Hösbach. Den KSC Hösbach hat´s im
Spitzenkampf der 2. Ringer-Bundesliga Gruppe West erwischt. Während
der SC Kleinostheim in Nordhessen einen knappen Sieg feierte, wartet
der SC Großostheim weiter auf den ersten Sieg.
Vorentscheidung verpasst
Es hätte einen eine Vorentscheidung zu Gunsten
der Hösbacher im Kampf um die Meisterschaft werden könne. Dass es
nicht so kam, lag weniger an der gegnerischen Staffel als am eigenen
Unvermögen. Mit 12:13,5 unterlag der KSC Hösbach im Spitzenkampf
vor eigenem Publikum dem schärfsten Verfolger ASV Hüttigweiler. Hösbachs
Chef-Coach Stefan Schäfer hatte es schon nach dem Wiegen geahnt und
trat auch bei der scheinbar sicheren 10:3,5-Halbzeitführung auf die
Euphoriebremse: »Wir müssen heute sechs der zehn Einzelkämpfe
gewinnen. Fünf werden nicht reichen.« Am Ende wurden es nur deren
fünf und Schäfer sollte Recht behalten.
Der taktische Schachzug auf Hüttigweiler
Seite, den französischen Punktgaranten Jean-Michel Gobert ins
Schwergewicht zu beordern und dadurch die von Hösbach erhoffte hohe
Wertung durch Josef Loyhna zu verhindern, ging voll auf. Am Schluss
gab die kampflose Niederlage des verletzen Reiner Müller den
Ausschlag. Doch die Schuld bei Müller zu suchen, wäre zu kurz
gesprungen. Dies sah auch ein geknickter Stefan Schäfer nach dem
verlorenen Mannschaftskampf so und legte die Finger in die offenen
Wunden seiner ohne letzten Siegeswillen angetretene Staffel: »Bernd
Fröhlich verliert nahezu ohne Gegenwehr, Harun Yildiz führt
haushoch und gewinnt am Ende nur knapp, Ümit Anli führt bis zehn
Sekunden vor Schluss.«
Knapp, aber erfolgreich
Ebenso knapp, aber erfolgreich gestaltete der
SC Kleinostheim sein Gastspiel beim TSV Immenhausen. Gegen die vor
heimischer Publikum brandgefährlichen Nordhessen hieß es am Ende
15,5:14 für die Mannen um Trainer Frank Rauscher. Dabei führten
die Hausherren vor dem letzten Kampf noch mit 14:11,5. Doch Tobias
Jung machte in der Klasse 74 kg im freien Stil mit seinem Gegner
Nikolaj Kraus kurzen Prozess und beförderte ihn nach nur 30
Sekunden auf die Schultern.
»Es war ein Wechselbad der Gefühle. Die
Truppe hat Moral gezeigt.« Rauscher hob bei seinem Rückblick neben
dem Erfolg von Jung die Siege von Adrian Patalong im ungeliebten
Freistil, von Christian Hasenstab gegen einen unbequemen Otto Gajlik
sowie die knappe Niederlage von Damian Patalong gegen den
international erfahrenen Vladmir Uleev hervor.
Fünfmal die Maximalpunktzahl
Eine weitere Niederlage musste der SC Großostheim
quittieren. Mit 10:22,5 unterlag die Bachgau-Truppe beim
Mit-Aufsteiger TV Aachen-Walheim und belegt damit weiter sieglos den
letzten Tabellenplatz. Ein Ergebnis, das deutlicher erscheint, als
es war. Erneut konnten die Mannen um Trainer Tibor Seregelyi vier
der zehn Einzelbegegnungen für sich entscheiden. Was zu schwer
wiegt, sind die nicht zweitligatauglich besetzten Gewichtsklassen.
Mit einer unbesetzten Klasse 55 kg sowie den vorzeitigen Niederlagen
von Sabri Gülap, Viktor Parubtschischin, Jan Zengel und Karsten
Sommer gab man auch im Rheinland gleich in fünf Kämpfen die
Maximalpunktzahl ab. Dabei kann man den eingesetzten Sportlern, die
sich Woche für Woche in den Dienst des Vereins stellen, keinen
Vorwurf machen. Dies sieht auch Großostheims Manager Ewald Nüchter
so, der die Erfolge einzelner Sportler hervorhebt: »Die Siege durch
die jugendlichen Konstantin Fölk und Marco Arnold machen Mut.«
flei
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