Einen Schuldigen, will man darüber reden, der ist
schnell ausgemacht. Ich selbst trage hierfür einen Großteil der
Verantwortung, denn nach dem Verlauf der letzten Wochen, war ich mir
einfach zu sicher gegen den Tabellenletzten. Den Ausfall von Ruslan Babij
sah ich nicht als allzu großes Problem gegen die Mannschaft aus Großostheim.
Aus diesem Grund wurden zusätzliche Sicherungsanker in Form von
Umstellungen meinerseits nicht vorgenommen – was zum erschreckenden
Ergebnis führte. Die Einzelbegegnungen:
Tim Schreiner eröffnete gegen Gabriel Seregeli
(Trainersohn) im griechisch-römischen Stil bis 55 Kg. Tim erreichte gegen
den schon etwas erfahreneren Gabriel Seregeli sein Vorgabesoll, und überließ
lediglich 2,5 Mannschaftspunkte. Dann folgten Kämpfe, die das Publikum
schon in Angst versetzten, dass die Pause heute länger dauert als das
Kampfgeschehen. Dies sollte sich jedoch noch ändern. Im Schwergewicht
Freistil hatte Jean-Michel Gobert gegen Karsten Sommer leichtes Spiel und
schulterte den Jugendringer mit Beinangriff. Ruslan – wie oben schon erwähnt
konnte lediglich über die Waage gehen, da er sich im Kampf gegen Saarbrücken
verletzt hatte. Pius Grenz im griechisch-römischen Stil bis 96 Kg gegen
Marco Arnold, hatte heute ebenfalls keinen Schweiß auf der Stirn, denn
nach knapp 50 Sekunden war der deutsche B-Jugendmeister geschultert. Auch
Gregor Labuda fuhr gegen Sabri Gülap die vollen Punkte mit Durchdrehern
und Überwürfen ein. Einem Hüftangriff folgte dann ebenfalls der
Schultersieg. Nach der Pause schien die Sause so weiter zu gehen, denn
Jens Wagner schulterte ebenfalls nach kurzer Zeit den Jugendringer Jan
Zengel. Das war's dann für den ASV an diesem Abend. Nun kam die Zeit der
Hessen. Ali Topsakal wird so langsam zum Alptraum für Jürgen
Weiskircher. Der „kleine“ Mann aus Großostheim ist für „Piwi“
eine nicht zu knackende Nuss. Mit seiner hervorragenden Taktik und der
guten Beinabwehr / Konter erarbeitete sich Ali einen 4 : 1 Punktsieg.
„Nicki“ sollte dann den Sack zumachen. Und so selbstbewusst ging er
auch an Andreas Becker heran. Die erste Minute konnte man
meinen....“unser Nicki der trägt den aus der Halle“. Doch einem Anreißer
von Dominique Engel folgte ein Stützgriff von Andreas Becker und alles
„Strawwele“ half nichts mehr – Schulterniederlage, lange Gesichter.
Nun wuchs der Druck auf die beiden Weltergewichtler. Eduard Weimer gegen
Viktor Parubtschitschin endete im Vorkampf noch mit 4 :
1 für Eduard. Doch heute sollte nicht unser und auch nicht Eduards
Tag sein. Chancenlos ergab sich Eddi mit 0 : 5. Eine einzige Aktion in der
Bodenlage genügte zum Ausheber und Endstand. Thomas war nun die letzte
Hoffnung gegen den jungen Konstantin Fölk. Dieser entwickelte sich aber
im Laufe dieser Runde des öfteren zum Favoritenschreck. Ich selbst
unterlag im Hinkampf mit 0: 1 und auch Andreas Doll fand in beiden Duellen
kein Mittel gegen den schlaksigen Youngster. Und um es vorwegzunehmen –
Thomas ging es nicht anders. Der Großostheimer versteht es prima mit
seiner unorthodoxen Art Druck aufzubauen, dem nur schwer entgegenzuhalten
ist. 1 : 2 nach sechs Minuten und ich wäre am liebsten im Boden
versunken.
Ein kleiner Lichtblick gab die zweite Garnitur gegen
Saargemünd. Dort war es wiederum eine gute Kampfeinstellung und
hervorzuheben unser Mannschaftsbetreuer Hendrik Jost, der den
Mannschaftssieg ermöglichte. Super Kämpfe zeigten auch Arthur Weimer und
Alexander Kühn.
Frank Reinshagen
(Trainer) |