![]() ![]() ![]() |
|
ASV
Hüttigweiler – TSV Immenhausen 19:8,5
Am 07. Oktober
00 gab es wieder einen großen Ringkampf in der Illtalhalle zu Hüttigweiler.
Wir hatten mit dem TSV Immenhausen einen „alten Bekannten“ der 2. Bundesliga
West zu Gast.
In
der gemeinsamen Zweitligazeit setzte es einige Niederlagen gegen diesen für uns
am weitesten entfernten Kontrahenten. So stand auch in diesem Jahr für mich
fest, „das wird sehr schwer“. Schon beim Abwiegen lief es gegen uns, als
Sascha Bennoit das Limit von 58,0 Kilo ganz knapp verfehlte (letzten Endes 50
Gramm). Vorsorglich wurde schon Markus Strauß als Ersatzmann auf die Liste
geschrieben, da zum Erstaunen des Immenhausener Trainers in 54 Kilo Ruslan Babij
nach seiner Knieoperation erstmals wieder das Trikot überstreifte. Nach dem
Abwiegen war dann für mich immer noch nicht klar, wer heute die Matte als
Sieger verlassen würde, da wir den Überraschungsvorteil mit Ruslan gleich
wieder in der Klasse bis 58 Kilogramm vergeben hatten. Aber wieder einmal sollte
es „Uuser Owend werre“:
In
der Klasse bis 54 Kilogramm ging unsere Rechnung mit Ruslan Babij gegen den Ex-Köllerbacher
Sergienko auf, denn Ruslan kam zu einem nie gefährdeten Punktsieg. Gratulation
und Danke an Ruslan für den gelungenen Wiedereinstieg ins Kampfgeschehen.
Im zweiten
Kampf des Abends stand der einzige noch ungeschlagene Ringer unserer Mannschaft
„Bijou“ Grenz gegen Ayhan Bingül auf der Matte. Dieser muss wohl gedacht
haben, er renne gegen eine Wand, denn Pius schob, drückte und warf diesen so
ziemlich überall hin, wo er wollte. 13 : 0 Punkte sprechen eine eigene Sprache.
Markus Strauß
drückte sich auch an diesem Abend in der Klasse bis 58 Kilogramm nicht vor
seinem Gegner Mustafa Hoscan, konnte aber auch hier wegen des hohen
Gewichtsunterschiedes nicht punkten, sondern musste drei Rundflüge über sich
ergehen lassen, ehe Hoscan die 15 Punkte zur technischen Überlegenheit
gesammelt hatte.
Hermann Bennoit
stand nun in der Klasse bis 97 Kilogramm dem Immenhausener Ringer Gräfe,
genannt der „Muskel“, gegenüber. Mir selbst war dieser in unangenehmer
Erinnerung, denn er verursacht durch ständiges Drücken und Reißen am Kopf
starke Genickschmerzen, auch noch in der darauffolgenden Woche. Jedenfalls
schaffte auch Hermann es diesmal nicht ein geeignetes Mittel einzusetzen um Gräfe
Punkte abzujagen. Er steht in dieser Gewichtsklasse ähnlich wie unser Pius, wie
eine Mauer. Mit 0 : 2 unterlag Hermann.
Mit dem bis
dahin gelaufenen konnte man aus Hüttigweiler und meiner Sicht zufrieden sein.
Und es folgte der Höhepunkt des Abends, als Artur Weimer gegen Marian
Narusewicz den Saal betrat. Arthur hatte wie Sascha immense Gewichtsprobleme in
dieser Woche; vielleicht war das freie Wochenende der Grund hierfür gewesen.
Ich beschwor Artur, seinen Kampf zu gewinnen, und der Schwur schien zu wirken,
denn Arthur legte mit 5 : 0 Punkten vor ehe er mit fulminantem Kopfhüftschwung
seinen Gegner auf beide Schultern drücken konnte und die Illtalarena bebte.
Artur hätte den Moment des Triumphes wohl gerne noch länger genossen, aber
schon hieß es Pause für die Zuschauer und Aktiven. Der Mannschaftskampf stand
zum jetzigen Zeitpunkt 9,5 : 6 Punkte für die „Hüttigweiler Jungs“. Das
sah sehr gut aus, aber ich dachte, das kann trotzdem noch sehr eng werden.
Gleich nach der
Pause musste Carsten wieder im höheren Gewicht an den Start gegen eine
Neuerwerbung?? oder Nachwuchsathleten namens Osipov. Dieser gefährlich
klingende Name und auch die bisherigen Ergebnisse bedeuteten für uns, dass
Carsten nur Außenseiterchancen hatte und sein Ziel „Schadensbegrenzung“ in
unserer Problemgewichtsklasse hieß. Und Carsten schaffte es gegen den körperlich
stärkeren Osipov in den 6 Minuten geschickt zu agieren und letzten Endes nur
eine 2,5er Wertung abzugeben. Für uns war das 1,5 Punkte Gewinn, da wir für
diese Gewichtsklasse im griechisch-römischen Stil keinen adäquaten Ringer
haben. Hier gibt es Handlungsbedarf, wofür natürlich auch Sponsoren von Nöten
sind.
In der Klasse
bis 69 Kilogramm gibt es diese Probleme nicht, da wir hier mit Gregor Labuda
konstante Leistungen einfahren. Auch an diesem Abend brachte Gregor
besonnen ringend mit seinem Sieg
gegen Alexander Horn unsere Mannschaft weiter in Führung und in Richtung Sieg.
So langsam wollte auch ich an den Mannschaftssieg denken. Doch vorher musste ich
ja auch noch auf die Matte. Aber am heutigen Tag nur um die „Hände zum
Himmel, komm lass uns Fröhlich sein“, da mein Gegner (kein schlechter
griechisch-römisch Ringer) aufgab. Mit diesem Verlauf hatte ich nicht
gerechnet, und so lagen wir vor den beiden letzten Begegnungen uneinholbar vorn.
Doch die
Zuschauer bekamen trotzdem noch zwei spannende Kämpfe als „Sahnehäubchen“
geboten. Denn Jürgen Weiskircher zeigte wieder einmal seine bestechende Form
und sein technisches Können als er Amir Sabaghi zehn Sekunden vor Kampfende
noch spektakulär bezwingen konnte. Sabaghi war selbst in der Oberlage, als Jürgen
mit seinen langen Ärmeln nach hinten griff und mit „verkehrtem Kopfzug“
noch die 3er Wertung zum Sieg erlangte. Die Zuschauer und wir waren begeistert.
Im letzten
Kampf des Abends fehlte dann natürlich ein wenig Spannung, da der
Mannschaftssieger schon fest stand. Aber Thomas zeigte wiederum seine Klasse als
er den 4 Jahre jüngeren Erzrivalen Torben Pfeiffer mit 2 : 0 Punkten nieder
halten konnte. In der Bodenlage gelang Ihm ein Durchdreher und im Stand war
Thomas zu dominant, als dass er noch einen Punkt abgegeben hätte.
Wieder hatte
unsere Mannschaft tolle Moral bewiesen, und bekam dies auch von den zahlreichen
Zuschauern gedankt.
Frank
Reinshagen
Vereinstrainer