Niederlage im Saarderby, die wohl doch noch zum Sieg wird |
Kuriositäten
am letzten Abend gab es mehr denn genug, als die Landeshauptstädter Ihre
Aufwartung in Hüttigweiler machten. Denn entgegen der Ankündigung von
Koordinator Horst Hoppe in der SZ, dass Saarbrücken an einem Sieg nicht
interessiert sei, da man sonst wohl noch in den Aufstiegssog zur ersten
Liga hineinmanövrieren könnte, trat die Truppe zunächst vollzählig
inklusive aller Osteuropäer in der Illtalarena auf. Zum Abwiegen
erschienen dann allerdings nur die Sportler ohne Mannschaftsaufstellung.
Diese wurde lt. Aussage der Trainer einfach vergessen. Gut eine viertel
Stunde später als vorgesehen gab man dann eine Wiegeliste an den
Unparteiischen und die Mannschaft wurde nachgewogen. Der Schiedsrichter
vermerkte diese Vorkommnisse auf dem Mannschaftsprotokoll, was eigentlich
zu einer 0 : 40 Niederlage der KG Saarbrücken führt. Ob hier regelwidrig
manipuliert wurde oder nicht und ob dies seitens des DRB noch anders
geahndet wird, zeigt sich in den nächsten Wochen. Zum Kampf:
Wie gesagt, Saarbrücken war vollzählig und damit auch eine bärenstarke
Truppe, die in dieser Besetzung zum „Besten“ der Liga zählt. Wir
begannen recht verheißungsvoll mit Ruslan Babij, der nichts von seiner
Klasse verloren hat, als er den Saarbrücker Herve Bellisario schulterte.
Auch Peter Himbert dominierte im Schwergewicht gegen Sebastian Adeler und
brachte weitere Zähler aufs Hüttigweiler Konto. Danny Hippchen war
leider körperlich noch nicht soweit, um gegen den Saarbrücker
Spitzenmann Yakup Sari zu bestehen, so mussten wir hier die Punkte den Gästen
überlassen. Den wohl besten Kampf sahen die Zuschauer im
Halbschwergewicht griechisch-römischer Stil, wo Artur Weimer abermals
bewies, welche Potenziale in Ihm stecken. Gegen den zehn Kilo schwereren
Alexandrs Masculevics zeigte Artur, was Zuschauer unter „Ringen“
verstehen. Mit sehenswertem Schulterschwung gewann Artur die erste Runde.
Mit einem Konter zum Überwurf des Letten und eigener Standbeinbelastung
gewann Artur die zweite Runde. Der bullige Saarbrücker Ringer stand kurz
vor der Schulterniederlage, was uns zum Sieg verholfen hätte. Doch der
Unparteiische stand diesmal nicht so günstig um hier den „Touch“
festzustellen. Dann wurde der Saarbrücker Ringer vorsichtiger und
schaukelte die anschließenden Runden mit 1er Wertungen nach Haus, sodass
die ganz große Überraschung hier ausblieb. Trotzdem waren hier Punkte
gewonnen, ging man doch in Fachkreisen von einem 3 : 0 Sieg des Letten
aus. Gregor Labuda gewann auch seinen letzten Bundesligakampf für den ASV
Hüttigweiler und das auch mit Bravour. Waldemar Minich landete nach Hüftschwung
auf beiden Schultern und wir glaubten an den Sieg. Ich möchte mich an
dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei Gregor für die gute und
problemlose Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken. Zu seinen
ringerischen Fähigkeiten war Gregor auch stets ein guter Berater, was er
nun auch als Mannschaftsbetreuer in der nächsten Saison weiter sein wird.
Auch auf diese Zusammenarbeit freue ich mich. Doch nun wieder zum
Kampfgeschehen. Die Revanche in 84 Kg gr.-römisch zwischen den ehemaligen
Mannschaftskollegen Dominique Engel und Eduard Weimer gelang unserem
Eduard leider nicht. „Nicki“ machte einfach den bissigeren Eindruck,
war in den entscheidenden Momenten siegeswilliger. „Ed“ hingegen muss
nach Auskurierung des Problems „Ringerohr“ einfach wieder hart
arbeiten um an die Leistungen der vergangenen Jahre anknüpfen zu können.
Gerade dieses Wettkampfreglement verlangt eine robuste Vorgehensweise.
Aber wie auch Artur sieht wohl jeder der Ringkampfszene hier bei Eduard
ganz großes Potenzial, dass es zu nutzen gilt. Im Freistilleichtgewicht
setzte sich anschließend der „Amerikaheimkehrer“ Georg Harth gegen
unseren Robert Schmitt durch. Robert fand nicht das richtige Rezept gegen
den taktisch clever agierenden Harth und musste eine Dreisatzniederlage
hinnehmen. Erfolgreicher war dann wieder Said Jarroudi für Hüttigweiler
in 84 Kg Freistil gegen den Bruder David Harth, denn dieser Kampf endete
genau umgekehrt. In den abschließenden 74 Kg-Kämpfen gab es für uns
nichts zu holen, da dort die beiden Ausnahmeathleten auf Saarbrücker
Seite zu finden sind. Der Lette Andrejs Afanasajevs holte drei Punkte
gegen Thomas Reinshagen und der Ukrainer Andrej Schujko bot eine unschöne
Vorstellung gegen den körperlich weit unterlegenen Mehmet Baygus. Hier hätte
ich mir mehr Fingerspitzengefühl seitens des überlegenen Schujko gewünscht. Nichts desto
trotz endete dadurch der Kampf auf der Matte mit 18 :17 ähnlich knapp,
aber abermals für Saarbrücken, wie schon im Vorkampf. Eine Veränderung
der Tabellensituation des ASV Hüttigweiler bewirkte dies jedoch nicht,
genauso wenig wie ein Siegzuspruch am grünen Tisch eine Veränderung der
Tabellensituation der Saarbrücker mit sich bringt. Deswegen ist das
Verhalten der Verantwortlichen der Gäste umso unverständlicher. Ich hoffe
unsere Mannschaft konnte sie auch in diesem Jahr überzeugen, wünsche
Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und einen „Guten Rutsch“ nach 2006.
Vielen Dank an alle die sich für unsere Sportart beim ASV Hüttigweiler
engagieren. Frank
Reinshagen (Trainer) |