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Auch im Rückkampf gegen Köllerbach gab es eine bittere Pille

Trotz diverser Umstellungen der Gastgeber war gegen das Spitzenteam des KSV Köllerbach wiederum nichts zu ernten. Schon im leichtesten Gewicht kam es zu einem jugendlichen Duell zwischen Nico Zewe für Hüttigweiler und Timo Badusch für Köllerbach. Ein ähnliches Kräftemessen hätte im Vorkampf in Hüttigweiler die Gemüter der Hüttigweiler Anhänger sicher beruhigt. Timo glänzte in seiner Stilart mit Schwunggriffen und Drehern am Boden, sodass es Nico lediglich gelang die alles entscheidende Schulterniederlage abzuwenden. Wegen dieses enormen Kampfeswillens, mit dem er es immer wieder schaffte aus der bedrohlichen Situation zu entweichen, zollten Ihm viele Zuschauer Anerkennung.

Auch im Schwergewicht kam Köllerbach zu Siegzählern, als Peter Himbert gegen Dimitar Kumtschev antrat. Ich sah Peter oftmals zu aufrecht gegen den Freistilspezialisten aus Köllerbach ringen, sodass dieser mit angetäuschten Fußfegern Peter immer wieder ins Trudeln brachte, wobei der nachgesetzte Angriff zum Bein dann meist zur Wertung führte. Aber evtl. kann Peter schon nächste Woche gegen Witten punkten.

Im 60 Kg Freistil kam es wie schon im Vorkampf zur Begegnung Danny Hippchen gegen Vladimir Togusov. Danny hatte an diesem Tag mehr Power, da das „Gewichtmachen“ Ihn diesmal nicht belastete, sodass der Kampf über drei Runden ging und auch Danny aus einer Unachtsamkeit des Routiniers einmal Kapital schlagen konnte. Letztlich allerdings eine klare Sache für Togusov. Im Halbschwergewicht griechisch-römisch ist nun Kasim Aras für Hüttigweiler am Start und hier rechnete er sich mehr aus als in der Vorrunde im Schwergewicht. Doch der auf Köllerbacher Seite ringende Vladislav Metodiev zeigte gerade am Boden mehr Durchsetzungsvermögen. Schließlich kam es noch vor der Pause zum Kampf zwischen dem auf unserer Seite im Gewicht aufgerückten Alexander Alexandrov und Juri Kohl. Auch in diesem Kampf dominierte der Köllerbacher Ringer die Bodenlage, was hier aber auch mit einem Gewichtsvorteil zusammenhing. Kurz vor Ablauf der dritten Runde gab es dann auch noch die „Höchststrafe“ – den Schultersieg von Kohl, wobei Alexander und auch einige Zuschauer beider Seiten beim Festhalten in der gefährlichen Lage „Kopf allein“ gesehen haben und eigentlich im Standkampf weiter gerungen werden müsste.

Nach der Pause ein ähnliches Bild, Jens Wagner mühte sich gegen den amtierenden Juniorenvizeweltmeister Jan Fischer redlich, doch im Stand ließ dieser einfach nichts zu, wartete seine Zeit in der Bodenoberlage ab und beeindruckte durch gute Ausheber. Man kann Jens hier wirklich nichts vorwerfen, denn unermüdlich arbeitete er an diesem Kraftpaket herum, konnte Ihn aber auch in der defensiven Bodenlage nicht drehen oder heben.

Im Freistilleichtgewicht kam dann für Köllerbach Matthias Ewen für den verletzten Rafet Ilden ins Team und Mehmet Baygus konnte für uns den Ehrensieg einfahren. Da der Köllerbacher auch noch zu schwer war gingen nicht nur die auf der Matte erkämpften drei Runden an uns, sondern die Höchstpunktzahl von 4.

Im Mittelgewicht Freistil versuchte ich dem 13 Kilogramm leichteren Emin Eminov eine bessere Perspektive zum punkten zu bieten, als gegen Andrej Schujko oder Ivan Deliverski. Im Nachhinein stellte sich dies als ein Fehler heraus, da Patrick Lös inzwischen schon einige Kilos über 84 liegt und entsprechend gute körperliche Voraussetzungen in dieser Gewichtsklasse mitbringt. Allerdings muss man auch sagen, dass Emin bei schnellen Aktionen Punkte schaffte und Ihm die Stillstände am Boden die eigentlichen Probleme mit dem schwereren Lös bereiteten. Denn dann konnte Lös zum Ausheber greifen und mit dem Gewichtsvorteil war dann nichts mit gegenhalten.

Dominik Dörr war schließlich für Emin ins Weltergewicht aufgerückt und konnte dort zwar in seiner Stilart ringen, allerdings hatte er mit Ivan Deliverski auch eine harte Nuss. Bei Einsteigern am Boden zeigte auch Dominik seinen Willen hier nicht auf die „Bretter“ zu gehen, verletzte sich dabei aber auch in der letzten Runde am Knie. Hoffentlich keine große Geschichte.

Auf den letzten Kampf des Abends hatten einige Zuschauer gewartet, und sie wurden auch nicht enttäuscht. Der wohl ausgeglichenste Kampf des Abends endete wiederum mit einem Sieg für Ismail Baygus, wobei die vierte Runde durchaus auch für Christian Fetzer gewertet werden konnte. Nachdem Christian am Rand dem konditionell abbauenden Ismail nachsetzte, stolperte dieser von Rot ins Blau in die gefährliche Lage. Wertung des Schiedsrichters 1 Punkt für Christian. Eigentlich eine 3er Wertung, da aus dem Stand in die gefährliche Lage gefallen wurde. Mit diesem Vorteil allerdings dann in die Bodenoberlage gehend gab es dann noch eins drauf. Hände einmal nicht aufgelegt – Verwarnung und Punkt für Baygus. In anderen Situationen ähnlicher Art hatte er zumindest noch mal ermahnt. Na ja, die Runde endete schließlich mit 2 : 1 für Ismail und die Gesamtniederlage lautete 31 : 5.

Frank Reinshagen

(Trainer)