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Wo sind die Ringer-Brüder Harth?
Böse Überraschung bei der Ringkampf-Gemeinschaft Saarbrücken: Talente verschwinden
Die Verantwortlichen bei der Ringkampf-Gemeinschaft Saarbrücken kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die drei Ringer-Talente Georg, William und David Harth haben den Verein verlassen.

Saarbrücken. So hart trifft es eine Mannschaft manchmal - in der Zweiten Ringer-Bundesliga: Da startet eine Truppe furios, gewinnt mit beachtlich starker Besetzung die ersten beiden Kämpfe der Runde, vermittelt den Eindruck, in dieser Saison ganz vorne ein Wörtchen mitzureden. Und dann? Plötzlich fehlen wichtige Athleten, etwas Pech kommt hinzu und schwupp - hängt man wieder ziemlich weit hinten in der Tabelle auf Platz sieben von zehn. Doch was ist der Grund für diese Härte, mit der die Ringkampf-Gemeinschaft (RG) Saarbrücken derzeit umgehen muss? Der Hauptgrund heißt Harth. Genauer gesagt heißen so die drei Hauptgründe für den harten Rückschlag, den die RG verkraften muss. Die drei Ringer-Brüder aus Georgien - Georg, William und David, ursprünglich mit Familiennamen Tchkartishvili - gelten als große Talente. Sie wurden mit Hilfe der Saarbrücker Ringkampfgemeinschaft in Deutschland eingebürgert. Doch danach wechselten sie nach Potsdam in eine andere Schule und zu einem anderen Verein, kehrten dann zurück zur RG und sind jetzt anscheinend in die USA ausgewandert. Da kann auch Horst Hoppe, der Koordinator der RG und Präsident des Saarländischen Ringer-Verbandes, nur staunen: "Vom Auswandern war zwar schon mal die Rede, aber ich habe das nie so richtig ernst genommen. Jetzt war plötzlich nach zwei Runden-Kämpfen das Ticket da, und die drei waren weg." Hoppe erklärt die Hintergründe ausführlicher: "Ihr Vater will, dass die drei sich an einem College in Los Angeles hauptsächlich dem Leistungssport widmen. Er selbst arbeitet jedoch noch in Deutschland und müsste bald auch wieder hier sein. Dann erfahre ich wohl, wie es da weitergeht."

Bei der Saarbrücker Ringer-Staffel muss es jedenfalls auch ohne die Harth-Brüder weitergehen. Nach fünf Niederlagen in Folge hat sich die RG mit einem deutlichen 23:12-Sieg in Mülheim am Rhein wieder ein wenig gefangen. Dies liegt daran, dass die beiden Punktgaranten in der 74-Kilo-Klasse, die ebenfalls wegen internationaler Einsätze fehlten, wieder zur Verfügung stehen. Andrej Schujko (Freistil) aus der Ukraine und Andrejs Afanasjews (griechisch-römisch) aus Lettland, der bei der Weltmeisterschaft in Budapest Platz 14 erkämpfte, werden am Samstag ab 19.30 Uhr beim Saarderby in der Sporthalle Gersweiler gegen den Tabellen-Zweiten ASV Hüttigweiler auf die Matte gehen.

Horst Hoppe rechnet mit einen Saarbrücker Sieg. Er rechnet auch damit, dass gleich das erste Duell zwischen Herve Bellisario (RG) und dem Nachwuchs-Ringer Danny Hippchen (ASV) in der Freistil-Klasse bis 55 Kilo zum Schlüsselkampf wird, genau wie Kampf zwei im Schwergewicht zwischen dem Letten Alexandrs Makulewics und Peter Himbert sowie Kampf drei zwischen den Türken Yakub Sari und Yakut Özkan (60 Kilo griechisch-römisch). In den 66-Kilo-Klassen und im Freistil-Mittelgewicht hat Hüttigweiler Vorteile, im klassischen Mittelgewicht (Dominique Engel gegen Eduard Weimer) und im Freistil-Halbschwergewicht bis 96 Kilo (Patrick Haffner gegen Artur Weimer) werden die Matten-Duelle offen und die Siege hart umkämpft sein. mimo

"Jetzt war plötzlich nach zwei Runden-Kämpfen das Ticket da, und die drei waren weg."

Horst Hoppe, RG Saarbrücken