Zurück Nach oben Weiter

ASV 08 Hüttigweiler 1 gegen Burbach am 02.09.2000

Fernsehen und Presse (SZ-Sportteil) will Leistung schmälern

Ärgern musste ich mich schon am Sonntagabend, als in der „Sportarena“ der Bericht zum Lokalkampf gegen Burbach mit dem Satz „Überrascht waren viele Zuschauer über das knappe Endresultat ....“ begonnen wurde. Die Saarbrücker Zeitung titelte gar „Hochzeit verhinderte Burbachs ersten Sieg“, was ganz und gar nicht der Wahrheit entsprach. Jeder Erstklässler weiß, dass 12 + 2 immer noch 14 und nicht 15 Punkte bedeutet hätten, wenn Sascha Bennoit in der Klasse bis 58 Kilogramm nicht auf Mike Lacour, sondern auf die Neuerwerbung Darius Porwol gestossen wäre und dann anstatt einer 0 : 2 (Mannschaftspunkte) Niederlage eine 0 : 4 kassiert hätte. 15 : 14 für den ASV Hüttigweiler wäre dann der Kampf am 02. September 00 geendet. Und was ganz verschwiegen wurde, meine Mannschaft war allein in vier Begegnungen dicht dran einen haushohen Sieg gegen Burbach einzufahren. Doch nun zum sportlichen Geschehen an besagtem Abend:

„Markus´le, Markus´le hieß es noch bis in den frühen Morgen, wie hast du das wieder geschafft?“ Immer noch gehandicapt, fegte er das Burbacher Nachwuchstalent Janround in der Klasse bis 54 Kilogramm von der Matte. Es waren viele schöne Griffkombinationen zu sehen, sodass die Zuschauer voll auf Ihre Kosten kamen.

Nach diesem schnellen Kampf der Fliegengewichte musste unser Pius wieder einmal gegen einen körperlich mächtigeren Gegner antreten. Peter Walz, ein seit Jahren gestandenes Aushängeschild des saarländischen Ringkampfsports mit ca. 120,0 Kilogramm vermochte gegen Pius (97 Kilo) an diesem Abend nichts auszurichten. Es war mit Sicherheit kein Kampf der die Zuschauer von den Stühlen reißt, aber bedenken Sie auch den großen Gewichtsunterschied der Kontrahenten. 1 : 0 durch Kampfrichterentscheid nach Verlängerung, so das in Zahlen ausgedrückte Ergebnis dieses Kampfes. An dieser Stelle möchte ich noch unser Aller Beileid an Peter und Hermann Walz, sowie die übrige Familie zum Ausdruck bringen, da erst eine Woche vor dem Mannschaftskampf die Mutter der Familie überraschend verstorben ist.

Im Kampf der Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm sollte Sascha den gelungenen Start dieses Mannschaftskampfes fortfahren gegen den „jungen Wilden“ Mike Lacour. Dieser vertrat oben genannte Neuverpflichtung „Darius Porwol“ allerdings zu unserem Entsetzen ganz gut und schaffte es in der Verlängerung den „Sudden Death“ zu erringen. Bedeutung: Bei Punktgleichheit nach der regulären Kampfzeit entscheidet in der Verlängerung der zuerst erzielte Punkt über den Sieg (schneller Tod). Sascha hatte erstmals in dieser Saison das „Gewichtmachen“ nicht gut verkraftet und somit nicht die gleichen körperlichen Reserven wie sein Gegenüber Mike Lacour. Ich wünsche Sascha, daß sich in den folgenden Wochen der Körper besser auf die 58,0 Kilogramm einstellt und sich das „Schinden“ wieder bezahlt macht.

Hermann Bennoit, erneut auf dem Podest des Publikumslieblings, startete in 97 Kilo gegen die Neuerwerbung Jean Michel Goebert. Und wie, gleich in den ersten Sekunden gelang Hermann ein sehenswerter Fußfeger. Wäre Hermann nicht selbst so erstaunt darüber gewesen, hätte es vielleicht einen Schultersieg für Ihn gegeben. Im weiteren Verlauf verstand es Hermann leider nicht mehr den 9 Kilogramm schwereren Goebert auf Distanz zu halten und so die Führung zu behalten. 3 : 4 Punkte hieß es am Ende, aber Hermann hat wieder einmal gezeigt, dass man mit Ihm noch rechnen muss.

Erwartet wurde Mike Lacour in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm „Freier Stil“, dass es dann Jean Pierre Nisius hieß, war unserem Vasili Vosny auch egal. Nach nur knapp 15 Sekunden hatte er „Ausgegrabenen“ Nisius auf beiden Schultern liegen. Im Vorfeld dieses Kampfes hat mit Vasili wohl die Beine verflucht, konnte er doch bis dahin kein Freistil ringen. „Geht doch Vasili“, so mein Kommentar.

Pausenstand in der Hüttigweiler „Illtalarena“ 9 : 4 für uns.

Doch direkt nach der Pause kamen die Burbacher wieder beängstigend nah an uns ran, als in der Klasse bis 85 Kilo gr.-römisch die dritte Neuerwerbung Philippe Nagy gegen Markus Hauptmann entscheidend punkten konnte. Herzlichen Dank an dieser Stelle für Markus Hauptmann, der sich wegen der taktischen Umstellung, der Mannschaft dienlich in diesem Gewicht aufstellen ließ.

Gregor Labuda hatte Pech und konnte letzten Endes die erste und einzige Führung der Burbacher Staffel nicht verhindern. Auch er war wie Sascha zuvor,  etwa gleichauf mit Saddam Bouazzaria (69 Kilo gr.-römisch), musste aber in der Verlängerung durch Unachtsamkeit die Punkte dem Burbacher Ringer überlassen. Schade für Gregor und unsere Mannschaft, aber noch war nichts verloren.

Ich selbst hatte es wieder in der Hand gegen einen „nur“ körperlich starken C. Kartall die Mannschaft wieder auf die Siegstrasse zu bringen. Nach etwas mehr als 4 Minuten hatte ich durch technische Überlegenheit gewonnen. 13 : 10 hieß es vor den beiden letzten Kämpfen.

Carsten Sahner trat in der Klasse bis 69 Kilo Freistil gegen Jens Groissbeck an, und machte wie schon eine Woche vorher seine Sache sehr gut. Zuerst lautete die Anweisung  „Defensivringen“ und wenig Punkte abgeben. Carsten hielt sich ans Konzept und versuchte erst Mitte der zweiten Hälfte etwas für´s eigene Punktekonto zu tun. Leider konnte Groissbeck die vehementen Angriffe gegen Ende des Kampfes alle abwehren, sodass für Carsten nur ein 2 . 4 Punktniederlage blieb. Die Mannschaft und auch der nachfolgend ringende Tommy dankten es Carsten, weil nun nur eine große Überraschung den Sieg unseres Teams noch vereiteln konnte.

Aber Thomas ist schon zu lange dabei, als dass er diesen Braten noch wegfliegen ließ. Er ging sehr konzentriert an die Begegnung mit dem Deutschen Ex-Juniorenmeister Patrick Karr heran und punktete sicher mit 3 : 0, was letztlich den 15 : 12 Mannschaftssieg bedeutete.

Spannendes, über weite Strecken gutes Ringen wurde den Zuschauern in Hüttigweiler geboten, und dass es letztlich knapp ausging, das war für mich und auch unser Umfeld keine „Überraschung“, wie Manfred Hubele das Ergebnis interpretierte. Wir wussten um die Stärke der Mannschaft um Joachim Anspach, der exzellente Ringer für sein Team gewinnen konnte. Die drei Neuverpflichtungen sind in der 2. Ringerbundesliga schwer zu schlagen.

Frank Reinshagen   

Vereinstrainer