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Mit großem Stolz kann der ASV 08 Hüttigweiler auf eine  über 90jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Es waren wechselvolle Jahre, in denen es ein ständiges auf und ab gab. Die unruhigen Zeiten trugen dazu bei, dass in der Vereinsgeschichte Turbulenzen nicht ausblieben. Nur dem unermüdlichen Einsatz der Vereinsmitglieder ist es zu verdanken, dass heute der ASV 08 Hüttigweiler mit großem Stolz auf zum Teil überdurchschnittliche Erfolge im Verlaufe der Zeit zurückblicken kann.

Im Jahre 1908 gründeten beherzte Männer in dem kleinen idyllischen Dörfchen Hüttigweiler einen Ringerverein, dem sie den Namen "Deutsche Kraft Hüttigweiler" gaben.

Gründungsmitglieder waren u. a. 1. Vorsitzender Peter Link, 2. Vorsitzender Georg Jost sowie die Vorstandsmitglieder Fritz Jost und G. Schreiner. Erster Trainer des jungen Vereins war "Gimmi" Fuchs, seines Zeichens Deutscher Meister in der mittleren Gewichtsklasse.

Zu damaligen Zeiten gab es nur 3 Gewichtsklassen. Ca. 40 weitere Gründungsmitglieder legten den Grundstein zum heutigen Traditionsverein ASV 08 Hüttigweiler. Als erster großer Höhepunkt wurde allgemein die Fahnenweihe bei einem großen Ringertreffen im Jahre 1910 notiert.

Kaum hatte der Verein begonnen, sich zu profilieren, als dieses Bestreben durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahre 1914

Nur unter  äußerst widrigen Bedingungen konnte nach und nach der Verein wieder einigermaßen Fuß fassen und in die regionalen Wettkämpfe erfolgversprechend eingreifen.  Bereits im Jahre 1934 war die Kampfkraft der Mannschaft so dominant, dass man von der C-Klasse in die Oberliga, damals die höchste Liga, aufstieg und sich dort sehr lange halten konnte.

Abermals funkte  die Zeitgeschichte dem aufstrebenden Verein dazwischen, als im Jahre 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, und der größte Teil der Athleten zum Wehrdienst eingezogen wurde. Hoffnungsvolle Talente kehrten aus dem Krieg nie mehr zurück.

Nach diesem Krieg musste praktisch wieder beim Stande null angefangen werden. Die Hüttigweiler Athleten mussten zeitweise sogar nach Illingen ausweichen, um ihrem Sport nachgehen zu können. Im Jahre 1949 erhielt der Verein seine Selbstständigkeit zurück, so dass die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt werden konnten. Unermüdlicher Fleiß, Disziplin und selbstloses Sozialverhalten gepaart mit Kameradschaft waren die Garanten für eine beispielhafte Vereinsentwicklung, wo Leistung und Freundschaft im Vordergrund standen. Im Jahre 1956 trug die vorerwähnte Saat die ersten Früchte, als man von der Landesliga B in die Oberliga aufstieg, wo man 10 Jahre lang Glanzpunkte in dieser Leistungsklasse setzen konnte.

Mitte der 60er-Jahre erkannten die Verantwortlichen frühzeitig, dass der Jugend die Zukunft gehört. Und so wurden im Jugendbereich verstärkt Akzente gesetzt. Der Erfolg dieser Vereinspolitik ließ auch nicht lange auf sich warten, denn schon einige Jahre später, im Jahre 1971, wurde das kleine Dörfchen Hüttigweiler in der nationalen Ringerszene bekannt, als die A-Jugendmannschaft Deutscher Mannschaftsmeister werden konnte. Dass dies kein "Zufallstreffer" war, bewies die Mannschaft, als sie ein Jahr später diesen Titel erfolgreich verteidigte. Dieser zweiten Mannschaftsmeisterschaft folgte im Jahre 1973 die Vizemeisterschaft.
Im Jahre 1974 erkämpfte dann die Jugendmannschaft des ASV 08 ihre dritte Deutsche Meisterschaft innerhalb von 4 Jahren. Eine  einmalige Leistung !!

Deutscher Mannschaftsmeister A-Jugend 1972

oben v.l.: Walter Dörr (1.Vorsitzender), Josef Jochum, Jürgen Bick, Albert Scheidt, Gilbert                  Eckstein, Reiner Wagner, Otmar Arnold, Otmar Neustrass, Alfred Jochum (Betreuer) unten v.l.: Peter Steffes, Michael Kunz, Walter Andler, Gerd Zimmer, H.-Dieter Weyrich, Joachim Anspach, Alfons Sahner (Trainer)
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der ASV 08 Hüttigweiler in aller Munde und man prägte bei Insidern den Ausdruck: "ASV 08 Hüttigweiler, die Talentschmiede". In diesen Jahren wurden auch mehrere Nachwuchsringer des ASV 08 Hüttigweiler Deutsche Einzelmeister.
Einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte stellte im Jahre 1974 die Ausrichtung der Deutschen Juniorenmeisterschaften in Hüttigweiler dar. Hier glänzte der Verein nicht nur mit einer vorbildlichen Ausrichtung, sondern auch im sportlichen Bereich setzten Hüttigweiler Ringer Glanzpunkte, die dazu führten, dass erstmals das Saarland erfolgreichster Landesverband werden konnte.
Walter Andler  und Albert Scheidt triumphierten in ihren Gewichtsklassen und konnten sich nach großartigen Kämpfen die "Meisterkrone" aufsetzen lassen. Jürgen Bick rundete diesen Erfolg mit einem hervorragenden dritten Platz ab. Die Entwicklung der Nachwuchsarbeit war bis zu diesem Zeitpunkt im Saarland beispiellos. Schon sehr bald profitierte die 1. Mannschaft von den von Erfolg zu Erfolg eilenden Nachwuchsringern.
Im Jahre 1970 wurde der ASV als 3. Saarvertreter in die Neugegründete Regionalliga Südwest eingestuft. Nach einigen vereinsinternen Turbulenzen musste man 3 Jahre später den Abstieg  hinnehmen, ehe sich die Vereinsverantwortlichen dazu durchringen konnten, fast ausschließlich Jugendringer in die Arena der Aktiven zu schicken. Dieses gewagte Spiel führte voll zum Erfolg.
Denn bereits 3 Jahre später, die Jugendringer waren zu vollwertigen Seniorenringern herangereift, gab es in der Oberliga Saar keine Mannschaft mehr, die unsere "Himmelsstürmer" noch hätten aufhalten können. Auch Mitbewerber zur 2.  Bundesliga Eckenheim und Pirmasens wurden von der ASV-Truppe regelrecht überrannt. Keine der vorerwähnten Mannschaften kam über 10 Punkte hinaus. In der Regionalliga-Mitte schien gegen die wie entfesselt ringenden "Eicherte" ebenfalls kein Kraut gewachsen.
Die Mannschaft errang auf Anhieb die Meisterschaft und schaffte im Jahre 1977 den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Ein Novum in der nationalen Ringerszene war, dass dieser Erfolg ausschließlich mit einheimischen Ringern erreicht wurde. Wegen dieser Leistung wurde dem Verein von überall her großer Respekt gezollt.
Obwohl die Mannschaft in dieser Liga nie aus dem hinteren Tabellendrittel herauskam, wurde diese Klasse 4 Jahre gehalten.  Entgegen der bisherigen Vereinspolitik, nur mit eigenen Leuten  zu ringen, schloss sich der ASV 08 Hüttigweiler dem allgemeinen Trend an, sich mit fertigen Ringern zu verstärken und begann sein Team mit fremden Leuten zu durchsetzen.

Fazit dieser Marschrichtung war letzten Endes der Abstieg in die 2. Bundesliga, in der die Mannschaft auch heute noch kämpft. Bis zum heutigen Tage war die Zugehörigkeit zu dieser zweiten Bundesliga nie mehr gefährdet

Auch in den letzten Jahren waren die Deutsche Meisterschaften im Nachwuchsbereich an der Tagesordnung. Hüttigweiler Nachwuchsringer vertraten die Farben des Saarlandes nicht nur bei Deutschen Meisterschaften, sondern wurden gar bei Europameisterschaften und internationalen Wettkämpfen erfolgreich eingesetzt. Mit großem Stolz blickt der  ASV 08 auf seine Jugend.
Der ASV 08 Hüttigweiler kann auf eine bewegte Vereinsgeschichte eines faszinierenden Sportes zurückblicken.
Bleibt zu hoffen, dass es dem Verein auch in Zukunft gelingen möge, die Jugend für diesen Sport zu gewinnen und dass sich noch weitere Erfolge einstellen.