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2004-11-18 Mainzer Rhein Zeitung

Bericht in der Mainzer Rhein-Zeitung vom 18.11.04

Die Revolution nimmt ihren Lauf
Ringen: Dassler-Konzept findet Zustimmung

 MAINZ. Die Revolution im Ringen nimmt ihren Lauf: Am 6. November berichtete die MRZ bereits von den Plänen des  Bundesliga-Referenten Martin Dassler, im kommenden Jahr bei Mannschaftskämpfen von der Ersten Liga bis in die Verbandsligen die Kampfzeit von derzeit zwei Mal drei Minuten auf fünf Mal zwei Minuten auszudehnen, ein “Best of five"  Satzsystem einzuführen, indem es nur noch vier Wertungen gibt: für Schulter-, Aufgabe-, Disqualifikations- und technisch überlegene Siege 4:0-Punkte, sowie je nach Satzerfolgen 3:0, 3:1 und 3:2-Zähler. Beim Verbandstag des Deutschen Ringer-Bunds in Darmstadt stellte Dassler das Konzept vor. „Es gab keine Kritik. Die Realisierungschancen sind also sehr gut", sagt Dassler.
 Wenn die Bundesliga-Klubs auf ihrer Tagung am 7. und 8. Januar keine Einwände vorbringen. wird 2005 nach dem neuen  System gerungen. Dassler: „Verbandsfunktionäre sind mitunter anders gestrickt als Vereinsfunktionäre. Das ist ja auch beim Fußball zu sehen. Aber ich habe in Darmstadt auch von Bundesliga-Vertretem nichts Negatives gehört." Der internationale Ringer-Verband FILA stellt bei Turnieren ab 2005 auf ein System mit drei Mal zwei Minuten, Zwei-Satz-Siegen um, weswegen der DRB zum Handeln gezwungen war.
 Eine Übernahme des drei Mal zwei Minuten-Systems steht auch beim Mannschaftsringen in Deutschland zur Debatte. Würde dieses allerdings übernommen, sagt Dassler, kämen die Kämpfe meist zu einem zu schnellen Ende - viele nach vier Minuten, nach Siegen in den ersten beiden Durchgängen.
 Egal, was am 7. und 8. Januar passiert, die Landesverbände können für Oberligen und Verbandsligen eigene Regeln bestimmen. Peter Gölz, Vorsitzender des Schwerathletik-Verbands Rheinhessen, sagte gestern: „Ich werde Anfang Dezember zu einer Vereinsvertreter-Sitzung laden, um die Stimmung in den Klubs auszuloten. Ein Übergang zu fünf Mal zwei Minuten hat etwas Revolutionäres. Und weil in unserer Sportart etwas passieren muss, hat diese zeitgemäße Änderung, die den Ringkampf schneller macht, etwas für sich. Das gilt aber auch für das Konzept mit drei Sätzen." Gölz will sich noch nicht festlegen, welches Konzept er befürwortet. „Aber was die Bundesligisten in dieser Sache beschließen, hat auch für uns Gewicht." (grü)