Zurück Nach oben Weiter

12. Juni 2009
Wie schon die Tage zuvor wurde ich nach dem Frühstück im Hotel abgeholt und durch den alltäglichen Verkehrsdschungel zum Stadion von Freetown gebracht. Die Sportler waren schon anwesend und neugierig darauf, was wir heute machen würden. Da wir die Grundtechniken im Stand bis auf den Beinangriff innen bereits trainiert hatten, war klar, dass dies der nächste Schritt sein würde. Wir begannen die Technik mit Ihren Folgetechniken abermals in Teiltechniken zu unterteilen und erzielten damit einen besseren Trainingseffekt. Was aber auch hier wiederum klar zu erkennen war, dass die Sportler (allesamt Anfänger) Probleme hatten die an den Tagen zuvor trainierten Dinge von den heutigen zu unterscheiden und so immer wieder Fehler gemacht wurden, indem die anderen Techniken eingemischt wurden. Ich gebe zu, bei Anfängern in so kurzer Zeit so eine Fülle von Techniken zu erlernen ist schier unmöglich, aber ich möchte versuchen ihnen ein breites Spektrum zu zeigen, da evtl. ein oder zwei Ringer es sich aneignen und später weitergeben können.
Um die Sportler nicht ganz zu überfrachten, wurde schließlich am Nachmittag nicht mit dem Techniktraining fortgefahren, sondern es wurden Übungen zur Kraftbildung gezeigt, die jeweils mit dem Partner trainiert werden können. Hier legte ich besonderen Wert auf Übungen, die sehr ringkampfspeziell sind, und damit eher Ganzkörperübungen, da die individuellen Muskeln wie Bizeps usw. bei den Sportlern bereits sehr stark ausgeprägt waren.

Bei diesen Übungen versuchte ich auch deutlich zu machen, dass hier eine Individualplanung von Nöten ist, da nicht jeder Sportler mit den gleichen Grundvoraussetzungen startet. Um einen Trainingseffekt zu erzielen, gab ich ihnen ebenfalls zu verstehen, dass mit Steigerungen gearbeitet werden muss, und nicht wie derzeit einmal wöchentlich ein gemischter Zirkel das Maß der Dinge ist.
Nach einer Einführung in die Übungen mit einer Durchführungsintensität von drei Sätzen waren die Sportler ziemlich am Boden, was zeigt, wie wenig spezifisch sie für Ringen trainiert hatten. Wir beendeten die Einheit wie schon die Tage zuvor mit einem zweiminütigen Kampf, was den Sportlern immer wieder sehr viel Spaß macht, da sie hier Ihre Helden finden.
Auch ganz nett und am Rande bemerkt: Es wird nach jedem Training ein gemeinsames Gebet gesprochen und anschließend schüttelt jeder Ringer dem anderen Ringer die Hand.