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Gelungener Einstand des Hüttigweiler Eigengewächses Nico Zewe beim Bundesligakampf gegen den VFK Schifferstadt

Schon bei der Nominierung im Training machte Nico Luftsprünge, so gefiel Ihm die Vorstellung sich vor großem Publikum in der 1. Mannschaft seines Heimatvereins zu präsentieren. Und diese Euphorie nahm der erst 15-jährige Nico mit in den Kampf gegen den auf Schifferstadts Seiten kämpfenden Bulgaren Nedeltscho Kolev. Zunächst sah hier alles nach einer klaren Sache für den bulgarischen Ringer aus. Die Hüttigweiler Anhänger applaudierten schon, wenn Nico aus der gefährlichen Lage wieder herauskam. Aber man sah schon in Runde zwei, dass der Schifferstädter sich bei dem Mühen um einen Schultersieg gegen unseren Nico völlig verausgabte. Und in Runde drei kam dann der große Auftritt von Nico Zewe. Aus einer recht unübersichtlichen Aktion am Boden, „wurschtelte“ Nico den Bulgaren letztlich mit verkehrtem „Hammerlook“ auf beide Schultern. Die Illtalhalle stand Kopf.

Im Schwergewicht kam es dann zur Begegnung zweier deutscher Nachwuchsspitzenathleten, Kasim Aras auf Hüttigweiler und Ralf Böhringer auf Schifferstädter Seite, allerdings mit Gewichtsvorteil von knapp 10 Kg für Ralf Böhringer. Diesen Vorteil nutzte der Gast, ließ sich im Boden nicht ein einziges Mal drehen und stand oben wie die sprichwörtliche „Kuh“. Kasim war motiviert gegen Böhringer angetreten, musste aber letztlich ein 0 : 3 hinnehmen.

Doch dann gab es wieder Stimmung bei Hüttigweiler, als Alexander Alexandrov gegen Marek Schum seinen ersten Sieg für Hüttigweiler einfuhr. Auch hier war im Stand nicht viel zu bewegen und so musste Alexander mit Durchdrehern Punkte zum Sieg sammeln.

Peter Himbert konnte im anschließenden Mattenduell gegen David Otiasvili nur Schadenbegrenzung betreiben, der Schifferstädter blieb bisher in der Bundesliga ungeschlagen. Peter verkaufte sich vor diesem Hintergrund recht gut und überließ nur einen Punktsieg für Schifferstadt.

Vor der Pause sahen die Zuschauer dann noch packendes Freistilringen der Extraklasse. Mehmet Baygus zeigt mehr und mehr, dass er mit Spitzenathleten mitringen und in naher Zukunft auch gegen solche gewinnen kann. Der Bulgare Dobri Ivanov konnte erst in Runde 5 den Kampf für sich entscheiden, nachdem man ganz hart ausgekämpfte Situationen mit viel Körperverwindungen gesehen hatte.

Eduard Weimer der „Bulgarenschreck“, so hatte ich mir das vor dem Kampf gegen den Vizeeuropameister Vellin Marinov vorgestellt. Nach der Spitzenleistung von Eduard in Witten ebenfalls gegen einen bulgarischen Landsmann, sollte hier eventuell eine Überraschung gelingen. Aber wie auch in anderen griechisch-römisch Kämpfen bei denen gute Athleten aufeinandertreffen, vermochte auch der Vizeeuropameister Eduard im Stand nichts abzuholen und sammelte die Punkte am Boden. Eine respektable Leistung kann Eduard bescheinigt werden.

Dominik Dörr ist momentan auch nicht zu beneiden, da er ein ums andere Mal mit klassischen Spezialisten kämpfen muss und dort eigentlich nur versuchen kann nicht die optimalen Zähler abzugeben. So auch gegen Schifferstadts Wladimir Behrenhardt.

Auch Thomas Reinshagen musste abermals in der stilartfremden Gewichtsklasse gegen einen Ausnahmeringer von Weltklasse antreten. Der Schifferstädter Bedinidis zeigte brillante Freistiltechniken, denen Thomas nur in Runde 1 gewachsen war.

Der junge Emin Eminov auf Hüttigweiler Seite ist nun auch, ähnlich wie im letzten Jahr Mehmet Baygus erkennbar durch körperliche Unterlegenheit ein wenig auf verlorenem Posten in der höheren Gewichtsklasse. Gegen den Landsmann Kyril Terziev gab es eine klare Punktniederlage. Da wir hier jedoch keinen anderen Ringer zur Verfügung haben, muss der junge Bulgare durchhalten.

Abschließend erkämpfte Christian Fetzer ebenfalls seinen ersten Sieg im ASV-Trikot. Er bezwang in einem packenden Duell den Bulgaren Bojan Zagorov, wobei er den Zuschauern auch noch tolle Techniken zeigen konnte. Durchaus zufrieden waren die ca. 250 Zuschauer an diesem Sonntagmorgen mit den gezeigten Leistungen der Hüttigweiler Truppe. Sollte die Entwicklung unserer Ergebnisse so weitergehen, kommt auch noch ein Sieg in dieser starken Gruppe in greifbare Nähe.

Frank Reinshagen

(Trainer)