Im
Vorfeld hatte ich hin und her gerechnet, kam aber nur schwer auf einen
Sieg gegen den Aufsteiger aus Hessen (Ringerverband). Deren Team passte in
der Rückrunde wie ein Druckknopf auf unsere Mannschaft, so dass wir die
Hilfe von Ruslan Babij unbedingt benötigten. Nach einem Telefonat am
Mittwochabend, bei dem wir die Situation erläuterten, war Ruslan bereit
uns zu helfen. Immer noch nicht ganz genesen und halt auch ohne Training
sollte Ruslan nur im Falle, dass Hösbach einen Jugendlichen mitbringt,
ringen. Diese Strategie verfolgte dann auch Stefan Schäfer, der Trainer
der Hösbacher, da wir bisher die Klasse unbesetzt ließen schickte er
hier Lukas Gleixner (14 Jahre) auf die Matte. Schon beim Abwiegen war
klar, dass dies keine Herausforderung für Ruslan sein sollte. Nach 35
Sekunden brachte Ruslan den tapferen Ringer aus Hessen im „Hammerlok“
auf beide Schultern.
Doch
dies sollte nicht die einzige Überraschung für Schäfer an diesem Abend
werden. Ein wirklich angriffslustiger Svetoslav Lyutskanov siegte mit 3 :
2 über den zumindest von Hösbacher Seite favorisierten Alexander
Hofbeck. Dabei wäre ein 3 : 0 eigentlich korrekt gewesen, da in Runde 3
ein Beinangriff von Sveto zum Fall und Konter von Hofbeck lediglich mit
einer 3 für Hofbeck gewertet wurde. Diesen Fehler bestätigte der
Kampfleiter in der Pause des Mannschaftskampfes, denn hier wäre eine 3 für
Sveto und eine 2 für Hofbeck richtig gewesen.
Schwerer
hingegen hatte es erneut Vetseslav Georgiev gegen Tim Müller, der dieses
Jahr Vizejuniorenmeister wurde. Das Freistilringen ist nicht seine Sache;
immer wieder wurde er von Müller mit Beinangriffen attackiert und geriet
in die gefährliche Lage. Hier hatte ich uns höchstens ein 0 : 3
einkalkuliert, letztlich stand ein 0 : 4.
Auch
im 96 Kg gr.-römisch hoffte ich auf einen knappen Ausgang zwischen Eduard
Weimer und Richard Dajka. Doch nach einer Minute und 30 Sekunden war´s
vorbei. Dajka schaffte nach „Soupless“ den von Hösbach frenetisch
gefeierten Schultersieg.
Vor
der Pause kam es dann noch im Leichtgewicht gr.-römisch zum Duell von
Chris Apostolou gegen Daniel Hugo. Auch hier hatte Hösbach mit einem Sieg
spekuliert, doch Chris war in jedem Moment „Herr der Matte“ und
brachte einen ungefährdeten 3 : 0 Punktsieg mit.
Pausenstand
10 : 10, das sollte uns reichen, da in der zweiten Hälfte noch mindestens
drei Siege für uns sicher sein sollten.
Den
ersten brachte dann Anis Gharbi nach der Pause gegen Simon Sauer. Immer
wieder gab es Würfe aus der Kopflklammer, ehe in Runde 3 gar der
Schultersieg folgte.
Auch
Robert Schmitt wollte dem nicht nachstehen und schaffte bereits nach einer
Minute und 45 Sekunden einen viel umjubelten Schultersieg gegen Tobias Göbel.
Artur
Weimer begann schließlich im 84 kg gr.-römisch hoffnungsvoll, indem er
Runde 1 mit 2 : 0 für sich entscheiden konnte. Doch der lang gewachsene
Christian Gerlach stellte sich gut auf Artur ein und machte diesem das
Leben schwerer und schwerer. Die alte Verletzung der Schulter tat ein Übriges,
um Arturs Vorwärtsdrang einzudämmen. Drei Runden in Folge gingen an
Gerlach durch Verteidigung in der Defensive – sprich nichttechnische
Wertung, was ihm und seinem Team ein 1 : 0 sicherte.
Den
Sack zu machte wieder einmal der sympathische und wirklich klasse ringende
Anthony Dizy gegen Niklas Schäfer. Gleich zu Beginn hätte ihm gar eine Fünferwertung
zugestanden, als Anthony die Hüfte antauchte und anschließend mit hohem
Wurf in die Rückenlage überführte. Ein 8 : 0, 2 : 0 und 2 : 0 brachte
letztlich auch in diesem Kampf die vollen Zähler auf unser Konto.
Danny
Hippchen konnte denn auch befreit aufringen, da das Mannschaftsergebnis
nicht mehr zu kippen war. Doch Florian Fischer, der im Vorkampf noch in 84
stand, hatte extra abtrainiert um seiner Mannschaft bessere Siegchancen
einzuräumen. Danny konnte abermals die körperlichen Defizite in dieser
Gewichtsklasse gegen den schnellen und gut auskämpfenden Ringer aus Hösbach
nicht ausgleichen und verlor mit 0 : 3. Endergebnis 22 : 14 für Hüttigweiler
und wichtige Punkte im Kampf weg vom Tabellenende.
Frank
Reinshagen
Trainer
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