Langer
Weg nach Immenhausen von Erfolg gekrönt
Davon konnte nicht ausgegangen werden, da mit Jürgen
Weiskircher ein weiterer Leistungsträger ausfiel und somit eine
Gewichtsklasse unbesetzt bleiben musste. Thorsten Mole rückte ins
Freistil Leichtgewicht auf, was Ihm persönlich viel besser gefällt und
vertrat Jürgen gegen den Immenhausener Juri Baron. Dies gelang auch ganz
gut, bis auf einen groben Fußfehler, der zur Schleuder und anschließender
gefährlicher Lage führte und Baron schon fünf Punkte bescherte.
Thorsten konnte zwar noch einmal kontern, unterlag aber mit 8 : 4 Punkten
gegen den sehr beweglichen Mann auf Immenhausener Seite. Doch zum Anfang:
Hier glänzte Ruslan Babij zunächst mit sehenswerten Techniken gegen den
noch jungen Leonid Schidlowski bis zu einer 11 : 0 Pausenführung. Aber
schon kurz vor der Pause deutete sich an, dass mit Ruslan etwas nicht
stimmt, und dies sollte sich in der zweiten Kampfhälfte leider bestätigen.
Der junge Schidlowski konnte Ruslan immer mehr unter Druck setzen und uns
fiel beim Gongschlag ein Stein vom Herzen, hatte Ruslan doch noch ein 11 :
7 über die Zeit gebracht. Grosse Anerkennung hierfür von meiner Seite,
da er trotz gesundheitlicher Probleme der Mannschaft hier noch zwei Punkte
rettete. Im zweiten Kampf des Abends kam es dann zur Sensation, als Pius
erstmals seit Jahren einem Punkterückstand hinterherlaufen musste. Der
neue Mann auf Immenhausener – ein Bekannter von Pius aus Kasachstan –
schleuderte Pius in die gefährliche Lage. Dieses 3 : 0 hatte aber nicht
lange Bestand, denn Pius war nun hellwach und konnte mehr und mehr Akzente
setzen. Wegen Passivität von Vladimir Uleev kam es zur angeordneten
Bodenlage und Pius punktete gewohnt. Am Ende auch hier ein verdienter
Erfolg des Hüttigweiler Ringers und weitere zwei Mannschaftspunkte für
uns. Mustafa Hoscan kam dann kampflos zu vier Siegzählern aus oben
beschriebenem Grund. Halbschwergewicht Freistil kämpfte abermals unser
sympathischer Franzose Jean-Michel Gobert gegen Ayhan Bingül. Schaffte
Michel letzte Woche gegen Hofbeck noch eine Spitzenleistung, so musste er
heute dem ca. 6 Kg schwereren Bingül den Vortritt lassen. Mit 3 : 6
Punkten verlor Michel gegen den Immenhausener, was so nicht auf der
Rechnung stand. Aber das ist Sport und auch beim Ringen kann man nicht
sicher etwas vorhersagen. Den letzten Kampf vor der Pause habe ich oben
schon erläutert, sodass es zum Pausenstand von 8 : 4 für Immenhausen
kam.
Nach der Pause eröffnete unser frischgebackener
Deutscher Polizeimeister Jens Wagner mit einem 2 : 0 Punktsieg gegen Otto
Gajlik. Herzlichen Glückwunsch im Namen der gesamten Mannschaft. Die
Woche steckte Jens noch in den Knochen, ansonsten er hier wohl noch ein
paar Pünktchen draufgesattelt hätte. „Mister Zuverlässig“, so könnte
man inzwischen auch unseren Gregor bezeichnen, denn auch er spulte seinen
technisch-überlegenen Punktsieg herunter, ohne einmal die Gesichtszüge
zu wechseln. David Heiter für Immenhausen war hier völlig überfordert.
Im Mittelgewicht Freistil dominierte dann wieder ein Gastgeber, nämlich
Andreas Gräfe gegen Dominique Engel. Mit 0 : 5 unterlag „Nicki“ dem
Freistilspezialist aus Immenhausen. Hier kämpfte pure Kraft gegen unbändigen
Willen. Dies ist die immer wieder zu erkennende Stärke von unserem
Jungtalent. Ohne ein großer Zukunftsseher zu sein, kann man jetzt schon
an den Beginn einer Erfolgsgeschichte glauben, wenn „Nicki“ weiter
hart trainiert und seine Unbekümmertheit und Risikobereitschaft behält.
Im Weltergewicht Freistil wurde ich wieder bestens vom Bruderherz Thomas
Reinshagen vertreten, der wohl eine „Stilartumwandlung“ erfährt. Mit
15 : 0 deklassierte er den Freistilspezialisten Nikolaj Kraus. Ganz
wichtige Punkte zum Gesamterfolg. Nun war es wieder soweit: Showtime für
„Ed“. Doch schon nach ca. 15 Sekunden entglitten uns die Gesichtszüge,
als Eduard in den von uns hundertmal vorhergesagten Kopfhüftschwung
hineinlief und Rene Herklotz vor einem ganz großen Sieg vor heimischer
Kulisse stand. Aber „Ed“ kämpfte sich wieder heraus und kam schon
eine Minute später zur ähnlichen Situation – doppelter Kopfhüftschwung
– meiner Ansicht nach noch innerhalb der Zone, wurde zwar mit Punkten
belohnt, doch der Schultersieg wurde verwehrt. Am Ende hieß die Anweisung
nur noch Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit...........Und Eduard diktierte
fortan zwar das Geschehen, startete aber aus obigen Gründen keine
Angriffe mehr und brachte somit den Gesamterfolg nach Haus. Nicht die
„Hall of Fame“, aber trotzdem auch im vierten Kampf eine
Spitzenleistung des Sechzehnjährigen Hüttigweilers.
Frank Reinshagen
(Trainer) |