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Pflichtsieg in Gailbach erreicht
Eine schwache Mannschaft hatten die Gailbacher den
eigenen Zuschauern präsentiert, als wir am 25.11.00 zum drittletzten
Rundenkampf antraten. Benjamin Lindner, einer der stärksten der Gailbacher
Mannschaft fehlte gänzlich, 69 Kilogramm Freistilspezialist Thomas Köth war
fast 4 Kilo zu schwer und auch der Gegner von Thomas Reinshagen hob schon nach
wenigen Sekunden die Hand. Dass bei einer solchen Konstellation auch Markus
Strauß keine Lust hatte sich gegen den Weltklasseringer Yildiz vorführen zu
lassen, war aus unserer Sicht verständlich. So bekamen die Gailbacher Zuschauer
an diesem Abend leider nur 6 Kämpfe zu sehen, wobei hier trotzdem gute
Leistungen geboten wurden.
Beginnen wir aus obigem Grund mit der Gewichtsklasse 130
Kilo Freistil, wo Theo Groß mit dem ehemaligen Weltklasseringer Joseph Loyhna
rechnen musste, zu unserem Erstaunen aber der nur 87 Kilo schwere Alexander
Hofbeck antrat. Hofbeck jedoch hatte diese Saison erstaunlich gute Leistungen in
den Gewichtsklassen 85, 97 und eben dem Schwergewicht vollbracht, sodass Theo
gewarnt war. Es dauerte bis Mitte der zweiten Hälfte ehe Hofbeck ein für
Gailbach akzeptables Ergebnis gegen Theo zustande brachte. Theo hat immer wieder
mit einer guten Beinabwehr und guter Kondition überrascht. Nach 6 Minuten hieß
es 6 : 0 Punktsieg für Hofbeck und ich war froh keine 4 Mannschaftspunkte
abgegeben zu haben.
Der zweite Kampf des Abends fand zwischen Sascha Bennoit
und Peter Mrochem in der Gewichtsklasse 58 Kilo Freistil statt. Sascha hatte im
Vorkampf (allerdings in gr.-römisch) noch deutlich mit 10 : 5 Punkten die
Oberhand, musste aber an selbigem Abend eine 5 : 13 Punkniederlage gegen einen
clever agierenden Mrochem hinnehmen.
Ein Highlight des Abends begann in der Klasse 97 Kilo
griechisch-römischer Stil zwischen Pius Grenz und Joseph Loyhna
(Nationaltrainer der Tschechoslowakei). Pius begann sehr konzentriert und
schaffte nach ca. 50 Sekunden eine Traumschleuder mit der er den Gegner fast
geschultert hätte. Da er Loyhna länger als 5 Sekunden in der gefährlichen
Lage behielt bekam Pius zu seiner Dreierwertung noch den Zusatzpunkt und führte
damit deutlich mit
4 : 0 zur Pause. Doch Loyhna war davon sichtlich unberührt
und gab in der zweiten Hälfte noch mal richtig Gas. Pius konnte zeitweilig dem
Druck nicht standhalten und gab zwei 1-er
Wertungen ab. Als er kurz vor Kampfende Loyhna noch
einmal in die Bodenlage einweisen durfte, schaffte er noch einen Durchdreher
(gestreckte Arme), wofür Pius noch einen Punkt bekam. Endstand in einem guten
und spannenden Kampf 5 : 2 für Pius.
Vasili Vosny war kampflos und so folgte direkt das nächste
Bonbon des Abends, als Hermann Bennoit erneut auf Mario Backhaus traf. „Au
Backe“ werden sich manche nach dem Kampf gedacht haben, denn Hermann rang
wieder einmal vorbildlich und das trotz inzwischen einiger Blessuren. Zu seinen
schon chronischen Problemen in der Hüfte kam auch noch eine Verletzung der Bänder
am Fußgelenk. Aber Hermann diktierte trotzdem das Geschehen, hatte wieder viel
Übersicht und den nötigen Willen zum Sieg. Im Verlauf des Kampfes konnte
Backhaus ausgleichen und es kam kurz vor Ende der regulären Kampfzeit zum
Showdown, als Hermann schon recht aussichtslos auf dem Ar.... saß und es dann
doch noch schaffte den Gegner über sich selbst zu werfen.
Gregor Labuda gegen Markus Brössler hieß die vorletzte
Begegnung des Abends. Gregor begann nervös gegen den im Stand stark
auftrumpfenden Brössler. Brössler schaffte mehrere Würfe ( Schleuder und
Untergriff ), ehe Gregor zu seinem Stil fand und die Bodenlage anordnen durfte.
Nun begann die Zeit von Gregor, der ein ums andere Mal Brössler durch die Luft
fliegen ließ. Am Ende hatte Gregor mit 13 : 6 wieder deutlich die Oberhand
behalten.
Den letzten Kampf bestritt ich selbst gegen Steffen
Weber, der mir in der Vorrunde die einzige Niederlage beigebracht hatte ( 0 : 1
nach 9 Minuten ). Aber auch an diesem Abend sollte ich keine Revanche nehmen.
Einen Beinangriff von Weber konnte ich nur kurz abwehren, musste schließlich
aber die Wertung abgeben. Diesen Rückstand wollte ich gerne noch vor der
Halbzeit aufholen und rannte ziemlich blind gegen den stämmigen Bayern an.
Dies nutzte Weber zu einer erneuten Wertung. Etwas
Unstimmigkeiten am Punkttisch halfen dann Weber zu einem dritten Punkt????? Mit
dieser 0 : 3 im Rücken versuchte ich kurz vor Ende alles auf eine Karte zu
setzen und warf mich in einen „Suppless“, der jedoch wie das Ergebnis
vermuten lässt fehl schlug. 0 : 6 die bittere Wahrheit.
Nach diesem ungefährdeten Mannschaftssieg keimt natürlich
auch die Hoffnung auf ein Bestehen in Immenhausen und damit verbunden auf Platz
drei oder vier der Abschlusstabelle der zweiten Ringerbundesliga. Am 2. Dezember
sind wir kampffrei und eine Woche später geht´s dann zur 400 km weiten Fahrt
nach Immenhausen.
Frank Reinshagen