Abermals
Topsport in der Illtalarena
Samstag, 11.10.2003 um 19.30 Uhr stehen sich in Hüttigweiler
der Zweitplatzierte gegen den Dritten der zweiten Ringerbundesliga gegenüber.
Und es beginnt ein Ringerfestival:
Ruslan Babij eröffnet für den ASV Hüttigweiler mit
einem 11 : 0 Punktsieg gegen Christian Kotschner, was ich vor dem Kampf
nicht unbedingt erwartet hatte. Aber Ruslan kommt immer besser in Fahrt
und zeigt ein ums andere Mal Ringkampfleckerbissen. Den durch den langen
Aufenthalt in seiner Heimat zustande gekommenen Trainingsrückstand vom
Beginn der Meisterschaftsrunde hat Ruslan durch viel Eigeninitiative fast
vollends wettgemacht.
„Er ist wieder da“.
Pius Grenz – das Schweizer Uhrwerk – spulte sein
Programm gegen Adrian Patalong im Schwergewicht gr.-römisch ab. Rumreißer,
Durchdreher und im Stand stehen wie ein Fels. Dieses Rezept reichte auch
dieses Mal für ein ganz sicheres 3 : 0. Thorsten Mole gegen Florian Gross
im 60 Kg gr.-römisch lautete
die nächste Partie. Thorsten fand gegen den beherzt ringenden Gross kein
Gegenmittel und unterlag mit 0 : 5. Nur noch eine Woche Greco, dann wird´s
wohl besser laufen. Dann kam der genesene Jean-Michel Gobert gegen
Alexander Hofbeck. Letztes Jahr noch der klare Verlierer, in diesem Jahr
dann der Chef auf der Matte. Michel zeigte Schulterschwung, Aufkipper, und
gute Abwehrtechniken zu einem 8 : 4 Punktsieg. Superleistung gegen das
Kraftpaket Hofbeck. Vor der Pause dann noch Jürgen Weiskircher gegen
Patrick Dominik. Jürgen kontrollierte den Freistilkampf über fünf
Minuten und sah schon wie der Sieger aus, als 20 Sekunden vor Schluss der
Kleinostheimer Ringer den Ausgleich und zum Entsetzen aller Hüttigweiler
Anhänger auch noch die Führung schaffte. Dies war dann in 7 Sekunden
nicht mehr zu kontern. Beide Ringer hatten großartiges Freistilringen
gezeigt, mit dem besseren Ende für Patrick Dominik.
Pausenstand 7 : 4,5 für Hüttigweiler.
Die Spannung war gut und viele Zuschauer fragten in
der Pause nach dem Ausgang. Ich prognostizierte bei gutem Verlauf einen
11,5 : 10 Sieg für uns. Doch es kam ganz anders.
Jens Wagner erfüllte gleich mehr als sein Soll. Ein
Punktsieg über Christian Hasenstab, der ebenfalls einer der Besten der
Liga ist, das ist ein Bigpoint. Mit einem 1 : 0 brachte uns Jens weitere
zwei Mannschaftszähler mit in die Ecke. Superleistung!!!
Gregor Labuda gegen Benjamin Stange lautete dann die
zweite Leichtgewichtspartie. Gregor kämpfte souverän einen 5 : 0
Punktvorsprung heraus, bis Ungereimtheiten des Schiedsrichters plötzlich
den Kleinostheimer auf 4 : 5 herankommen ließen. Aber mit einer
sagenhaften Ausgeglichenheit, die wir neben der Matte jetzt nicht mehr
hatten, brachte Gregor diesen Sieg nach Hause. Freistilmittelgewicht stand
heute Dominique Engel gegen Tobias Jung. Jung (Jugendnationalkader
Freistil) war der klare Favorit, aber Dominique hat mit seiner Unbekümmertheit
seinem Kontrahenten einen großen Kampf geliefert. Am Ende eine 0 : 5
Punktniederlage, die konnten wir verkraften. Denn nun kam Thomas
Reinshagen gegen Christoph Apler wiederum im Freistil, jetzt
Weltergewicht. Thomas diktierte das Kampfgeschehen und hatte schnell einen
8 : 0 Punktvorsprung herausgearbeitet, den er aber in der letzten Minute
hart verteidigen musste, da er sich
eine Rippenverletzung zugezogen hatte. Thomas brachte routiniert ein 8 : 2
über die Zeit und somit war der Mannschaftskampf gewonnen. Dies gab
unserem neuen Publikumsliebling Eduard Weimer die Möglichkeit völlig
frei aufzuringen. Hatten viele alte Ringerhasen hier mit einer knappen
Niederlage gerechnet, so zeigte Eduard welches Potenzial er abrufen kann.
Nach vier Minuten hätte es schon zum Abbruch durch technische Überlegenheit
gegen Andreas Apler kommen können, denn „Ed“ schleuderte seinen
Gegner durch die Luft. Überstürzer, Durchdreher, Ausheber und noch mal
von vorn, so in etwa lief der Kampf bis zu dem Zeitpunkt als der
Schiedsrichter wieder das Zepter in die Hand holte und nicht erklärbare
Punkte vergab. Am Ende wurde Eduard mit 16 : 9 Punktsieger und der ASV Hüttigweiler
klarer Sieger gegen Kleinostheim.
Bestens unterhaltenes Publikum applaudierte mit
„Standing Ovations“ und genoss anschließend noch einige gute Stunden
beim Sieger. Mein großer Dank an die gesamte Mannschaft, die diese tolle
Stimmung abermals zelebriert hat und an unser großartiges und vor allem
fachkundiges Publikum, das einigen Kämpfern zum Sieg verholfen hat.
Frank Reinshagen
(Trainer) |