiel den Teilnehmern sichtlich gut, denn wenn immer es fiel, brach lautes Gelächter aus. Besonderen Gefallen fanden die Teilnehmer auch deswegen an den „Einsteigetechniken“, da diese nicht ganz schmerzfrei für die Gegner sind, und somit eine gute Kontrolle des Ausführenden erfordern.
Am Nachmittag stand eine Wiederholung des gesamten Technikprogramms an, da wir nur noch den Mittwoch in dieser Formation zusammen verbringen sollten, da nur etwa 12 Ringer dieser Gruppe mit nach Bo und Makeni kommen sollten, da dort weitere 20 bis 25 Ringer auf uns warteten und dann die Gruppe von mir nicht mehr zu händeln sei.
Ich versuchte im Rahmen der Wiederholung noch einmal deutlich zu machen, worauf es mir ankam, und wie die Zukunft eines Techniktrainings unter Leitung des hiesigen „Coaches“ aussehen sollte. Da wir hier nur einige Grundstrukturen angeschnitten hatten, sollte auf diesen individuell aufgebaut werden, sodass jeder Ringer für sich selbst geeignete Vorbereitungen und Folgetechniken erarbeitet bzw. findet. Ebenfalls versuchte ich ihnen verständlich zu machen, dass eine hohe Wiederholungszahl für den Erfolg notwendig ist, sodass Techniktraining in all seinen Formen einen hohen Stellenwert haben sollte. Beispiele gab ich „Coach City“ an die Hand (Situationskämpfe, Kreistraining, Schulringen usw.).
Die Wiederholung der Techniken war auch darauf gerichtet, dass wir am Mittwochmorgen mit der Gruppe eine Art Leistungsüberprüfung durchführen wollten, wobei jeder sich eine Stand- und eine Bodentechnik zur Vorführung aussuchen sollte. Bewertet wurde dann die Umsetzung, was zugleich ein Auswahlmittel sein sollte, die Ringer zu bestimmen, die mit nach Bo und Makeni durften, da diese mir dort behilflich sein sollten, was das Training dort anging.
Da wir in dieser Gruppe zunächst das letzte Mal zusammen sind, da wir Donnerstag mit einem Teil der Gruppe nach Bo aufbrechen, wollten wir durch eine Überprüfung der bisher trainierten Techniken eine Art Auswahl vornehmen, um in den Provinzen Bo und Makeni dann einige Assistenztrainer zur Verfügung zu haben. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm sahen wir uns dann alle Paare in der Mitte der Matte an, wobei jeder Ringer sich eine Stand- und eine Bodentechnik ausgesucht hatte und diese präsentierte. Ich benotete dies mit Schulnoten von 1 – 6, wobei die überwiegenden Teilnehmer im mittleren Notenspiegel landeten. Damit konnte man nach so kurzer Zeit mehr als zufrieden sein. Aus Praktikabilitätsgründen wurden für die Auswahl aber auch gewichtsmäßig zueinander passende Paare ausgesucht. Der in Freetown bleibenden Gruppe wurde ein Trainingsplan aufgegeben, der sie ebenfalls weiter auf das nächste Woche stattfindende kleine Turnier vorbereiten sollte.
Schon an diesem Nachmittag würden wir nochmals Trainingskämpfe mit den Turnierregeln durchführen, sodass die Teilnehmer vorbereitet sind.