Katastrophale
Vorstellung in Goldbach
Schon am Donnerstag, den 07.
November zeichnete sich eine schlechte Ausgangslage für den Spitzenkampf
gegen Goldbach ab. Denn zum einen konnte Theo Gross am Kampftag wg. persönlicher
Gründe nicht mit nach Goldbach reisen, zum anderen hatte Jürgen
Weiskircher sich eine Achillesversenverletzung zugezogen, was Ihm das
„Gewichtmachen“ in der Woche unmöglich machte. Im Schwergewicht gegen
Ludwig Schneider, den Ex-Schifferstädter konnte man die vier
Mannschaftspunkte auch bei Besetzung einkalkulieren, aber im Leichtgewicht
Freistil wäre ein offener Kampf möglich gewesen, wenngleich Jürgen den
Vorkampf mit 0 : 4 verloren hatte, sodass die vier Punkte dort sehr weh
taten. Doch zum eigentlichen Geschehen: Juri Antipin gewann in der
Gewichtsklasse bis 55 Kg gr.-römisch gegen Cem Güvener mit 6 : 0, wobei
Juri beim Durchdrehen jeweils nur 1er Wertungen gelangen, da Güvener
geschickt über die gestreckten Arme abdrehte. Man konnte hier aus den
bisherigen Ergebnissen von Güvener auf eine noch höhere
Mannschaftswertung von Juri hoffen. Den zweiten Kampf bestritt dann
Torsten Dauster gegen den Trainersohn Patrick Dominik, da die
Schwergewichtsbegegnung kampflos an Goldbach ging. Torsten war in diesem
Kampf einfach immer ein bisschen zaghafter als der Heimringer und ließ
sich durch gleichwohl faire Härte den Schneid abnehmen. In der fünften
Minute unterlag Torsten entscheidend, wobei Beinschrauben und Aufkipper
die vielen Punkte von Dominik ermöglichten. Pius Grenz wiederum eine Bank
auf unserer Seite schaffte gegen Andreas Bauer einen 7 : 0 Punktsieg.
Schon in der zweiten Minute hätte hier der Schultersieg eine noch bessere
Punktausbeute für uns bedeuten können, doch mit viel Einsatz schaffte es
Bauer noch mal aus dieser Situation. Vor der Pause dann noch der
Revanchekampf von Gregor Labuda gegen Jörg Rausch. Im Vorkampf noch
unterlegen, zeigte Gregor diesmal Zähne und besiegte Jörg Rausch mit 4 :
1. Gregor schaffte seine Punkte mit Antauchen zur Hüfte und in der
Bodenlage mit Durchdreher. Nach der Pause wollte „Nicki“ seinen
Teilerfolg vom Vorkampf wiederholen, als Christian Hasenstab Ihm nur eine
Zweierwertung abholen konnte. Doch Hasenstab ging vor heimischer Kulisse
ganz anders zur Sache und führte bereits mit 7 : 0, als fast das Unmögliche
noch mal möglich wurde. Bei Ausführung „Überstürzer“ von Christian
Hasenstab fasste unser halsbrecherischer „Nicki“ im Fliegen zum Kopf
über und hatte den Goldbacher am Rande der Schulterniederlage. Mit viel Mühe
gelang Hasenstab die Flucht ins Blaue und ab da war er hellwach und
sicherte sich seine Punkte sehr viel vorsichtiger. Am Ende hieß es aber
auch in diesem Kampf – volle Zähler für Goldbach.
Jürgen, wie oben schon erwähnt
ist nun einmal der einzige Freistilleichtgewichtler, der mir zur Verfügung
steht, da Sven Sausen wohl noch ziemlich überfordert in dieser Kategorie
wäre. Kampflose vier Punkte für Goldbach. Und dann ein weiterer Schlüsselkampf
in 84 Kg Freistil zwischen Jean-Michel Gobert und Andre Heeg. Ich wusste,
dass dies ein harter Fight würde, denn auch Hermann war gegen Heeg
chancenlos. Jean-Michel lag mit 0 : 2 hinten, konnte aber mit Kämpferherz
und Angriffslust auf 2 : 2 ausgleichen. 10 Sekunden vor Ende der regulären
Kampfzeit griff Jean-Michel nochmals an und wurde gekontert. Aber aufgrund
der vorherigen Punktausbeute bei eigenem Angriff konnte man nicht
unbedingt von taktischem Fehler reden. Denn auch in der Verlängerung hätte
unser Kämpfer sein Glück im Angriff suchen müssen. Thomas bestritt den
vorletzten Kampf des Abends gegen Darius Zwierzynski, für mich noch eine
unbekannte Grösse, da der Vorkampf nicht mehr ausgetragen werden konnte
(Abbruch bei meinem eigenen Kampf).Thomas war über sieben Minuten der
aktivere Mann, was sich auch in den Verwarnungen niederschlug. Bei 0 :
0 hätte Thomas wohl den Sieg durch Kampfrichterentscheid gewonnen.
„Hätte“??, ja bereits in der Verlängerung musste dann Thomas zum
zweiten Mal in die Bodenlage und wurde durchgedreht. „Entsetzen“ stand
Thomas im Gesicht. Gut, wir lagen hoffnungslos zurück und mein Kampf
sollte eine Demonstration, eine Wiedergutmachung usw. werden. Schon in der
Vereinszeitschrift wurde von unfairer unsportlicher Attacke über mich
geschrieben und dementsprechend aufgebracht war auch das Publikum. Diese
Stimmung führte zu unübersichtlichem Kampfgeschehen auf der Matte. Bei 0
: 1 pfiff der Unparteiische den Kampf erneut im Mittelkreis an und im
gleichen Moment gab es die Verwarnung wg. Passivität für mich. Mit
dieser Situation nicht ganz zufrieden, schaute ich nach dem Kampfrichter
und stand mit dem Rücken zu meinem Gegner Mario Wohlfahrt. Dieser tat,
was jeder Ringer tun würde und sprang mich direkt von hinten um. Dabei
erlitt ich einen Schlag gegen das Ellbogengelenk und ich entschied mich für
Schutz der Gesundheit und den Kampf aufzugeben. Somit war unsere haushohe
Niederlage besiegelt.
Frank Reinshagen
(Trainer und Aktiver) |