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Licht und Schatten am Doppelkampfwochenende I

 Am Doppelkampfwochenende mussten wir zunächst am „Tag der Deutschen Einheit“ auswärts beim KSC Niedernberg antreten. Ertsmals mit Chris Apostolou im Leichtgewicht gr.-römischer Stil sollte gegen die starken Hessen ein Punktgewinn möglich sein. Als sich beim Abwiegen auch noch das Fehlen des griechischen Schwergewichts, als auch von Alexander Maier im 66 kg gr.-römisch auf Seiten der Niedernberger herausstellte, waren unsere Chancen zum Sieg mehr als gestiegen.

Aber wie so oft kommt dann doch alles anders als erwartet. Zunächst konnte Cem Güvener kampflos die Punkte in der leichtesten Gewichtsklasse mitnehmen, ehe uns Eduard Weimer mit seinem technisch überlegenen Sieg gegen Simon Fecher in den Kampf zurückbrachte.

 Auch Vetseslav Georgiev ließ Ibrahim Fallacara nicht den Hauch einer Chance und so hat sich dann wohl auch bei dem ein oder anderen Hüttigweiler Ringer zu viel Selbstsicherheit eingeschlichen. 

Denn schon im Kampf bis 96 kg Freistil hatte Svetoslav Luytskanov gegen Rafal Levon beachtliche Konzentrationsprobleme und überließ dem Niedernberger ein 0 : 3. 

Auch Kim Horras, der für Robert Schmitt im freien Stil am Start war, konnte gegen Stefan Kraus seinen Trainingszustand nicht abrufen und gab völlig unnötig weitere drei Zähler ab.

Artur Weimer sollte dann wenigstens den Sack zumachen, als er im 84 kg gr.-römisch gegen Alexander Messner antrat. Konzentriert und kontrolliert führte Artur den Kampf im Stand und wurde vom Schiedsrichter folgerichtig mit der Wahl nach 1 Minute 30 belohnt. Artur drehte Messner bereits 3/4, ehe er losließ und fast auf beiden Schultern gelandet wäre. Zurück in der Ecke dann die Erklärung: Artur´s Schulter war kurz raus, was in den folgenden Kampfrunden zu überhöhter Vorsicht führte. Das wiederum half Messner, denn nun war auch er in mancher Runde der aktivere Ringer. Mit 2 : 3 verlor Artur etwas unglücklich diesen Kampf, der bei umgekehrtem Ergebnis schon unser Sieg gewesen wäre. 

Chris Apostolou schaffte gegen Matthias Kraus einen 3 : 0 Pflichtsieg und Anis Gharbi war trotz leichter Blessur jederzeit Herr der Matte gegen Michael Heeg. 

Somit spitzte sich der Kampf der Weltergewichtler zum Showdown des Mannschaftskampfes zu. Kampfleiter Maletic waren zuvor schon viele recht zweifelhafte Entscheidungen herausgerutscht, sodass kam was kommen musste. Die Stimmung der Zuschauer gegen Kampfrichter und Gastmannschaft eskalierte. 

Beim Kampf Danny Hippchen gegen Lukas Fecher flog ein Becher gefüllt mit Bier auf die Matte. Danny machte einen guten Kampf und kam in Runde 2 gar zum Rundengewinn gegen den favorisierten Lukas Fecher. Die Stimmung der Zuschauer brodelte weiter. Danny musste sich einige Anfeindungen der gastgebenden Zuschauer zumuten. Lukas Fecher blieb dann wieder Sieger in Runde 3 und 4, was zum 16 : 18 vor dem letzten Kampf führte. Wir benötigten also wenigstens einen Punkt zum Unentschieden. 

Anthony Dizy gegen Feti Karakas, so die Kontrahenten. Dizy ging motiviert zur Sache, Karakas in Runde 1 sehr clever und abwartend auf seine Minimalchance, die er dann jedoch eiskalt nutzte. Dizy erhöhte dann das Tempo, welches Karakas so nicht hätte mitgehen können. In der Folge mehrere taktische Unterbrechungen, mit der Andeutung, dass Anthony regelwidrig kämpfen würde. Der Unparteiische war dem Druck der Einheimischen jedoch nicht mehr gewachsen und entschied ein ums andere Mal auf Zuruf von aussen. Besonders deutlich wurde dies in Runde 3, als Anthony deutlich aktiver in Front lag und knappe 10 Sekunden vor Anordnung der Bodenlage noch einmal versuchte die Kopfklammer zu fassen. Dass dabei die Hand oder der Arm nicht vorm Gesicht sein darf, das war mir bis dahin neu. Der Kampfrichter ahndete nach Schrei von Karakas die Sache mit einer Zweierwertung für Karakas und einer Verwarnung für Anthony.

Endresultat 0 : 3 und den Mannschaftskampf mit 18 : 19 verloren. Abgesehen davon, dass wir im Leichtgewicht Freistil und im Mittelgewicht gr.-römisch schon früher für die Entscheidung zu unseren Gunsten hätten legen können, so waren doch viele missglückte Entscheidungen des Mattenleiters auch ein Grund für´s Resultat und für die Eskalationen in der Halle.

Frank Reinshagen (Trainer)