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Auch im dritten Heimkampf blieb der ASV chancenlos

 Da der SV Germania Weingarten nicht mit allen Topstars angereist war, konnten wir einige Partien offen gestalten und letztlich gar zwei Einzelsiege durch Hüttigweiler Ringer feiern.

Zunächst musste am Freitagabend wieder einiges umgebastelt werden, da der kleine Franzose Amar Abidi aus privaten Gründen nicht zur Verfügung. Unser sich im zweiten Frühling befindlicher Markus Strauß wäre der einzige Lizenzringer in der 55 Kg-Klasse gewesen, der auch das Gewichtslimit geschafft hätte. Allerdings wäre diese Umstellung zu Lasten der Regionalliga-Mannschaft gegangen, die derzeit noch Ambitionen auf einen der vorderen Plätze in Ihrer Liga haben. So haben ich mich für die Variante mit Nico Zewe entschieden, der das Gewicht von 55 Kg allerdings derzeit nicht schafft. Nico musste gegen den international erfahrenen Maksim Petrov antreten. Zwar gewann dieser seine Runden mit jeweils 6 : 0, aber trotzdem kann man Nico in diesem Kampf eine gute Einstellung und auch eine gute Gegenwehr attestieren, was auch das Publikum mit Beifall belohnte. Ähnlich sehe ich die Situation im Schwergewicht griechisch-römisch, wo Artur Weimer auf den blonden Hünen David Vala traf. Wie schon in den vorangegangenen Partien stemmt sich Artur mit seinen 90 Kilo gegen die gut 15 Kilo schwereren Jungs und liefert respektable Leistungen ab. Dass gegen diesen Ausnahmeathleten nun keine Wertung gelang, bzw. kein knappes Ergebnis herauskam, nahm Artur an diesem Abend keiner krumm und belohnte auch Ihn beim Verlassen der Matte mit Applaus. Danny Hippchen ging es da nicht anders gegen Florin Gavrilla. Danny kann immer wieder die Minute im Stand die Gegner auf Distanz halten, muss sich dann aber deren gefürchteten Attacken in der angeordneten Bodenlage beugen. Da trennen eben Jahre des Trainings den anderen Stil. Noch dreimal durchhalten und dann sehen wir weiter.

Der immer noch vom Publikum gern gesehene Michel Gobert hat es dieses Jahr nun wirklich nicht leicht und muss ebenfalls mit sehr starken Gegnern Vorlieb nehmen. Am heutigen Samstag war Petar Kasabov, der noch zwei Wochen zuvor mit nur 2 : 3 gegen Köllerbachs Arcadie Tcopa unterlegen war, sein Problem. Petar ist kleiner als Michel und konnte so relativ gut die Beinangriffe von Michel abwehren. Zwei Runden entschied er so durch Abwehr und anschließender 1er Wertung. In Runde 3 riskierte Michel etwas mehr und gab dabei eine 2er Wertung ab. Aber unser fachkundiges Publikum sah hier eine gute Vorstellung gegen den Weingartener Spitzenringer und lohnte es Michel. Vor der Pause gelang dann Robert Schmitt der erste Sieg des Abends für Hüttigweiler gegen den Ersatzmann, für den auf der Military-WM ringenden Marcel Ewald.

Auch nach der Pause konnte ein Hüttigweiler Eigengewächs einen viel umjubelten Einzelsieg verbuchen. Eduard Weimer holte einen weiteren Schultersieg gegen Philip Lakes. Und auch bei diesem Kampf sah man einige schöne Würfe.

Im 66 Kg griechisch-römisch konnte Dominik Dörr eine Niederlage gegen Oleg Boikov nicht verhindern. Dann sah es bis 30 Sekunden vor dem Kampfende so aus, als Svetoslav seinen ersten Sieg für Hüttigweiler verbuchen könnte. Aber Dennis Blum nutzte einen unnötigen Angriff in der verbleibenden Zeit um den Spieß noch einmal umzudrehen. Diese 2 : 3 Punktniederlage hätte nicht sein müssen. Bleibt zu hoffen, dass Svetoslav körperlich immer besser zu Recht kommt (Gewichtsreduktion) und ihm diese taktischen Fehler eine Lehre sind.

Ein hochkarätiges Duell fand dann im Freistilweltergewicht statt. Anis Gharbi gegen Lazlo Sczobolocz. Wieselflink und mit Freistilspitzentechniken behielt hier der Rumäne am Ende die Oberhand. Aber auch Anis war mehr als einmal in der Lage die Runde für sich zu entscheiden.

Im abschließenden griechisch-römisch Kampf sollte für Hüttigweiler ein weiterer Einzelsieg von Christian Fetzer gegen Mario Guldi herausspringen. Christian war unterstützt von seiner extra angereisten Familie bis in die Haarspitzen motiviert. Leider, wie sich dann herausstellte gar übermotiviert. Er wollte seinen Fans hier eine Paradevorstellung zeigen, wurde zunächst wegen zu schnellem Zugreifens in der Bodenlage verwarnt und mit einer Wertung für Guldi bestraft. Dies wollte Christi dann im Stand wieder wettmachen und entwickelte eine solche Schubkraft, dass Guldi einen halben Meter über dem Boden die rote Zone passierte. Der Kampfrichter sah es als offensichtliches Rausschieben und gab die zweite Verwarnung und einen weiteren Punkt für Guldi. Da hatte sich Christian nicht mehr im Griff und lieferte sich ein verbales Gefecht mit dem Unparteiischen, worauf dieser bei diesem Punktestand im letzten Kampf für uns Hüttigweiler, wie aber auch für die Weingartener Fans völlig übertrieben mit der dritten Verwarnung den Kampf vorzeitig beendete. Nach lautstarkem Protest von Christian folgte zu allem Unglück auch noch die rote Karte, was einer mindestens einwöchigen Sperre gleichkommt. Hier hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl vom KR gewünscht, der so den bis dahin zufriedenen Zuschauern den Abend versaute.

 

Frank Reinshagen

(Trainer)