Der AC Mülheim verliert in der Zweiten Bundesliga gegen den ASV Hüttigweiler
klar mit 8:29.
Köln - Die Auswärtsreisen ins Saarland haben für die Ringer
des AC Mülheim 92 in der Zweiten Bundesliga ihren besonderen Reiz. Da
auf der Matte nichts zu holen ist, bleibt wenigstens der spannende Kampf
mit der Natur. Vor einer Woche sorgte Nebel für eine abenteuerliche
Autofahrt, und an diesem Wochenende war es dann der Schnee, der für
Gesprächsstoff sorgte. Der Kampfabend selbst beim ASV 08 Hüttigweiler
war wenig dazu angetan, große Worte zu verlieren. Die Gastgeber, die
als Tabellenzweiter wohl aufsteigen werden, gewannen gegen die Mülheimer
klar mit 29:8 und hatten ihrerseits mit den 150 Fans große Freude an
dem Sieg und der Möglichkeit, dem anwesenden Regionalfernsehsender die
Randsportart Ringen ins rechte Licht zu rücken.
„Da Ayhan Aytemiz wegen seiner drei Gelben Karten gesperrt war und
Clemens Rathmayr und Ümit Anli auch noch ausfielen, war dieses Ergebnis
abzusehen“, sagte Trainer Günter Tabel. Für die Kölner verlief der
Abend schon fast in gewohnter Tristesse. Zunächst stellte sich Präsident
Thomas Nettesheim für den ersten Kampf zur Verfügung (84 kg, FS) und
musste schon nach der ersten Aktion den Ort des Geschehens wieder
verlassen, denn eine Platzwunde am Kopf zwang ihn zur Aufgabe. Anschließend
ereilte Juniorentalent Samet Dülger (66 kg, FS), der eigentlich ein
Punktegarant ist, das gleiche Schicksal, weil er sich ebenfalls bei der
ersten Aktion erneut an seinem angerissenen Ohr verletzte und sogar eine
Reise ins Krankenhaus antreten musste.
Nach dem Auftakt mit 0:8 Punkten sorgte Attila Leblebici (55 kg, GR)
für einen kurzfristigen Stimmungswechsel durch seinen glatten
3:0-Erfolg. Trainer Günter Tabel (120 kg, FS) fand im Lokalmatador der
Hüttigweiler seinen Meister, der 41 Jahre alte Kölner nahm die
0:3-Niederlage gegen den 18 Jahre alten deutschen Juniorenmeister Peter
Himbert, der zuletzt bei der Europameisterschaft noch den fünften Platz
belegt hatte, allerdings gelassen hin. „Jugend forscht“, dieses
Motto müsse man doch unterstützen, sagte Tabel, der in diesem Duell
vor allem wegen seiner Knieschoner auffiel, die nach Auskunft des
Schiedsrichters älter waren als der Gegner.
Wenig Anlass zum Feiern hatten die Kölner auch nach der Kampfpause.
Thomas Meyer (96 kg, GR) war durch eine Bänderdehnung gehandikapt und
verlor mit 0:3, Rame Khalil (66 kg, FS) wurde in der zweiten Runde auf
die Schulter gelegt, wie im Übrigen auch Yasar Yavuz (84 kg, GR). Für
den Höhepunkt aus Mülheimer Sicht sorgte einmal mehr Hamberd
Durdischew (84 kg, FS), der in drei Runden wegen technischer Überlegenheit
(6:0, 7:0, 6:0) vier Punkte sammelte. Für den achten Zähler der Kölner
war dann Rabbia Khalil (74 kg, GR) mit seiner 1:3-Niederlage gegen den
starken Thomas Reinshagen verantwortlich. „Der Terminplan spricht
leider gegen uns“, so Günter Tabel, „es gibt merkwürdige
Niederlagen von Mannschaften, die wohl nicht mehr aufsteigen und Zweiter
werden wollen, weil die Erste Bundesliga nicht zu finanzieren ist.“
Drei Wochen vor Saisonende liegt der AC Mülheim 92 damit weiterhin auf
dem letzten Platz der Tabelle.
(KStA)