Zurück Nach oben Weiter

ASV 08 Hüttigweiler 1 gegen Immenhausen am 30. 11. 2002

Musketiermentalität im Rückkampf gegen Immenhausen

Die weiteste Fahrt der ganzen Saison stand am Samstag, den 30. November 2002 auf dem Programm. Und diese ca. 420 km stecken einem gewaltig in den Knochen, nur so lassen sich die Ergebnisse auf der Immenhausener Matte erklären. Zunächst noch das Beileid an unseren Mannschaftskollegen Torsten Dauster, dessen Großvater am Samstagmorgen verstorben ist und Torsten aus diesem Grund nicht mitfahren konnte.

Zum Kampf: Juri konnte wieder seine körperliche Überlegenheit voll ausspielen und gewann mit 14 : 0 gegen David Heiter. Beim Versuch in den letzten fünf Sekunden den 15. Punkt und damit eine Vierermannschaftswertung zu machen, verletzte sich Juri im Gesicht, sodass es Ihm nicht gelang – Schade. Theo Gross war total ausgepowert und konnte dem starken Ayhan Bingül nichts entgegensetzen. Schon nach 2 Minuten feierte Bingül einen Schultersieg für Immenhausen. Insgeheim hatte ich hier mit nur 2 Mannschaftspunkten für Immenhausen gerechnet. Die vier Zähler der Klasse bis 60 Kg Freistil kamen dann noch kampflos hinzu, sodass wir schon mit 3,5 : 8 hinten lagen. Doch nun kam unser „Unbesiegbarer“ Pius Grenz gegen Mario Köhler. Vorgeschichte: Pius arbeitete Samstag bis 12.00 Uhr – Abfahrt 13.00 Uhr – Sonntagmorgen musste Pius gegen 6.00 Uhr wieder zur Arbeit und das nach einer Ankunft aus Immenhausen gegen 4.30 Uhr. Danke im Namen der Mannschaft. Jedenfalls arbeitete Pius auch seinen Gegner Mario Köhler nieder und schaffte einen nie gefährdeten 2 : 0 Punktsieg. In der Klasse bis 66 Kg gr.-römisch standen sich Gregor Labuda und Nikolay Zelich gegenüber. Gregor fand schnell zu seinem Rhythmus und drehte, hob und warf seinen Gegner spielend auf der Matte herum. Ein technisch überlegenes Ergebnis war der Lohn dieser Mühen. 9,5 : 8 das Resultat zur Pause und alles sprach wieder für den Tabellenzweiten  ASV Hüttigweiler.

Nach der Pause dann der erste Schock als Jean-Michel Gobert gegen Andreas Gräfe die Matte betrat. „Muskel“ Gräfe war schon sehr verdutzt als Jean-Michel mit 3 : 0 in Führung ging, aber dann doch nicht so, denn in einem Konter dieser Wertung schulterte der Kraftmensch unseren Jean-Michel. Nach dem Kampf berichtete mir Jean-Michel, dass Gräfe nächstes Jahr noch ringt und dann in „Paasion“ gehen will. Er hat in sechs Duellen bis jetzt sechs Niederlagen, sodass nächstes Jahr seine letzte Chance ist gegen Gräfe zu gewinnen, und daraufhin arbeitet unser sympathischer Jean-Michel nun.

Als im darauffolgenden Kampf Jürgen Weiskircher nur knapp einer Niederlage gegen Nikolay Kraus entging, wurde der Mannschaftskampf wieder ganz eng. Denn bei Michel war für Immenhausen nur eine 2 eingeplant und bei Jürgen ging ich von einer 4er Wertung wie im Vorkampf aus. Macht in zwei Kämpfen –4. Und dann kam diese in der Überschrift genannte Musketiermentalität, denn bei „Nicki“ musste man aufgrund des Vorkampfes von einer 4er Wertung für Aschot Bogdanov ausgehen, aber es kam anders. Denn –4 + 4 =0=wieder im Soll.

Erst kämpfte Dominique sehr stark, sodass Bogdanov lediglich eine Einserwertung und eine Dreierwertung in drei Minuten gelang – dann wollte Bogdanov drehen und „Nicki“ konterte und hatte den Immenhausener am Rande der Schulterniederlage, was Bogdanov wohl so unangenehm war, dass er Dominique in den Oberarm biss und das so kräftig, dass man es wohl auch am Montag noch sieht. Die Aktion lief weiter und „Nicki“ drehte seinen Gegner auch noch durch – Punktestand 5 : 5. Dann rief der Schiedsrichter nach Beendigung der Situation zu sich und beschloss Bogdanov wegen Unsportlichkeit zu disqualifizieren. Sicher können Sie sich vorstellen, was dort los war. Jedenfalls hat man mal wieder gesehen, dass in dieser Mannschaft ausgebügelt wird. Im vorletzten Kampf stand dann Thomas Reinshagen gegen Rene Herklotz ebenfalls vor einer schweren Aufgabe. Einem 0 : 4 Punkterückstand hinterherlaufend, und das gegen einen recht defensiv ringenden Rene Herklotz auf Immenhausener Matte – keine angenehme Sache. Aber Thomas war einfach der stärkere Mann und schaffte es mit Durchdreher und weniger gut ausgeführtem Ausheber den Gleichstand wieder herzustellen. Und da er über 9 Minuten der aktivere Mann war, wurde Ihm verdient der Sieg zugesprochen. Im letzten Gefecht kämpfte ich selbst gegen Ferhat Yildiz einen nie gefährdeten 2 : 0 Punktsieg und somit den Gesamtsieg heraus.

Das Endergebnis lautet 18,5 : 12, bedeutet ohne die vier Punkte von „Nicki“ wär's ne Niederlage gewesen.

Frank Reinshagen

(Trainer und Aktiver)