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Fernsehen
und Presse (SZ-Sportteil) will Leistung schmälern
Ärgern
musste ich mich schon am Sonntagabend, als in der „Sportarena“ der Bericht
zum Lokalkampf gegen Burbach mit dem Satz „Überrascht waren viele Zuschauer
über das knappe Endresultat ....“ begonnen wurde. Die Saarbrücker Zeitung
titelte gar „Hochzeit verhinderte Burbachs ersten Sieg“, was ganz und gar
nicht der Wahrheit entsprach. Jeder Erstklässler weiß, dass 12 + 2 immer noch
14 und nicht 15 Punkte bedeutet hätten, wenn Sascha Bennoit in der Klasse bis
58 Kilogramm nicht auf Mike Lacour, sondern auf die Neuerwerbung Darius Porwol
gestossen wäre und dann anstatt einer 0 : 2 (Mannschaftspunkte) Niederlage eine
0 : 4 kassiert hätte. 15 : 14 für den ASV Hüttigweiler wäre dann der Kampf
am 02. September 00 geendet. Und was ganz verschwiegen wurde, meine Mannschaft
war allein in vier Begegnungen dicht dran einen haushohen Sieg gegen Burbach
einzufahren. Doch nun zum sportlichen Geschehen an besagtem Abend:
„Markus´le,
Markus´le hieß es noch bis in den frühen Morgen, wie hast du das wieder
geschafft?“ Immer noch gehandicapt, fegte er das Burbacher Nachwuchstalent
Janround in der Klasse bis 54 Kilogramm von der Matte. Es waren viele schöne
Griffkombinationen zu sehen, sodass die Zuschauer voll auf Ihre Kosten kamen.
Nach
diesem schnellen Kampf der Fliegengewichte musste unser Pius wieder einmal gegen
einen körperlich mächtigeren Gegner antreten. Peter Walz, ein seit Jahren
gestandenes Aushängeschild des saarländischen Ringkampfsports mit ca. 120,0
Kilogramm vermochte gegen Pius (97 Kilo) an diesem Abend nichts auszurichten. Es
war mit Sicherheit kein Kampf der die Zuschauer von den Stühlen reißt, aber
bedenken Sie auch den großen Gewichtsunterschied der Kontrahenten. 1 : 0 durch
Kampfrichterentscheid nach Verlängerung, so das in Zahlen ausgedrückte
Ergebnis dieses Kampfes. An dieser Stelle möchte ich noch unser Aller Beileid
an Peter und Hermann Walz, sowie die übrige Familie zum Ausdruck bringen, da
erst eine Woche vor dem Mannschaftskampf die Mutter der Familie überraschend
verstorben ist.
Im
Kampf der Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm sollte Sascha den gelungenen Start
dieses Mannschaftskampfes fortfahren gegen den „jungen Wilden“ Mike Lacour.
Dieser vertrat oben genannte Neuverpflichtung „Darius Porwol“ allerdings zu
unserem Entsetzen ganz gut und schaffte es in der Verlängerung den „Sudden
Death“ zu erringen. Bedeutung: Bei Punktgleichheit nach der regulären
Kampfzeit entscheidet in der Verlängerung der zuerst erzielte Punkt über den
Sieg (schneller Tod). Sascha hatte erstmals in dieser Saison das
„Gewichtmachen“ nicht gut verkraftet und somit nicht die gleichen körperlichen
Reserven wie sein Gegenüber Mike Lacour. Ich wünsche Sascha, daß sich in den
folgenden Wochen der Körper besser auf die 58,0 Kilogramm einstellt und sich
das „Schinden“ wieder bezahlt macht.
Hermann
Bennoit, erneut auf dem Podest des Publikumslieblings, startete in 97 Kilo gegen
die Neuerwerbung Jean Michel Goebert. Und wie, gleich in den ersten Sekunden
gelang Hermann ein sehenswerter Fußfeger. Wäre Hermann nicht selbst so
erstaunt darüber gewesen, hätte es vielleicht einen Schultersieg für Ihn
gegeben. Im weiteren Verlauf verstand es Hermann leider nicht mehr den 9
Kilogramm schwereren Goebert auf Distanz zu halten und so die Führung zu
behalten. 3 : 4 Punkte hieß es am Ende, aber Hermann hat wieder einmal gezeigt,
dass man mit Ihm noch rechnen muss.
Erwartet
wurde Mike Lacour in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm „Freier Stil“, dass
es dann Jean Pierre Nisius hieß, war unserem Vasili Vosny auch egal. Nach nur
knapp 15 Sekunden hatte er „Ausgegrabenen“ Nisius auf beiden Schultern
liegen. Im Vorfeld dieses Kampfes hat mit Vasili wohl die Beine verflucht,
konnte er doch bis dahin kein Freistil ringen. „Geht doch Vasili“, so mein
Kommentar.
Pausenstand
in der Hüttigweiler „Illtalarena“ 9 : 4 für uns.
Doch
direkt nach der Pause kamen die Burbacher wieder beängstigend nah an uns ran,
als in der Klasse bis 85 Kilo gr.-römisch die dritte Neuerwerbung Philippe Nagy
gegen Markus Hauptmann entscheidend punkten konnte. Herzlichen Dank an dieser
Stelle für Markus Hauptmann, der sich wegen der taktischen Umstellung, der
Mannschaft dienlich in diesem Gewicht aufstellen ließ.
Gregor
Labuda hatte Pech und konnte letzten Endes die erste und einzige Führung der
Burbacher Staffel nicht verhindern. Auch er war wie Sascha zuvor,
etwa gleichauf mit Saddam Bouazzaria (69 Kilo gr.-römisch), musste aber
in der Verlängerung durch Unachtsamkeit die Punkte dem Burbacher Ringer überlassen.
Schade für Gregor und unsere Mannschaft, aber noch war nichts verloren.
Ich
selbst hatte es wieder in der Hand gegen einen „nur“ körperlich starken C.
Kartall die Mannschaft wieder auf die Siegstrasse zu bringen. Nach etwas mehr
als 4 Minuten hatte ich durch technische Überlegenheit gewonnen. 13 : 10 hieß
es vor den beiden letzten Kämpfen.
Carsten
Sahner trat in der Klasse bis 69 Kilo Freistil gegen Jens Groissbeck an, und
machte wie schon eine Woche vorher seine Sache sehr gut. Zuerst lautete die
Anweisung „Defensivringen“ und
wenig Punkte abgeben. Carsten hielt sich ans Konzept und versuchte erst Mitte
der zweiten Hälfte etwas für´s eigene Punktekonto zu tun. Leider konnte
Groissbeck die vehementen Angriffe gegen Ende des Kampfes alle abwehren, sodass
für Carsten nur ein 2 . 4 Punktniederlage blieb. Die Mannschaft und auch der
nachfolgend ringende Tommy dankten es Carsten, weil nun nur eine große Überraschung
den Sieg unseres Teams noch vereiteln konnte.
Aber
Thomas ist schon zu lange dabei, als dass er diesen Braten noch wegfliegen ließ.
Er ging sehr konzentriert an die Begegnung mit dem Deutschen Ex-Juniorenmeister
Patrick Karr heran und punktete sicher mit 3 : 0, was letztlich den 15 : 12
Mannschaftssieg bedeutete.
Spannendes,
über weite Strecken gutes Ringen wurde den Zuschauern in Hüttigweiler geboten,
und dass es letztlich knapp ausging, das war für mich und auch unser Umfeld
keine „Überraschung“, wie Manfred Hubele das Ergebnis interpretierte. Wir
wussten um die Stärke der Mannschaft um Joachim Anspach, der exzellente Ringer
für sein Team gewinnen konnte. Die drei Neuverpflichtungen sind in der 2.
Ringerbundesliga schwer zu schlagen.
Frank
Reinshagen
Vereinstrainer