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Danny Hippchen erzielte gegen Witten unseren Ehrensieg und zeigte dabei Freistilringen auf hohem Niveau

Am Samstag, den 11.11.06 kam es schon zum letzten Heimkampf der lfd. Saison in der regulären Gruppenphase der 1. Bundesliga Gruppe West zwischen dem ASV Hüttigweiler und dem KSV Witten. Witten ist wie Köllerbach zu den Topteams der Liga zu zählen, sodass die Parole nur lauten konnte: Schadensbegrenzung und gute Kämpfe zu zeigen.

Dies konnten die leider nicht sehr zahlreich erschienenen Zuschauer aber dann auch sehen. Unsere Athleten gaben alles und wurden dafür mit Applaus von den Zuschauern honoriert.

Nico Zewe kämpfte abermals im leichtesten Gewicht gegen den jungen Bulgaren Alexander Kostadinov im griechisch-römischen Stil. Nico hatte wohl etwas zu viel Respekt vor dem Wittener, denn schon in Runde 2 merkte man auch diesem konditionelle Schwächen an, die Nico leider nicht für Punkte auszunutzen verstand. Am Ende eine klare Angelegenheit für Kostadinov. Ähnlich erging es Peter Himbert im Schwergewicht Freistil gegen den wiedererstarkten Mirko Klein. Peter beließ es zu oft nur bei einem antäuschen des Beinangriffes, wo das Durchmarschieren sicher den Erfolg gebracht hätte. Eine Runde aber konnte Peter dem Routiniers auf Wittener Seite abnehmen und somit hier eine 1 : 3 Punktniederlage für uns. Dann kam sicher der schönste Kampf des Abends als Danny Hippchen gegen Kevin Schoska Freistilringen zelebrierte. Es waren beide Ringer die die Zuschauer begeisterten, schenkten sie sich doch bei Ihren Angriffen nichts. Lange wurde jeder Zentimeter der Matte zum Auskämpfen ausgenutzt, ehe dann einer der beiden und meistens eben unser Danny die Wertung erzielen konnte. Ein 3 : 1 Punktsieg und jede Menge Ovationen der Zuschauer waren der Lohn dieser Mühen. Kasim Aras musste gegen den nun ebenfalls schon zu den Routiniers zählenden Mirko Englisch auf die Matte. Es war eine sehr hart geführte Partie mit viel Power im Stand. Kasim ging dieses Tempo und diese Kraftaktionen im Stand mühelos mit, konnte sich aber letztlich wieder in der Bodenlage nicht in Szene setzen. Hier gilt es für Ihn die nächsten Monate an der Technik zu feilen. Kasim gelang ein Rundensieg.

Im Leichtgewicht griechisch-römisch kämpfte Alexander Alexandrov gegen den Wittener Sylvester Charzewski, wobei man die körperliche Überlegenheit des Wittener nicht wegdiskutieren kann. Charzewski ist körperlich von anderer Statur als der für uns kämpfende Alexander, der eigentlich im 60 Kg zu Haus ist. Die drei Runden endeten mehr oder weniger deutlich zugunsten von Witten.

Nach der Pause zeigte zuerst Eduard Weimer, wie variabel ein Ringer sein kann. Eduard eigentlich ein griechisch-römisch Spezialist gab gegen den Freistilspitzenringer Petar Kasabov nur ein 0 : 2, 0 : 1 und 0 : 2 ab, was auch beim Gästetrainer Bodo Lukowski Lob fand.

Im Freistilleichtgewicht waren die Zuschauer auf das Auftreten des Vizeolympiasiegers von Sydney Evgeni Buslovich gespannt. Aber auch hier zeigte der junge Mehmet Baygus, das man solchen Spitzenleuten im Moment nur noch knappe Siege zugesteht und in naher Zukunft mit Siegen zu rechnen ist. Im 84 Kg griechisch-römischer Stil konnte man ebenfalls einen Leckerbissen an Ringkampf erwarten, denn Jens Wagner ging hoch motiviert gegen den Ausnahmeringer Adam Juretzko zu Werke, ehe er sich allerdings schon bei der ersten Bodenlage eine alte Verletzung im Schulterbereich erneut so schmerzhaft verletzte, dass ein Weiterringen unmöglich war. Ich hoffe natürlich dass Jens hier nichts schwerwiegenderes abgekriegt hat. Dominik Dörr war der vorletzte Kämpfer im griechisch-römischen Weltergewicht gegen den deutschen Juniorenmeister Ilias Özdemir. Letzterer ein Spezialist dieser Stilart ließ Dominik keine Chance, zumal er auch noch einige Kilos mehr auf die Waage brachte. Somit konzentrierte sich das Publikum auf den letzten Kampf des Abends, der ebenfalls eine Freistilpartie aller erster Güte wurde. Emin Eminov und Fatih Sirin waren die Hauptdarsteller dieser Partie, und mehr als einmal musste man schon etwas genauer hinsehen, um festzustellen welches Bein oder welcher Arm zu welchem Ringer gehört. Das bessere Ende fand mit 3 : 2 der Wittener Fatih Sirin, da der noch sehr junge Emin die psychischen Strapazen eines solch dramatischen Duells noch nicht überwinden kann.

Frank Reinshagen

(Trainer)