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Landesmeisterschaften 1966 gr.röm.Stil

Trotz Rekordbeteiligung von 386 Athleten bei den Ringer-Einzelmeisterschaften im griechisch-römischen Stil in Altenkessel wickelten sich die Kämpfe reibungslos ab. In drei Finalkämpfen bot sich jedoch kein sportliches Bild. Die große Beteiligung stellte an alle Akteure große Anforderungen und es schien, daß     das Kampfgericht bei den Finalkämpfen erlahmte.

Zunächst löste das Familientreffen im Fliegengewicht zwischen Vize-Weltmeister Rolf Lacour und seinem Bruder Arthur Lacour eine Mißstimmung aus, als der Internationale scheinbar seinem Bruder den Sieg zukommen lassen wollte und schon 0:8 im Rückstand lag. Das Kampfgericht schritt nicht ein und als dann der SKB-Vorsitzende durch den Lautsprecher die Zuschauer darauf hinwies, daß sich der Europameister lächerlich mache, gerieten diese in Wallung.

Kopfschütteln rief auch die Entscheidung hervor, als Erwin Trouvain durch einen  regelwidrigen Griff den   bis dahin unbesiegten Berthold Groß kampfunfähig machte und durch Aufgabe des Eppelborners zum Sieger ausgerufen wurde. Das gleiche Bild bot sich im Federgewichtsfinale, wo Olympiasieger Bilek gegen Heinz Ostermann zum Sieg kam und bei dem unsauberen Griff mit einer Verwarnung davonkam.

Eine Wachablösung durch den Nachwuchs blieb aus, obwohl sich mit Rolf Lacour und Werner Hoppe nur zwei Vorjahrssieger durchsetzten. Im Fliegengewicht geriet Rolf Lacour in keiner Phase in Gefahr. Nur mit seinem Bruder ging er über die volle Distanz, Arthur Lacour trennte sich zuvor von Eisenbarth remis.

Im Bantamgewicht kämpften Erwin Trouvain und Norbert Forster um den Titel, beide teilten sich die   Punkte. Der Eppelborner Groß besiegte Forster zwar nach Punkten und wurde dennoch nur als Dritter ausgerufen. Nachträglich wechselten jedoch beide die Plätze.

Im Federgewicht war der Goldmedaillengewinner von Rom, Ahmet Bilek, nicht zu erschüttern. Sein Mißgriff gegen Ostermann blieb eine Ausnahme. Gut nach vorn rang sich der Dillinger Litwinschuh, der gegen Vorjahrssieger Bermann siegreich blieb. Im Treffen Ostermann gegen Bermann schien sich eine Parallele des Vorjahres zu vollziehen, denn der Hüttigweiler brachte seinen Gegner an den Rand einer Schulterniederlage, verlor dann aber entscheidend.

Im Leichtgewicht war der Köllerbacher Doppelerfolg von Arnold Both und Helmut Zewe nicht zu gefährden. Nur Dieter Zeck zeigte harte Gegenwehr und stand gegen Both sieben Minuten in der Brücke, verlor dann nach Punkten.

Punktgleich beendete Peter Bauer und Wolfgang Neuburger das Turnier. Bauer schien den Wettlauf zu verlieren, als er gegen Hans Sahner erst Sekunden vor dem Schlußgong die zum Sieg notwendigen   Punkte holte. Die Waage mußte über den Sieg entscheiden, wobei ein Mehrgewicht von 200 Gramm Neuburger das Nachsehen gab.

Im Mittelgewicht blieb Werner Hoppe ohne Konkurrenz und siegte nach Belieben.

Mit 16 Ringern war die Schwergewichtsklasse zahlenmäßig stark besetzt. Der frühere Meister Lothar  Hoppe schied nach Niederlagen gegen Thome und Bozarslan aus. Titelverteidiger Scharf unterlag Thome. Im Schlußkampf begegneten sich Bozarslan und Thome. Nach ausgeglichenen Leistungen trennten sie  sich remis, was dem Türken zum Gesamtsieg ausreichte.