Der TV Aachen-Walheim war kein
echter Prüfstein
Beim ersten Rückrundenheimkampf am 01. November 03
standen die Vorzeichen zunächst schlecht, denn Donnerstag zuvor hatte
sich Thorsten Mole krank gemeldet und Freitag kam auch von Ruslan der
Anruf – schwere Angina. Da Ruslan jedoch kein Gewicht abtrainieren muss,
hofften wir auf einen Einsatz. Ruslan kam diesem Wunsch nach, was allerhöchster
Anerkennung bedarf. Nach nur 20 Sekunden hatte Ruslan seinen Gegner
Yaschar Jamali auf beide Schultern gedrückt und der gesamten Mannschaft
fiel ein Stein vom Herzen. Denn hätte der Kampf zwei Minuten gedauert, wäre
ein Weiterringen unverantwortlich gewesen. Ruslan verabschiedete sich
gleich vom Gegner und stieg zurück ins Bett. Wir wünschen Ihm von dieser
Seite eine gute Genesung. Jean-Michel Gobert kämpfte wieder im
Schwergewicht, nicht wie erwartet gegen Zaza Nozadze, sondern gegen Ahmad
Ali Issavand. Der Aachener konnte zunächst noch seinen Gewichtsvorteil
(ca. 15 Kg Mehrgewicht) in die Wagschale legen, aber nach zwei Minuten war
es dann Michel der den Kampf diktierte. Und in der 5. Minute war dann der
„Halbnelson“ die tödliche Waffe, denn der Aachener musste auf beide
Schultern. Mole nicht da, also musste ein weiterer Hüttigweiler
Rohdiamant das Trikot an diesem Abend schon zum dritten Mal überstreifen
(Schüler, 2. Mannschaft, 1. Mannschaft). Tim Schreiner zeigte zunächst
gute Ansätze und war selbst im Vorwärtsgang, aber nach ca. 2 Minuten
hatte Christoph Alt das Ruder in der Hand und auch Ihm gelang ein
Schultersieg. Trotzdem keine schlechte Vorstellung des erst vierzehnjährigen
Tim. Im Halbschwergewicht gr.-römisch kämpfte Pius Grenz gegen Thomas
Meyer. Dass dieser Meyer ein unbequemer Gegner ist, wussten wir schon aus
dem Vorkampf, aber Pius kam vor heimischem Publikum trotzdem zu einem höheren
Punktsieg, da seine Durchdreher den Gegner immer wieder in die gefährliche
Lage brachten. Am Ende gewann Pius mit 6 : 0 Punkten. Gregor Labuda gegen
Gunnar van Berkum hieß dann die Partie im gr.-römischen Leichtgewicht.
Gregor musste eine taktische Meisterleistung gegen den aggressiv ringenden
van Berkum abgeben um am Ende mit 3 : 0 Punkten die Oberhand zu behalten.
Der deutsche Polizeimeister Jens Wagner hatte dann
nach der Pause als erster das Vergnügen gegen Christophe Oliver im gr.-römischen
Stil. Jens war mehr mit „Nachlaufen“ beschäftigt, denn Christophe
versuchte sich den Griffen von Jens zu entziehen. Aber wenn Jens dann mal
zugepackt hatte, gab's kein Halten mehr und die Überwürfe garantierten
hohe Punktwertungen. Vor Ende der regulären Kampfzeit kam es hier zum
Abbruch wg. technischer Überlegenheit. Ebenso schön anzusehen war der
Leichtgewichtskampf Freistil von Jürgen Weiskircher gegen Daniel
Michaltschuk (17 Jahre). Dieser Kampf bot wieder alles was Ringen so
interessant macht: Taktik, Schnelligkeit, Gewandtheit, und unmögliche Körperverdrehungen.
Mit 4 : 1 entschied Jürgen dieses „Menschenknäuel“ für sich. Weiter
ging's mit Mittelgewicht Freistil, wo unser „Nicki-Schnicki“ bis jetzt
eine gute Klinge schlägt. Aber gegen den Russen Zaza Nozadze musste auch
Dominique Federn lassen. Mit 0 : 14 Punkten rettete er jedoch noch einen
halben Punkt. Die vorletzte Begegnung konnte nicht ausgetragen werden, da
der Gegner unseres Eduard Weimer Übergewicht hatte und das Reglement
vorsieht, dass ein Jugendlicher dann nicht antreten darf. Also folgte
wieder Freistil, Thomas Reinshagen gegen Joris Stortoni. In einem
ebenfalls taktisch geprägten Kampf behielt Thomas mit 2 : 0 die Oberhand.
Fazit: Zu viel Stress um nichts, denn die Aachener
boten wenig Gegenwehr.
Frank Reinshagen
(Trainer) |