MAINZ.
Die Revolution im Ringen nimmt ihren Lauf: Am 6.
November berichtete die MRZ bereits von den Plänen des
Bundesliga-Referenten Martin Dassler, im kommenden Jahr bei
Mannschaftskämpfen von der Ersten Liga bis in die
Verbandsligen die Kampfzeit von derzeit zwei Mal drei
Minuten auf fünf Mal zwei Minuten auszudehnen, ein “Best
of five" Satzsystem einzuführen, indem es nur noch
vier Wertungen gibt: für Schulter-, Aufgabe-,
Disqualifikations- und technisch überlegene Siege
4:0-Punkte, sowie je nach Satzerfolgen 3:0, 3:1 und 3:2-Zähler.
Beim Verbandstag des Deutschen Ringer-Bunds in Darmstadt
stellte Dassler das Konzept vor. „Es gab keine Kritik. Die
Realisierungschancen sind also sehr gut", sagt Dassler.
Wenn die Bundesliga-Klubs auf ihrer Tagung am 7. und
8. Januar keine Einwände vorbringen. wird 2005 nach dem
neuen System gerungen. Dassler: „Verbandsfunktionäre
sind mitunter anders gestrickt als Vereinsfunktionäre. Das
ist ja auch beim Fußball zu sehen. Aber ich habe in
Darmstadt auch von Bundesliga-Vertretem nichts Negatives gehört."
Der internationale Ringer-Verband FILA stellt bei Turnieren
ab 2005 auf ein System mit drei Mal zwei Minuten,
Zwei-Satz-Siegen um, weswegen der DRB zum Handeln gezwungen
war.
Eine Übernahme des drei Mal zwei Minuten-Systems
steht auch beim Mannschaftsringen in Deutschland zur
Debatte. Würde dieses allerdings übernommen, sagt Dassler,
kämen die Kämpfe meist zu einem zu schnellen Ende - viele
nach vier Minuten, nach Siegen in den ersten beiden Durchgängen.
Egal, was am 7. und 8. Januar passiert, die Landesverbände
können für Oberligen und Verbandsligen eigene Regeln
bestimmen. Peter Gölz, Vorsitzender des
Schwerathletik-Verbands Rheinhessen, sagte gestern: „Ich
werde Anfang Dezember zu einer Vereinsvertreter-Sitzung
laden, um die Stimmung in den Klubs auszuloten. Ein Übergang
zu fünf Mal zwei Minuten hat etwas Revolutionäres. Und
weil in unserer Sportart etwas passieren muss, hat diese
zeitgemäße Änderung, die den Ringkampf schneller macht,
etwas für sich. Das gilt aber auch für das Konzept mit
drei Sätzen." Gölz will sich noch nicht festlegen,
welches Konzept er befürwortet. „Aber was die
Bundesligisten in dieser Sache beschließen, hat auch für
uns Gewicht." (grü)
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