TSV hadert mit Kampfrichter Rösner
Im Spitzenkampf gegen Hüttigweiler mussten sich die Immenhäuser
Ringer nur knapp geschlagen geben
Sie hatten den 200 Zuschauern in der Jahnturnhalle einen
hervorragenden Kampf gegen einen starken Gegner gezeigt - und saßen
am Ende mit hängenden Köpfen und leeren Gesichtern da. 12,5:14,5
- für die Niederlage der Immenhäuser Ringer gegen den ASV 09 Hüttigweiler,
Tabellenzweiter der 2. Bundesliga West, hatte es zwei Gründe
gegeben.
"Ein bisschen haben wir uns selbst geschlagen",
analysierte Torben Pfeiffer. Ein bisschen war es aber auch
Kampfrichter Helmut Rösner, der den teilweise hochklassigen und
emotionalen Kampf entscheidende Wendungen gab - und sich damit
nicht nur den Zorn des Sohns des etatmäßigen TSV-Trainers
Heinz-Jürgen Pfeiffer zuzog.
Musti Hoscan holte vier Punkte - weil der ASV keinen Gegner
stellte. Leonid Schidlowski war gegen den kompromisslos ringenden
Ruslan Babij trotz starker letzter Minuten unterlegen. Wladimir
Uleev verpasste einen Erfolg gegen Pios Grenz ebenso knapp. Was
folgte, waren zwei Klasse-Leistungen auf seiten der Gastgeber. Zunächst
bewies Juri Baron gegen Thorsten Mole besonders durch zwei
Dreier-Wertungen, dass mit ihm auch in der Rückrunde zu rechnen
sein wird.
Als Ayhan Bingül gegen den französischen Klasse-Mann Jean-Michel
Gobert antrat kam die Stimmung in der Halle das erste Mal zum
Siedepunkt. Der Immenhäuser dominierte seinen Gegner überraschend
am Boden und setzte schon in den ersten drei Minuten zwei
erfolgreiche Griffe an. Beim Stand von 5:1 umgeknickt, siegte der
TSV-Ringer dank einer bejubelten Energieleistung.
Die Immenhäuser hatten zur Halbzeit beim Stand von 8:4 die Chance
zum Erfolg. Auch dann noch, nachdem Otto Gajlik gegen den
deutschen Polizeimeister Jens Wagner nach einem von ihm taktisch
klug geführten Kampf unterlag. Dreimal verwies Kampfrichter
Helmut Rösner den Immenhäuser nach vermeintlicher Passivität in
die Bodenlage. Einen deutlichen Dämpfer erhielten die Siegchancen
der Gastgeber durch die Niederlage Mario Heiters gegen Gregor
Labuda.
Kampfentscheidend sollte dann aber das Aufeinandertreffen von
Andreas Gräfe und Dominique Engel werden. Gräfe im Vorwärtsgang,
Engel nur in der Rückwärtsbewegung. Der Immenhäuser kam nicht
an seinen Gegner heran - der von Helmut Rösner aber auch nicht
wegen passivem Ringen verwarnt wurde. Die Emotionen kochten auf
beiden Seiten hoch. "Das hat er falsch entschieden",
sagte Musti Hoscan, der vom Kampfrichter die Gelbe Karte sah.
Für den TSV war damit die erhoffte Vierer-Wertung ausgeblieben.
Nun zeigte sich, dass die Gastgeber einen der Kontrahenten ein
wenig falsch eingeschätzt hatten. Routinier Thomas Reinshagen,
eigentlich im Griechisch/Römischen Stil zuhause, lieferte gegen
Klaus Klaus einen starke Freistil-Kampf und brachte sein Team
entscheidend in Führung. Die zwei Punkte von Rene Herklotz gegen
Top-Nachwuchsmann Eduard Weimer waren schließlich zuwenig - und
wieder lieferte der Kampfrichter teilweise unverständliche,
heftig kritisierte Entscheidungen.
"Ich denke, wir haben den Zuschauern heute mit Top-Leistungen
einen tollen Kampfabend geliefert", lobte Torben Pfeiffer das
Team nach spannenden eineinhalb Stunden. "Ein wenig hat die
Cleverness gefehlt. Dafür waren alle kämpferisch voll da",
stellte Musti Hoscan fest. Platz vier nach der Hinrunde - der
erhofft Tabellenplatz ist für den TSV nach der Hinrunde erreicht.
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