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Auch gegen die vermeintlich schwächeren Ketscher war nichts zu holen

Im zweiten Heimkampf der Saison 2007/2008 gab es dann wenigstens annähernd 10 Punkte für die ASV-Athleten. Das war aber schon das „positivste“ am Kampfabend. Leider fanden nur wenige Zuschauer in die Illtalarena um wenigstens moralische Unterstützung für die Truppe zu geben.

Die Unterlegenheit der Mannschaft als Einheit kann man nicht schönreden, aber trotzdem kann bei Betrachtung der Einzelergebnisse gesagt werden, dass gut die Hälfte der Mannschaft in der Lage ist in der Liga mitzuringen. Dies zeigte sich auch an diesem Kampftag, wo wir 3 Einzelsiege und zwei mehr oder weniger knappe Niederlagen einstecken mussten. Dass nicht noch mehr herauszuholen war, lag allerdings auch daran, dass Ketscher Topathleten auf Positionen zu finden waren, wo wir unsere Stärken haben. So musste der beherzt kämpfende Michel Gobert mit dem WM-Achten Stefan Kehrer vorlieb nehmen. Michel zeigte sich zwar unbeeindruckt vom „Namen“, konnte aber eine 0 : 4 Wertung nach drei Runden nicht verhindern. Auch der junge Bulgare Svetoslav Lyutskanov schlug sich bis dato unter Wert. Ansatzweise sah man bisher sein Potenzial gegen Patrick Lös im ersten Kampf, aber das war es auch schon. Beim Kampf gegen Stephane Gheorghitta aus Ketsch (5. WM 2007 in 74 Kg) sah es eher nach einem zerlegt werden aus. Gheorgihitta war um ein vielfaches agiler und siegeswilliger, machte Punkt um Punkt und konnte Svetoslav gar noch schultern. Diese Schulterniederlage wurde jedoch nicht gewertet, da vorher das 6 : 0 der Runde den Kampfabbruch herbeiführte.

Der bisher auf einem Toplevel ringende Robert Schmitt hoffte gegen Ketsch ebenfalls vergeblich auf einen ersten Sieg gegen Patrick Dominik. Mit viel Vorschusslorbeeren ausgestattet begann Robert auch verheißungsvoll mit eigenen Beinangriffen, die er jedoch nicht zur Punktwertung durchbringen konnte. Größtes Defizit allerdings ist momentan die Wertung aus der Oberlage-Kopfklammer zu erzielen. Robert müht sich hier redlich, ist jedoch im entscheidenden Moment unkonzentriert und gibt so ein ums andere Mal aus sicher geglaubter Wertung die Punkte ab. Hier gilt es im Training Lösungen zu erarbeiten.

In der Klasse bis 55 Kg kann man schon jetzt resultieren, dass der kleine Amar Abidi körperlich zu schwach für diese Klasse ist, wobei er von sich selbst sagt, dass er lieber im griechisch-römischen Stil kämpft. Dies gilt es in der Rückrunde zu beweisen.

Gerade umgekehrt hofft unser Danny sehnsüchtig die Rückrunde herbei, wo er in seiner Spezialstilart zeigen kann, dass auch er gut vorbereitet in diese Bundesligasaison gegangen ist. Denn derzeit im griechisch-römischen Stil sind Punkte für Danny kaum zu realisieren, auch der Ketscher Rumäne Aurelian Lecu kam zu einem hohen Punktsieg.

Mit knapp 90 Kg tritt Artur Weimer immer wieder gegen weitaus schwerere Jungs im griechisch-römischen Stil an. Und bisher hat Artur keineswegs enttäuscht. Mit schmeichelhaften 1 : 1 Rundengewinnen mogeln sich die Gegner zum Sieg, so auch Kai Dittrich. Lediglich in Runde zwei gelang diesem ein Dreher sodass ein Mannschaftsergebnis von 3 : 0, anstatt einem 1 : 0 ins Protokoll kam.

Wieder im Team war auch Chris Apostolou, der jedoch nach wie vor Schwächen als Obermann hat. Zudem nutzte Heinz Marnette ab Runde 2 seine Oberlage zu Aushebern und Drehern und konnte ebenfalls ein 3 : 0 für sein Team erringen.

Wie schon zu Beginn erwähnt kommen wir nun zu den drei Einzelsiegen unserer Athleten.

Im Mittelgewicht gelang Eduard Weimer gegen Marco Brenner der erste Sieg der jungen Saison. In Runde drei schaffte Eduard nach tollem „Rumreißer“ gar einen Überwurf, der eigentlich mit einer 5er Wertung bedacht werden musste. Hervorzuheben bis dato sind auch das Defensivverhalten von Eduard in der Bodenunterlage. Dort gab es bislang wenig für die Gegner zu holen. Umgekehrt fehlt Ihm in der Oberlage aber eine durchschlagende „Waffe“ um selbst die Runden zu gewinnen, da sein Stil im Stand eher zur ersten angeordneten Unterlage führt, da die Kontrahenten hier sehr viel agiler zu Werke gehen. Nichts desto trotz, kann ich Eduard bisher eine gute Leistung attestieren.

Auch der Franzose Anis Gharbi zählte erneut zu den Gewinnern des Teams, als er gegen Michael Kohler mit 6: 6, 7 : 5, 2 : 0 und 4 : 0 punktete. Hier konnte sich nun kein Zuschauer über wenig Aktion beschweren, da Anis ein ums andere Mal seinen Gegner in die Brücke stellte. Michael Kohler zeigte sich dort jedoch als zäher Brocken und konnte jedes Mal entweichen.

Auch Christian zeigte sich von seiner ganz anderen Seite gegen Deniz Topcu. Hatte er am Mittwoch nur einen schlechten Tag? Ja, so sah es wohl aus, denn mit 5 : 3, 2 : 1 und 5 : 0 bewies Christian alte Stärke und kämpfte den stark angetretenen Deniz Topcu beeindruckend nieder. Auch hier gab es wieder einmal versöhnliches für die Zuschauer zu sehen.

 Fazit: Nachdem nun klar ist, dass wir bei „normaler“ Mannschaftsaufstellung der Gegner wohl keinen Sieg erkämpfen können, hoffen wir doch, dass wir die verbleibenden Heimkämpfe mit mehr Zuschauern attraktiv gestalten können, und die 10 Punkte-Grenze auch mal knacken können.

 

Frank Reinshagen

(Trainer)