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Hermann
Bennoit surft von Rimbach nach Hüttigweiler, getragen von einer Stimmungswelle
Auch am 4.
Kampftag war der ASV- Express nicht zu stoppen. Wieder einmal als Außenseiter
den Kampf umgebogen. Am Samstag, den 09. September 00 mussten wir beim Ex-Verein
von Markus Strauß in Rimbach auf die Matte. Die Stärken und Schwächen dieser
Mannschaft waren uns vom Freundschaftskampf an Pfingsten bestens bekannt. Mit
Ermis, Wörner, Levcenko, Wagin und Kai Schmitt hat diese Mannschaft relativ
starke Punktgaranten. Im Vorfeld hieß es für uns die Konzentration auf die
anderen fünf Begegnungen zu lenken und gegen die Vorgenannten sollten möglichst
wenig Punkte abgeben werden. Der Sieg sollte der Mannschaft gelingen, die mehr
4er Wertungen schafft. Doch die Rechnung wurde ohne Hermann Bennoit gemacht, der
schon am Freitagabend Ergebniskorrektur betrieb und eine 2,5er Wertung für uns
herausringen wollte. Doch nun weg von der Theorie und hin zum Kampf.
In
der Klasse bis 54 Kilo war für Markus an diesem Abend kein Blumentopf zu
gewinnen, schon nach vier Minuten hatte sein Gegner Ermis 16 Punkte gesammelt
und somit entscheidend gewonnen. Aber dass Markus gekämpft hat, dankte Ihm die
Mannschaft mit enormem Siegeswillen.
Pius
Grenz schaffte nach einem langen Arbeitstag gerade so die Abfahrt, schlief etwa
eine Stunde im Bus und gab dann im zweiten Kampf des Abends eine glänzende
Vorstellung als er Brüchert mit 13 : 0 abfertigte. Die 0 : 4 Niederlage in 54
Kilo war fast egalisiert. Dies spornte dann auch Sascha Bennoit an, der an
diesem Tag keine 6 Minuten auf der Matte stehen wollte. Er kam in 58 Kilogramm
gr-römischer Stil gegen Jochen Dehl nach 5 Minuten 30 Sekunden zu einem
Abbrucherfolg. Seine körperliche Konstellation war an diesem Tag nicht zu
vergleichen mit der einer Woche zuvor gegen Burbach, als er in der Verlängerung
mangels Power verlor. „Weniger Sauna und mehr Quälen auf der Matte“ hatte
ich Ihm nach Burbach geraten, was Sascha auch beherzigt hat.
Man
sah schon das „Blitzen“ in seinen Augen als dann Hermann Bennoit seinem
Bruder beim Verlassen der Matte noch kräftig gratulierte, aber niemand wusste
zu diesem Zeitpunkt, dass wir den Showdown des Abends zu sehen bekamen.
Hermann
hatte den noch ungeschlagenen Kai Schmitt zu besiegen, um uns eine echte
Siegchance zu eröffnen. Nach ca. 20 Sekunden war es soweit und Kai Schmitt von
Hermann mit der Hüfte blockiert, schlug Rad in der Luft. Entsetzen bei den
Rimbacher Zuschauern, sowie bei Kai Schmitt. Hermann konnte sogar noch zulegen
und den sichtlich nervöser agierenden Schmitt zweimal beim Beinangriff
abfangen, sodass es nach 3 Minuten 5 : 1 für Hermann hieß. Kai Schmitt wollte
sich nicht mit einer Niederlage abfinden und sprang unendliche Male unserem
Hermann an die Beine. Doch nur einmal konnte er auch zur Wertung kommen. Beim
Punktstand 5 : 2 dann der Schock für uns, als der Mattenleiter Kai Schmitt mit
einer 2er Wertung beschenkte, obwohl Hermann in seiner Lieblingssituation
Ausheber auf Schmitts Schultern saß. Trotz lautem Protests pfiff der
Mattenleiter den Kampf wieder an und Hermann schaffte es die knappe 5 : 4 Punktführung
nach Hause zu fahren.
Die
uns zum Sieg fehlende Überraschung war perfekt. Danke Hermann im Namen aller
Mannschaftskameraden.
Im
letzten Kampf vor der Pause wurde unser Vasili Vosny vom Freistilspitzenringer
Thomas Wörner(noch bekannt aus Münster) auf beide Schultern gelegt. Hier hatte
ich eigentlich von der Überraschung geträumt, aber man sah dann wiederum wie
unbeholfen Vasili bei Freistiltechniken ist. Dank an Vasili, der trotz dieser
Aussichtslosigkeit sein Gewicht reduziert hat und sich für diese Gewichtsklasse
zur Verfügung gestellt hat.
Pausenstand
in Rimbach 9,5 : 8 für Hüttigweiler, und die Rechenmaschinen liefen abermals
heiß. Ich selbst startete aus taktischen Gründen in der Gewichtsklasse bis 85
Kilogramm gr-römischer Stil, da in 76 Kilo Freistil Vitali Wagin wohl nicht zu
schlagen gewesen wäre. Im gr.-römisch Stil tat ich mir auch nicht leicht, da
mein Gegner Molden es immer wieder verstand seinen Gewichtsvorteil von ca. 9
Kilo gegen mich zu wuchten. Eine echte Gefahr konnte von dem technisch schwachen
Molden nicht ausgehen, aber ich meinerseits konnte auch nur einmal zahlenmäßig
punkten, was dann zu einem 1 : 0 Punktsieg gereichte. 11,5 : 8 und noch drei Kämpfe.
Ein Sieg von Gregor Labuda gegen Oliver Schmitt stand auf unserer Rechnung und
den schaffte Gregor dann auch eindrucksvoll. Mit zwei Aushebern manifestierte er
seinen 6 : 1 Punktsieg, was mannschaftstechnisch 2,5 Zähler für uns bedeutete.
Carsten
Sahner büßte für mich die Lücke in 76 Kilogramm Freistil und musste gleich
zu Beginn eine etwas unfaire Attacke von Vitali Wagin einstecken. Seine Nase
blutete sowohl innen wie außen, was mich dazu bewog den ungleichen Kampf
abzubrechen. Mein Dank an dieser Stelle auch für Carsten, da er wie schon viele
andere in diesem Jahr zugunsten des Mannschaftserfolges Umstellungen
akzeptieren.
14
: 12 vor den beiden letzten Kämpfen und die Rimbacher hatten noch einen Joker
mit Ihrem zweiten Russlanddeutschen Sergej Levcenko. Jürgen Weiskircher, diese
Woche wieder in der ersten Garnitur, rechtfertigte seine Aufstellung mit einer
deutlich dezimierteren Niederlage als noch im Freundschaftskampf an Pfingsten.
Hatte es an Pfingsten keine drei Minuten gedauert, so fightete Jürgen letzten
Samstag unglaublich stark um der Mannschaft so eine noch bessere
Ausgangsposition vorm allerletzten Kampf des Abends zu verschaffen. 2 : 10
Punktniederlage gegen Rimbachs Spitzenringer, damit kann jeder Trainer gut
leben. Erste und einzige Führung für Rimbach an diesem Samstag( 14,5 : 14) vor
dem Kampf von Thomas gegen Stefan Eckert. Normalerweise eine klare Sache für
uns, aber in dieser Situation, gepuscht vom eigenen Publikum, mit einer leichten
Führung im Rücken wurden solche Kämpfe auch schon umgedreht. Aber nicht an
diesem Abend, denn Thomas war gut drauf und punktete (fast) wie in alten Zeiten.
10 : 0 Punktsieg, was 3 Mannschaftspunkten entsprach bedeuteten für uns den wie
ich meine verdienten Erfolg von 17 : 14,5. Ringen – Mannschaftssport, wie ich
glaube von unserer Truppe die letzten vier Wochen demonstriert.
Bei
der Heimfahrt im Bus und auch noch etwas länger wurde lautstark die Tabellenführung
der 2. Bundesliga West gefeiert.
Das
Angebot 10 Freikarten und den Transfer nach Rimbach (siehe SZ vom 09.09.00)
wurde nur mager angenommen. Deshalb hier noch einmal mein Aufruf „Unterstützen
Sie die Mannschaft bei kommenden Kämpfen“ zu Hause und vielleicht auch einmal
bei Auswärtskämpfen, denn ich denke wir zeigen momentan gute Leistungen.
Danke.
Frank
Reinshagen