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Fotoalbum, Presseartikel und Nachrichten - SPORTregio 2003-01-13

2003

[ 13.01.2003 ]
Rebecca Schwarz und Michael Scheidt holten Gold

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Am Sonntag ging es bei den 11. offenen Saarlandmeisterschaften der Frauen um Titel - und Bundestrainer Jürgen Scheibe hatte alle Ringerinnen der Nationalmannschaft in die Illtalhalle bestellt. Da hatten es saarländischen Ringerinnen aus den Hochburgen Köllerbach, Heusweiler und Erbach sehr schwer, sich auf vordere Plätze zu kämpfen. Am Tag zuvor ermittelten die männliche D-und B-Jugend ihre Saarlandmeister.

In der 46-Kilo-Klasse kämpfte die mit den größten Aussichten gestartete Rebecca Schwarz, die mit drei Brüdern aus einer typisch saarländischen Ringer-Familie stammt. In ihrer erst sechs Jahre dauernden Ringer-Laufbahn hat Rebecca schon zwei dritte Plätze bei deutschen Meisterschaften geholt. Für 2003 hofft sie, vom Bundestrainer auf die Kadetten-Europameisterschaft geschickt zu werden. Die 14-jährige Rebecca muss sich nach den Saarlandmeisterschaften noch auf zwei Turnieren in Frankreich und Schweden für das Nationalteam und die kommende Europameisterschaft qualifizieren.

Wie ihr Vorbild, Weltmeisterin Brigitte Wagner (19) aus Hallbergmoos, die sich in der Klasse bis 51 kg der Frauen eindrucksvoll den Sieg geholt hat, sicherte sich Rebecca Schwarz am Sonntag den ersten Platz in der Klasse bis 46 kg der weiblichen Jugend. Sehr gute zweite Plätze belegten bei den weiblichen Schülern Anna Scherer (AC Heusweiler) bis 23 kg und Fabienne Recktenwald (SG Erbach) bis 30 kg. Dritte Plätze belegten bei der weiblichen Jugend Desiree Röder (KSV Köllerbach) bis 60 kg, und bei den weiblichen Schülern Alisha Grün (AC Heusweiler) bis 23 kg, sowie Melanie Schiel (KSV Köllerbach) bis 38 kg. Vierte Plätze gab es bei den Frauen für Melanie Kriesamer (AC Heusweiler) und Christine Breuer (AC Heusweiler).

Eine ganz schwere Gruppe erwischte das Hüttigweiler Eigengewächs Kathrin Scheidt, die für den AC Heusweiler bei den Frauen bis 59 kg an den Start ging. Mehr als der sechste Platz war nicht drin. Zu übermächtig und international erfahren waren die Gegnerinnen, so dauerte der Kampf gegen die Favoritin der Gruppe, Sarina Hengst (RSC Böhlen, weniger als 60 Sekunden. Doch Kathrin betrachtet die Kämpfe trotzdem als Gewinn: „Da lernt man sehr viel gegen diese starke Gegnerinnen.“ Da der ASV Hüttigweiler keinen geeigneten Frauentrainer hat, musste Kathrin, die sehr an ihrem Sport hängt, nach Heusweiler wechseln. Auch Kathrin kommt aus einer Ringer-Familie und war, sobald sie laufen konnte, immer mit Vater Albert Scheidt in Hüttigweiler auf der Matte. Die 18-jährige besucht die Fachoberschule und ringt so richtig aktiv erst seit 1997, nachdem Vater und Tochter den massiven Widerstand der Mutter endlich gebrochen hatten. Dann holte sie sich bis 2001 jeweils die Saarlandmeisterschaft. Von Beginn an trainierte Kathrin mit Jungs, doch Rundenkämpfe in gemischten Mannschaften gibt es nur bis 14 Jahre. Im letzten Jahr wurde Kathrin Vize-Saarlandmeisterin bis 59 kg.

Die unvermeidliche Frage, warum sie als Mädchen ringt, stört Kathrin mittlerweile nicht mehr: „Dieser Sport gefällt mir. Meine beiden Brüder ringen. Ich bin damit groß geworden.“ Ringen ist für sie und die anderen ringenden Mädchen und Frauen eine Selbstverständlichkeit, die überhaupt nicht mehr in Frage gestellt wird.

Kathrins 15-jähriger Bruder Michael, der für den ASV Hüttigweiler an den Start ging, war erfolgreicher, er holte sich am Samstag die Saarlandmeisterschaft der B-Jugend gegen den hohen Favoriten Michael Blaesy. ASV-Jugendtrainer Thomas Reinshagen wurde durch diesen Erfolg wieder getröstet, da die anderen Hüttigweiler Trümpfe nicht stachen. Dominik Dörr, Sven Sausen und bei der D-Jugend Till Bialek blieben unter ihren Möglichkeiten.

135 Teilnehmer waren in der „Illtal-Arena“ am Start. Auf drei Matten kämpften die saarländische B- und D-Jugend um 22 Titel. Diese Rekordbeteiligung war gleichzeitig eine Bestätigung für die Arbeit von Landestrainer Paul Schneider und für den Ringersport im Saarland. Die Siegerehrung bei den Jungen nahmen der Landtagsabgeordnete Alfons Vogtel und der ASV Vorsitzende Alfons Sahner vor.


Verantwortlich: Franz Habel
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