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ASV 08 Hüttigweiler 1 gegen Goldbach am 09. 11. 2002

Katastrophale Vorstellung in Goldbach

Schon am Donnerstag, den 07. November zeichnete sich eine schlechte Ausgangslage für den Spitzenkampf gegen Goldbach ab. Denn zum einen konnte Theo Gross am Kampftag wg. persönlicher Gründe nicht mit nach Goldbach reisen, zum anderen hatte Jürgen Weiskircher sich eine Achillesversenverletzung zugezogen, was Ihm das „Gewichtmachen“ in der Woche unmöglich machte. Im Schwergewicht gegen Ludwig Schneider, den Ex-Schifferstädter konnte man die vier Mannschaftspunkte auch bei Besetzung einkalkulieren, aber im Leichtgewicht Freistil wäre ein offener Kampf möglich gewesen, wenngleich Jürgen den Vorkampf mit 0 : 4 verloren hatte, sodass die vier Punkte dort sehr weh taten. Doch zum eigentlichen Geschehen: Juri Antipin gewann in der Gewichtsklasse bis 55 Kg gr.-römisch gegen Cem Güvener mit 6 : 0, wobei Juri beim Durchdrehen jeweils nur 1er Wertungen gelangen, da Güvener geschickt über die gestreckten Arme abdrehte. Man konnte hier aus den bisherigen Ergebnissen von Güvener auf eine noch höhere Mannschaftswertung von Juri hoffen. Den zweiten Kampf bestritt dann Torsten Dauster gegen den Trainersohn Patrick Dominik, da die Schwergewichtsbegegnung kampflos an Goldbach ging. Torsten war in diesem Kampf einfach immer ein bisschen zaghafter als der Heimringer und ließ sich durch gleichwohl faire Härte den Schneid abnehmen. In der fünften Minute unterlag Torsten entscheidend, wobei Beinschrauben und Aufkipper die vielen Punkte von Dominik ermöglichten. Pius Grenz wiederum eine Bank auf unserer Seite schaffte gegen Andreas Bauer einen 7 : 0 Punktsieg. Schon in der zweiten Minute hätte hier der Schultersieg eine noch bessere Punktausbeute für uns bedeuten können, doch mit viel Einsatz schaffte es Bauer noch mal aus dieser Situation. Vor der Pause dann noch der Revanchekampf von Gregor Labuda gegen Jörg Rausch. Im Vorkampf noch unterlegen, zeigte Gregor diesmal Zähne und besiegte Jörg Rausch mit 4 : 1. Gregor schaffte seine Punkte mit Antauchen zur Hüfte und in der Bodenlage mit Durchdreher. Nach der Pause wollte „Nicki“ seinen Teilerfolg vom Vorkampf wiederholen, als Christian Hasenstab Ihm nur eine Zweierwertung abholen konnte. Doch Hasenstab ging vor heimischer Kulisse ganz anders zur Sache und führte bereits mit 7 : 0, als fast das Unmögliche noch mal möglich wurde. Bei Ausführung „Überstürzer“ von Christian Hasenstab fasste unser halsbrecherischer „Nicki“ im Fliegen zum Kopf über und hatte den Goldbacher am Rande der Schulterniederlage. Mit viel Mühe gelang Hasenstab die Flucht ins Blaue und ab da war er hellwach und sicherte sich seine Punkte sehr viel vorsichtiger. Am Ende hieß es aber auch in diesem Kampf – volle Zähler für Goldbach.

Jürgen, wie oben schon erwähnt ist nun einmal der einzige Freistilleichtgewichtler, der mir zur Verfügung steht, da Sven Sausen wohl noch ziemlich überfordert in dieser Kategorie wäre. Kampflose vier Punkte für Goldbach. Und dann ein weiterer Schlüsselkampf in 84 Kg Freistil zwischen Jean-Michel Gobert und Andre Heeg. Ich wusste, dass dies ein harter Fight würde, denn auch Hermann war gegen Heeg chancenlos. Jean-Michel lag mit 0 : 2 hinten, konnte aber mit Kämpferherz und Angriffslust auf 2 : 2 ausgleichen. 10 Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit griff Jean-Michel nochmals an und wurde gekontert. Aber aufgrund der vorherigen Punktausbeute bei eigenem Angriff konnte man nicht unbedingt von taktischem Fehler reden. Denn auch in der Verlängerung hätte unser Kämpfer sein Glück im Angriff suchen müssen. Thomas bestritt den vorletzten Kampf des Abends gegen Darius Zwierzynski, für mich noch eine unbekannte Grösse, da der Vorkampf nicht mehr ausgetragen werden konnte (Abbruch bei meinem eigenen Kampf).Thomas war über sieben Minuten der aktivere Mann, was sich auch in den Verwarnungen niederschlug. Bei 0 :  0 hätte Thomas wohl den Sieg durch Kampfrichterentscheid gewonnen. „Hätte“??, ja bereits in der Verlängerung musste dann Thomas zum zweiten Mal in die Bodenlage und wurde durchgedreht. „Entsetzen“ stand Thomas im Gesicht. Gut, wir lagen hoffnungslos zurück und mein Kampf sollte eine Demonstration, eine Wiedergutmachung usw. werden. Schon in der Vereinszeitschrift wurde von unfairer unsportlicher Attacke über mich geschrieben und dementsprechend aufgebracht war auch das Publikum. Diese Stimmung führte zu unübersichtlichem Kampfgeschehen auf der Matte. Bei 0 : 1 pfiff der Unparteiische den Kampf erneut im Mittelkreis an und im gleichen Moment gab es die Verwarnung wg. Passivität für mich. Mit dieser Situation nicht ganz zufrieden, schaute ich nach dem Kampfrichter und stand mit dem Rücken zu meinem Gegner Mario Wohlfahrt. Dieser tat, was jeder Ringer tun würde und sprang mich direkt von hinten um. Dabei erlitt ich einen Schlag gegen das Ellbogengelenk und ich entschied mich für Schutz der Gesundheit und den Kampf aufzugeben. Somit war unsere haushohe Niederlage besiegelt.

 

 

Frank Reinshagen

(Trainer und Aktiver)