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ASV 08 Hüttigweiler 1 gegen Goldbach am 07. 09. 2002

Der spannende Ringkampfabend gegen den AC Bavaria Goldbach endete im Eklat

Schon im Vorfeld des Kampfes war für die Insider klar, dass es am 07. September 02 in der Illtalarena keinen Spaziergang für den ASV Hüttigweiler geben würde. Lediglich einen kleinen Bonus hatten wir, als beim Abwiegen der Spitzenringer des AC Bavaria in der Klasse bis 55 Kg Freistil fehlte und stattdessen ein Nachwuchstalent gegen Ruslan Babij antreten musste. Cem Güvener war erkrankt und so konnten wir dann in dieser Gewichtsklasse die vollen Punkte einfahren, als Ruslan den jungen M. Heeg auf beide Schultern drückte.

Im Schwergewichtskampf sah man abermals eine clevere Vorstellung des nunmehr fast vierzigjährigen Ludwig Schneider (Freistil) gegen Pius Grenz im gr.-römischen Stil. Pius musste alle Register ziehen um den zwanzig Kilo schwereren Schneider letztlich nach Punkten zu besiegen. In der Klasse bis 60 Kilo gr.-römisch war von unserer Seite ebenfalls ein Sieg eingeplant, da auch Juri Antipin es mit einem Stilartverkehrten Patrick Dominik zu tun hatte. Denn auch der jüngere Trainersohn ist eigentlich Freistilspezialist. So konnte Juri für uns in einem guten Kampf weitere 2,5 Mannschaftspunkte einheimsen. Auch der Franzose Jean-Michel Gobert im ASV-Dress machte bei seinem zweiten Kampf in Hüttigweiler eine gute Figur und besiegte mit schönen Beinangriffen den Goldbacher Stefan Bauer mit 7 : 1. Die Zuschauer in Hüttigweiler loben den sympathischen Sportler in höchsten Tönen, da er ein absoluter Angriffsringer ist und somit in seinen Kämpfen immer etwas sehenswertes passiert. Im letzten Kampf vor der Pause stand Jürgen Weiskircher in der Klasse bis 66 Kg Freistil dem zweiten Trainersohn Torsten Dominik gegenüber. Im letzten Jahr hagelte es hier Punkte für den Goldbacher, und mit Differenzen von mehr als zehn Punkten bewies der Goldbacher technische Überlegenheit. Doch an diesem Abend hatte sich Jürgen viel vorgeholt und gestaltete den Kampf  bis zum Ende offen. Letztlich hatte Dominik mit 2 : 0 die Nase vorne und der Pausenstand von 11 : 2 für Hüttigweiler war sicher. Viele Zuschauer dachten dann in der Pause die Sache ist klar. Doch den Sportlern von Hüttigweiler war klar, dass nun erst die Stärken der Goldbacher kamen.

Unsere Nachwuchshoffnung Dominik Engel musste nach der Pause gegen den Ex-Mömbriser Christian Hasenstab auf die Matte. Und alle Achtung in der Pause stand es gerade mal 0 : 5 aus der Sicht von „Nicki“. Dominik kämpfte aufopferungsvoll, konnte aber in der zweiten Kampfhälfte dem körperlich Überlegenen Hasenstab nicht mehr entkommen und musste eine 0: 15 Punktniederlage einstecken. Kopf hoch, das war einer der stärksten dieser Klasse.

Im Kampf 66 Kg gr.-römisch stand Gregor Labuda dem Goldbacher Jörg Rausch gegenüber. Schon im letzten Jahr tat sich Gregor mit dem größeren Gegner sichtlich schwer, konnte aber beide Duelle gewinnen. Heute kam es anders. Denn bei eigenem Ausheber landete Gregor in der gefährlichen Lage und gab wichtige Zähler ab. Mit einer 4 : 0 Punktniederlage von Gregor kamen die Goldbacher wieder dicht an uns heran. Hermann Bennoit hatte mit Andre Heeg einen für uns bis dato schwer einschätzbaren Gegner. Doch auch die Klasse 84 Kg Freistil sollte für uns an diesem Abend keine Punkte bringen. Mit starken Beinangriffen kam der Goldbacher zu 7 Einzelpunkten, demgegenüber Hermann nur einen Zähler schaffte. Somit stand es vor den letzten beiden Kämpfen 11 : 10,5 für Hüttigweiler. Und sowohl Hüttigweiler mit  Thomas Reinshagen als auch Goldbach mit Mario Wohlfahrt hatten noch einen Trumpf. Ich selbst musste als erster gegen den dritten der Junioren WM antreten und wurde mit einer schönen Technik zu Beginn des Kampfes überrascht. 3 : 0 ging es dann in die Pause, da ich Mario Wohlfahrt später besser auf Distanz halten konnte. Nach der Pause versuchte Wohlfahrt einen Beinangriff und ich bekam die Kopfklammer zu fassen. Mit zwei aneinanderfolgenden Kopfdurchdrehern schaffte ich einen nie geglaubten Schultersieg und es kam zu heftigen Tumulten auf der Matte, da die Goldbacher und insbesondere der Vater Wohlfahrts hier eine Regelwidrigkeit erkannt haben wollte. Regelgemäß hatte ich jedoch den Kopf mit Arm gefasst und nicht wie mir unterstellt wurde nur den Kopf bzw. den Hals. Da die Goldbacher aber alle auf die Matte gerannt kamen und den Schiedsrichter attackierten brach dieser den gesamten Mannschaftskampf ab und rettete sich in die Kabine. Der Kampf zwischen Thomas Reinshagen und Darius Zwierzynski konnte damit nicht mehr ausgetragen werden. Der Schiedsrichter brachte die Angriffe und Beschimpfungen der Goldbacher zur Anzeige, was sicherlich noch Folgen hat.

Durch diese unnötigen Handlungen fand ein schöner Ringkampfabend ein unglückliches Ende, wobei die Zuschauer aber wenigstens neun schöne Kämpfe zu sehen bekamen.

Frank Reinshagen

(Trainer und Ringer)