Mit der Spitzenbegegnung der 2. Bundesliga begann die
Rückrunde 2003/2004. Hatte man den Saisonauftakt gegen die Hessen
(Ringerverband) noch verloren, so drehten wir in Hösbach den Spieß
einfach um. Die Mannschaft wurde nur geringfügig verändert, Pius Grenz
muss nun in 96 Kg ran und Jean-Michel Gobert muss sich stilartbedingt mit
den ganz schweren Jungs messen. Wie schon im Hinkampf kämpfte in der
ersten Partie Ruslan Babij gegen Cem Güvener. Der Hösbacher hatte
weniger Probleme mit der Stilartumstellung und punktete am Ende mit 11 :
0. Auch Jean-Michel konnte wenig ausrichten, denn Ihm stand der
„Grosse“ Joseph Loyhna gegenüber. Im Stand passierte nicht viel, aber
in der Bodenlage verbog der Hösbacher unseren Michel doch grausam. Mit
guten Einsteigern belastete Loyhna den Rücken von Jean-Michel so stark,
dass dieser ein ums andere Mal in die Rückenlage drehte. Mit 8 : 0
verloren wir diesen Kampf. Dann kam Thorsten Mole gegen Harun Yildiz in
der Klasse bis 60 Kg, endlich im Freistil. Und Thorsten zeigte sein
Potenzial, denn er lieferte sich einen ganz ausgeglichenen Kampf gegen den
erfahrenen Yildiz. Das Ergebnis deutet fast auf einen Kirmesfight (wg. der
Höhe), kam aber durch Spitzenkonter beiderseits zustande. Am Ende hatte
der „Alte“ noch mit zwei Punkten gewonnen, aber bei einem erneuten
Aufeinandertreffen kann das schon ganz anders aussehen. Endergebnis hier
12 : 10 für Yildiz.
Pius Grenz gegen Bernd Fröhlich, wie schon in der
Vorrunde, nur jetzt in 96 Kg. Pius war vielleicht noch etwas agiler als im
Schwergewicht und erkämpfte einen 12 : 0 Punktsieg. Den letzten Kampf vor
der Pause bestritt Gregor Labuda gegen Rifat Yildiz. Auch Gregor
gestaltete den Kampf sehr ausgeglichen gegen den favorisierten Yildiz,
unterlag aber am Ende mit 2 : 7. Hauptverantwortlich war ein
„Blackout“ von Gregor in der fünften Minute: Gregor hob Rifat aus der
Bodenlage komplett bodenlos vor die Brust und hätte den Gegner nach vorne
absetzen müssen, weil Rifat schon lauerte und zum Konter gegriffen hatte.
Aber Gregor hatte wohl die fünf Punkte vor Augen und wollte Ihn überstürzen,
womit drei Punkte für Rifat mit anschließender Bodenlage folgten. Na ja,
Pausenstand 10 : 3,5 für Hösbach.
In der Pause unterhielten sich die Hüttigweiler Anhänger
aufgeregt, wie denn nun der Kampf heute ausgeht. Ich stand mit meiner
Meinung, dass wir nun keinen Kampf mehr verlieren so ziemlich allein. Es
folgte eine kleine Sportwette und die zweite Runde.
Begonnen wurde mit 84 Kg Freistil, wo Nicki zum
Leistungsträger avanciert. Er sollte an diesem Abend nur 10 Sekunden
brauchen, bis Reiner Müller den Arm zur Aufgabe hob. Müller vertritt
hier den schon seit Rundenbeginn verletzten Andre Heeg (vormals Goldbach).
Und es ging weiter mit „Piwi“ gegen den Deutschen Juniorenmeister Ümit
Anli (keine Gewähr für die Schreibweise). Ein Kampf wie die Zuschauer in
Hüttigweiler es von „Piwi“ erwarten: „Et ging rewer und niwer“.
Die Verlängerung und der „Sudden Death“ mussten die Entscheidung
bringen. (Nochmal die Erklärung: In der Verlängerung gewinnt derjenige,
der den ersten Punkt erzielt). Jürgen Weiskircher siegte schließlich mit
eigenem Beinangriff mit 3 : 2 Punkten. 84 Kg gr.-römisch, standesgemäß
Jens Wagner (aktueller deutscher Polizeimeister) gegen Steffen Thomas.
Zwei „Wuchtpakete“ treffen aufeinander. Jens ist pausenlos im
Vormarsch, aber der Hösbacher kann sich optische Vorteile verschaffen, da
er nur ausweicht und selbst mit Scheinangriffen glänzt. Erst nach der
Pause schafft Jens es den Gegner in Haltegriffen zu fixieren und so die
Bodenlage zu erzwingen. Dort punktet Jens und sichert uns den Sieg. Die
vorletzte Partie bestreitet Eduard Weimer gegen Deniz Topcu. Technisch
ausgeglichen, mit 2 : 2 Punkten geht auch dieser Kampf in die Verlängerung
und dort entscheidet der Schiedsrichter (unser Freund Stüber Harry) gegen
Eduard, weil Deniz einfach mehr Aktivität zeigte. Das sind genau die Kämpfe
die unsere Jugendlichen brauchen um sich weiterzuentwickeln. Vorm letzten
Kampf des Abends steht es nun 12 : 11,5 für Hösbach, aber nun kommt
Tommi (umgebauter Freistiler). Thomas Reinshagen gegen Özgür Topcu
(eigentlich auch gr.-römisch), und Sie ahnen wohl, wer gewinnt. Thomas kämpft
trotz gesundheitlicher Probleme mit großer Gelassenheit einen Punktsieg für
die Mannschaft heraus und wir gewinnen mit 13,5 : 12 gegen den Tabellenführer.
Meine Sportwette war fast aufgegangen.
Frank Reinshagen
(Trainer) |