Immenhausen trat die lange Reise
nach Hüttigweiler nur ersatzgeschwächt an
Das Ergebnis noch eine Woche
vorher ließ aufhorchen – Hösbach auf eigener Matte geschlagen. Doch in
Hüttigweiler blieb von diesem Glanz nicht viel übrig. Schon beim
Abwiegen konnte man der Hüttigweiler Staffel einen Sieg zurechnen, da das
Schwergewicht gänzlich nicht besetzt war und das Freistilleichtgewicht
mit vier Kilo Übergewicht angetreten war. Zum Kampf selbst: Sieggewohnt
wie immer konnte die leichteste Gewichtsklasse durch Ruslan Babij in überwältigender
Manier gegen David Heiter gewonnen werden. Ruslan stellte seinen Gegner
ein um´s andere Mal in die Brücke und konnte seinen Gegner noch vor der
Pause auf beide Schultern drücken. Pius Grenz musste nicht schwitzen an
diesem Wochenende, denn Ayhan Bingül konnte die Reise ins Saarland nicht
antreten, da er am vergangenen Wochenende einem Amokläufer in der Disco
einen Messerstich in den Rücken zu verdanken hatte. Laut Trainer Pfeiffer
musste er mit acht Stichen genäht werden und ist auf dem Wege der
Besserung. Von hier aus wünschen wir Ihm ebenfalls „Gute Genesung“
und hoffentlich bald wieder Ringkampfeinsatz. „Musti“ wie er liebevoll
in Immenhausen genannt wird war für unseren Juri Antipin an diesem
Samstag ein unüberwindbarer Fels in der Brandung. Juri hat Probleme mit
der Schulter und sollte eigentlich geschont werden. Doch er stellte sich
uneigennützig in den Dienst der Mannschaft und verhinderte hier eine 0 :
4 Wertung gegen Mustafa Hoscan, der noch ungeschlagen ist. Unser
sympathischer Sportsmann aus Frankreich stand in 97 kg Freistil Andreas Gräfe
gegenüber. Und wie schon letzte Woche als sein Vater extra mitangereist
war, so brachte Jean-Michel auch diesmal Schützenhilfe in Form seiner
Freundin Ann-Carolin mit. Und auch diesmal verlies er die Matte als
Verlierer, „lass die doch zuhaus“, könnte man meinen. Aber an den
Mitgebrachten hat es auch diesen Samstag sicherlich nicht gelegen, es war
wie schon am Samstag zuvor die körperliche Überlegenheit des
Kontrahenten. Kopf hoch, es kommen auch wieder weniger bemuskelte Pakete.
Jürgen Weiskircher kämpfte wieder „nach Art des Publikums“ gegen
Valeri Kraus, der auch noch zu schwer war. Es ging hin und her mit den
Punkten und aus jedem „Gewurschdel“ kam Jürgen obenauf. Kurz vor Ende
gab´s dann auch noch die Höchststrafe als „Piwi“ seinen Gegner wie
ein Päckchen schnürte und auf beide Schultern legte. „Nicki“ konnte
nicht ganz an die Vorwochenergebnisse anknüpfen und musste sich in 84 kg
gr.-römisch gegen Aschot Bogdanov eine entscheidende Niederlage
hinnehmen. Gregor Labuda zeigte gegen Wasili Zelich wieder eine taktisch
einwandfreie Vorstellung und punktete ein um´s andere Mal hervorragend. Hätte
Zelich nicht so viel Beinarbeit gemacht, bzw. der Unparteiische hier härter
durchgegriffen, so hätte Gregor sicherlich vorzeitig das Kräftemessen
beendet. Hermann Bennoit wollte in 84 Kg Freistil dem Hüttigweiler
Publikum ebenfalls noch eine Paradevorstellung geben, doch Rene Herklotz (Gr.-römisch-Spezialist)
hob nach zehn Sekunden die Hand und Hermann brauchte nicht zu duschen. Ich
selbst kämpfte gegen Ferhat Yildiz, nichts gemein mit den bekannten
Yildiz-Brüdern, und so auch keine Messlatte für mich. Nach sechs Minuten
hiess es 10 : 0 und die letzte Partie des Abends konnte steigen. Mein
Bruder Thomas gegen seinen „Ewigrivalen“ Torben Pfeiffer. Und Thomas
machte seine Aufgabe sehr gut an diesem Abend. Er liess sich einmal nicht
von allen Äußerlichkeiten durcheinander bringen und kämpfte seine Linie
durch. Nach zwei „Gewaltaktionen“aus dem Stand, schaffte Thomas noch
einen Dreher und so endete der Kampf mit 5 : 2. Endstand des
Mannschaftskampfes 24 : 8 für Hüttigweiler. Den Zuschauern wäre mehr
Spannung zu wünschen gewesen.
Frank Reinshagen
(Trainer und Aktiver)
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