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ASV 08 Hüttigweiler 1 gegen Rimbach am 09.09.2000

Hermann Bennoit surft von Rimbach nach Hüttigweiler, getragen von einer Stimmungswelle

Auch am 4. Kampftag war der ASV- Express nicht zu stoppen. Wieder einmal als Außenseiter den Kampf umgebogen. Am Samstag, den 09. September 00 mussten wir beim Ex-Verein von Markus Strauß in Rimbach auf die Matte. Die Stärken und Schwächen dieser Mannschaft waren uns vom Freundschaftskampf an Pfingsten bestens bekannt. Mit Ermis, Wörner, Levcenko, Wagin und Kai Schmitt hat diese Mannschaft relativ starke Punktgaranten. Im Vorfeld hieß es für uns die Konzentration auf die anderen fünf Begegnungen zu lenken und gegen die Vorgenannten sollten möglichst wenig Punkte abgeben werden. Der Sieg sollte der Mannschaft gelingen, die mehr 4er Wertungen schafft. Doch die Rechnung wurde ohne Hermann Bennoit gemacht, der schon am Freitagabend Ergebniskorrektur betrieb und eine 2,5er Wertung für uns herausringen wollte. Doch nun weg von der Theorie und hin zum Kampf.

In der Klasse bis 54 Kilo war für Markus an diesem Abend kein Blumentopf zu gewinnen, schon nach vier Minuten hatte sein Gegner Ermis 16 Punkte gesammelt und somit entscheidend gewonnen. Aber dass Markus gekämpft hat, dankte Ihm die Mannschaft mit enormem Siegeswillen.

Pius Grenz schaffte nach einem langen Arbeitstag gerade so die Abfahrt, schlief etwa eine Stunde im Bus und gab dann im zweiten Kampf des Abends eine glänzende Vorstellung als er Brüchert mit 13 : 0 abfertigte. Die 0 : 4 Niederlage in 54 Kilo war fast egalisiert. Dies spornte dann auch Sascha Bennoit an, der an diesem Tag keine 6 Minuten auf der Matte stehen wollte. Er kam in 58 Kilogramm gr-römischer Stil gegen Jochen Dehl nach 5 Minuten 30 Sekunden zu einem Abbrucherfolg. Seine körperliche Konstellation war an diesem Tag nicht zu vergleichen mit der einer Woche zuvor gegen Burbach, als er in der Verlängerung mangels Power verlor. „Weniger Sauna und mehr Quälen auf der Matte“ hatte ich Ihm nach Burbach geraten, was Sascha auch beherzigt hat.

Man sah schon das „Blitzen“ in seinen Augen als dann Hermann Bennoit seinem Bruder beim Verlassen der Matte noch kräftig gratulierte, aber niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, dass wir den Showdown des Abends zu sehen bekamen.

Hermann hatte den noch ungeschlagenen Kai Schmitt zu besiegen, um uns eine echte Siegchance zu eröffnen. Nach ca. 20 Sekunden war es soweit und Kai Schmitt von Hermann mit der Hüfte blockiert, schlug Rad in der Luft. Entsetzen bei den Rimbacher Zuschauern, sowie bei Kai Schmitt. Hermann konnte sogar noch zulegen und den sichtlich nervöser agierenden Schmitt zweimal beim Beinangriff abfangen, sodass es nach 3 Minuten 5 : 1 für Hermann hieß. Kai Schmitt wollte sich nicht mit einer Niederlage abfinden und sprang unendliche Male unserem Hermann an die Beine. Doch nur einmal konnte er auch zur Wertung kommen. Beim Punktstand 5 : 2 dann der Schock für uns, als der Mattenleiter Kai Schmitt mit einer 2er Wertung beschenkte, obwohl Hermann in seiner Lieblingssituation Ausheber auf Schmitts Schultern saß. Trotz lautem Protests pfiff der Mattenleiter den Kampf wieder an und Hermann schaffte es die knappe 5 : 4 Punktführung nach Hause zu fahren.

Die uns zum Sieg fehlende Überraschung war perfekt. Danke Hermann im Namen aller Mannschaftskameraden.

Im letzten Kampf vor der Pause wurde unser Vasili Vosny vom Freistilspitzenringer Thomas Wörner(noch bekannt aus Münster) auf beide Schultern gelegt. Hier hatte ich eigentlich von der Überraschung geträumt, aber man sah dann wiederum wie unbeholfen Vasili bei Freistiltechniken ist. Dank an Vasili, der trotz dieser Aussichtslosigkeit sein Gewicht reduziert hat und sich für diese Gewichtsklasse zur Verfügung gestellt hat.

Pausenstand in Rimbach 9,5 : 8 für Hüttigweiler, und die Rechenmaschinen liefen abermals heiß. Ich selbst startete aus taktischen Gründen in der Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm gr-römischer Stil, da in 76 Kilo Freistil Vitali Wagin wohl nicht zu schlagen gewesen wäre. Im gr.-römisch Stil tat ich mir auch nicht leicht, da mein Gegner Molden es immer wieder verstand seinen Gewichtsvorteil von ca. 9 Kilo gegen mich zu wuchten. Eine echte Gefahr konnte von dem technisch schwachen Molden nicht ausgehen, aber ich meinerseits konnte auch nur einmal zahlenmäßig punkten, was dann zu einem 1 : 0 Punktsieg gereichte. 11,5 : 8 und noch drei Kämpfe. Ein Sieg von Gregor Labuda gegen Oliver Schmitt stand auf unserer Rechnung und den schaffte Gregor dann auch eindrucksvoll. Mit zwei Aushebern manifestierte er seinen 6 : 1 Punktsieg, was mannschaftstechnisch 2,5 Zähler für uns bedeutete.

Carsten Sahner büßte für mich die Lücke in 76 Kilogramm Freistil und musste gleich zu Beginn eine etwas unfaire Attacke von Vitali Wagin einstecken. Seine Nase blutete sowohl innen wie außen, was mich dazu bewog den ungleichen Kampf abzubrechen. Mein Dank an dieser Stelle auch für Carsten, da er wie schon viele andere in diesem Jahr zugunsten des Mannschaftserfolges Umstellungen akzeptieren.

14 : 12 vor den beiden letzten Kämpfen und die Rimbacher hatten noch einen Joker mit Ihrem zweiten Russlanddeutschen Sergej Levcenko. Jürgen Weiskircher, diese Woche wieder in der ersten Garnitur, rechtfertigte seine Aufstellung mit einer deutlich dezimierteren Niederlage als noch im Freundschaftskampf an Pfingsten. Hatte es an Pfingsten keine drei Minuten gedauert, so fightete Jürgen letzten Samstag unglaublich stark um der Mannschaft so eine noch bessere Ausgangsposition vorm allerletzten Kampf des Abends zu verschaffen. 2 : 10 Punktniederlage gegen Rimbachs Spitzenringer, damit kann jeder Trainer gut leben. Erste und einzige Führung für Rimbach an diesem Samstag( 14,5 : 14) vor dem Kampf von Thomas gegen Stefan Eckert. Normalerweise eine klare Sache für uns, aber in dieser Situation, gepuscht vom eigenen Publikum, mit einer leichten Führung im Rücken wurden solche Kämpfe auch schon umgedreht. Aber nicht an diesem Abend, denn Thomas war gut drauf und punktete (fast) wie in alten Zeiten. 10 : 0 Punktsieg, was 3 Mannschaftspunkten entsprach bedeuteten für uns den wie ich meine verdienten Erfolg von 17 : 14,5. Ringen – Mannschaftssport, wie ich glaube von unserer Truppe die letzten vier Wochen demonstriert.

Bei der Heimfahrt im Bus und auch noch etwas länger wurde lautstark die Tabellenführung der 2. Bundesliga West gefeiert.

Das Angebot 10 Freikarten und den Transfer nach Rimbach (siehe SZ vom 09.09.00) wurde nur mager angenommen. Deshalb hier noch einmal mein Aufruf „Unterstützen Sie die Mannschaft bei kommenden Kämpfen“ zu Hause und vielleicht auch einmal bei Auswärtskämpfen, denn ich denke wir zeigen momentan gute Leistungen. Danke.

Frank Reinshagen