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ASV 08 Hüttigweiler 1 gegen Ludwigshafen am 29. 09. 2001

Thriller mit Hochspannung gegen Ludwigshafen

Das Ewigenduell gegen die Pfälzer war genau wieder das, was man sich vorher davon versprochen hatte. Eine hauchdünne Partie mit einem Finale wie moderne Kinofilme es nicht besser machen können. Ging man beim ASV diese Woche noch von einer Sperre von Johann Weingärtner aus, was uns eine Umstellung ermöglicht hätte, so hielt ich aber der zuletzt so erfolgreich kämpfenden Mannschaft die Treue und hatte damit wieder einen guten Riecher. Denn voller Erstaunen war die vierwöchige Sperre von Weingärtner aufgehoben und es kam zu den erwarteten Duellen auf der Matte.

Ruslan Babij ging mit Problemen in den zweiten Heimkampf, denn nach dem Dienstagtraining mit Togusov (vom Nachbarn Köllerbach) schmerzte Ihn ein großer Bluterguss am rechten Unterschenkel. Etwas bandagiert und mit hohen Strümpfen ausgestattet legte Ruslan aber so teuflisch los, dass schon knapp nach einer Minute die Hüttigweiler Zuschauer von den Sitzen sprangen und dem Sieger auf Hüttigweiler stehende Ovationen zuteil werden ließen. Axel Brenn lag nach sehenswerten Techniken auf dem“ Schildkrötenrücken“ und wir freuten uns ganz besonders (wg. der unerwartet hohen Punktwertung).

Getuschel kam auf als der „Rübezahl“ von Ludwigshafen Franz Seelos gegen Pius Grenz im Schwergewicht antrat. Gewichtsunterschied ca. 30 kg. Doch wie bisher in allen Kämpfen zeigte Pius eine bärenstarke Leistung und schaffte mit einem nicht gewerteten Wurf, sowie einem Durchdreher (2 Punkte) den Sieg gegen den Riesen.

In der Klasse bis 58 Kg dann eine Schlüsselpartie von unserem Juri Antipine gegen Andre Zoschke. Vor 6 Wochen hieß der Sieger beim großen Preis des Saarlandes noch Andre Zoschke, doch Juri hat seinen Konditionsnachholbedarf zwischenzeitlich geschafft und so schaffte er auch an diesem Samstag eine wichtigen Sieg gegen Andre Zoschke. Wir schienen bis zu diesem Kampf nicht zu stoppen.

Christophe Tantini stand dann in der Gewichtsklasse bis 97 Kg gegen Erol Bayram auf der Matte, konnte jedoch seine bisherige Negativserie nicht beenden. Er verlor 2 Mannschaftspunkte und muss jetzt psychologisch aufgebaut werden. Meiner Meinung nach kann er mehr als Ihm bislang gelang. Ein verdammter Sieg würde Ihm helfen und das nötige Selbstvertrauen zurückbringen.

Eduard Weimer kämpfte gegen den ebenfalls noch jungen Marco Bechtel. Die Vorzeichen deuteten jedoch in Richtung Ludwigshafen, da Bechtel ein Freistilringer ist und Eduard eigentlich ein Greco-Spezialist. Eduard zeigte letztlich aber eine gute Leistung und gab lediglich 2,5 Mannschaftspunkte ab.

Halbzeit 8 : 8,5 für uns.

Nach der Pause kam dann ein echter Schock, denn Marcel Schmitt musste schon nach wenigen Sekunden verletzt von der Matte. Bogdan Daras (Ex-Weltmeister) hatte Ihn bei einem Wurf so auf´s Standbein gestellt, dass Marcel den Fuß nicht wegbekam und sich gehörig das Knie verdrehte. Verdacht Bänderabriss oder Meniskusschaden. Ich hoffe, dass sich dieses nicht bestätigt und wünsche Ihm gute Besserung von dieser Stelle.

Nun lag Ludwigshafen plötzlich vorn. Aber unser diesjähriger „Mister Zuverlässig“ Gregor Labuda kämpfte mit seinem Punktsieg gegen Sven Weiss die ASV-Mannschaft wieder zur Führung. In einer taktisch clever geführten Partie gelang Gregor eine 2-Punktwertung.

Ich selbst hatte mit dem jungen Ex-Schifferstädter Karakaya einen mir gänzlich unbekannten Gegner und war auf Sicherheit bedacht. Letztlich ärgere ich mich selbst, dass ich nicht mehr Punkte gesammelt habe, denn es wurde ja noch mal sehr eng.

Dabei konnte „Piwi“ Jürgen Weiskircher schon im vorletzten Kampf des Abends alles klar machen, wenn nicht zehn Sekunden vor Ende die Konzentration nachgelassen hätte und aus einem Sieg noch eine Niederlage entstanden wäre. Der Deutschrusse Przymslav Motul hatte zum Schluss mehr Überblick und landete aus einer verzwickten Situation noch den Siegpunkt. Vor dem letzten Kampf von Thomas Reinshagen gegen Johann Weingärtner stand es also 12 : 10,5 für uns. Würde Thomas nun verlieren hätte auch die Mannschaft verloren und entsprechend nervös zeigte sich auch Thomas. Johann Weingärtner musste als erster in die Bodenlage und schaffte sich Richtung Mattenrand. Thomas versuchte dann völlig unsinnig noch kurz vorm „Aus“ einen Durchdreher bei dem er abgefangen wurde. 2 : 0 für Weingärtner und den Zuschauern wurde schon heiß. (Uns übrigens auch) Dieser Führung nachzulaufen war ganz schwer, das wussten alle in der Halle. Doch dem enormen Kampfgeist von Thomas, sowie der guten Unterstützung des Publikums ist es zu verdanken, dass Thomas noch ein Ausheber gelang und er den Kampf mit 3 : 2 Punkten für sich entscheiden konnte. Der Gesamtsieg lautete nun 14 : 10,5 für Hüttigweiler.

Die Zuschauer gingen zufrieden und mit viel Adrenalin in den Adern nach Haus.

Frank Reinshagen ( Trainer u. Aktiver )