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ASV 08 Hüttigweiler 1 gegen Hürth-Efferen

2003-09-13

Ganz heißer Fight in Hürth, mit dem besseren Ende für Hüttigweiler

Das Ergebnis täuscht, denn unsere Mannschaft hätte auch gut und gerne die Punkte in Hürth lassen können. Alle vermeintlichen Schlüsselkämpfe wurden von den ASV-Kämpfern gewonnen. Zum Kampf:

Ruslan Babij musste sich erst gar nicht „Warmmachen“, denn sein Kontrahent Mehmet Özdemir war verletzt. 4 : 0 Mannschaftspunkte, die wir gerne annahmen. Im zweiten Kampf ging es schon ganz anders zur Sache als Pius Grenz für Hüttigweiler und Arthur Sitko für Hürth die Matte betraten. Lediglich ein Durchdreher gelang Pius gegen den mehr als 10 Kilogramm schwereren Arthur Sitko. Weitere 2 Mannschaftspunkte für Hüttigweiler. In der Gewichtsklasse bis 60 Kg gr.-römischer Stil startete erstmals Thorsten Mole gegen Pasquale Fontana. Thorsten muss zwar in der Vorrunde in der für Ihn eigentlich ungewohnten Stilart antreten, meisterte dieses Problem aber mit Bravour. Konnte der Hürther Ringer den Standangriffen von Thorsten noch entweichen, so sollte die Bodenlage aber zum überlegenen Punktsieg für Thorsten gut sein. Mit Aufreißern, Ankippen und Durchdrehern schaffte Thorsten letzten Endes einen deutlichen 11 : 4 Punktsieg, was wiederum 2,5 Mannschaftspunkte bedeutete. Im 96 Kg Freistil gab es mal wieder Rotation, denn heute durfte Jean-Michel Gobert dort gegen Christian Jäger antreten. Christian Jäger war mir noch aus Zeiten von Neuss bekannt, sodass ich Jean-Michel ein paar Tipps geben konnte. Diese nutzte Michel zu einem ebenfalls ungefährdeten 9 : 1 Punktsieg. Mit guten Beinangriffen gelang es Michel immer wieder die Oberlage zu erreichen und auch in der Bodenlage zu punkten. Den wohl schönsten Kampf des Abends servierte wieder einmal Jürgen „Piwi“ Weiskircher gegen Mohammadi Hamid. Bisher war es Jürgen nicht gegönnt gegen diesen Spitzenmann zu punkten, aber am heutigen Abend sah alles anders aus. In einem heftig geführten Match gingen die Punkte hin und her ehe Jürgen mit „Elfmeterhaltung – Zange“ Hamid auf beide Schultern zu drücken drohte.......drohte......drohte, aber der Unparteiische stand mehrmals so ungünstig, dass er den Schlag auf die Matte nicht machen konnte, und der Pausengong Hamid rettete. 5 : 5 nach Punkten so der Halbzeitstand, wobei Hamid mindestens 1,20 Min in der Brücke verbrachte. Nach der Pause ergriff der Hürther wieder die Initiative und punktete. Aus einer Abwehrhaltung heraus schaffte „Piwi“ zum zweiten Mal die „Zange“, konnte den Gegner aber nicht mehr in die gefährliche Lage kippen. Unter Wert ging dieser Kampf dann mit 5 : 10 verloren, was 2,5 Mannschaftspunkte – die ersten bei Halbzeit – für Hürth bedeutete.

Nach der Pause durfte dann Jens Wagner den Bundestrainer Günter Reichelt von seinen Fähigkeiten überzeugen (Gr.-römisch Nationalteam mit Trainer waren Zuschauer, wg. Lehrgang in Hennef), als er gegen Tobias Nettekoven einen Superkampf hinlegte. Immer einen Tick agiler und beweglicher setzte Jens seinen Kontrahenten unter Druck, sodass dieser öfters in die Bodenlage geschickt wurde. Aber weder Jens noch Tobias konnten dem Gegner in der Bodenlage die entscheidenden Punkte durch Dreher abringen, sodass nach Ende der regulären Kampfzeit ein 0 : 0 zu Buche stand. In der Verlängerung dasselbe Bild, Jens mit mehr Kondition, mehr Beweglichkeit lauerte auf seine Chance und fand sie auch. Mit einem Schlüpfer zur Hüfte erreichte Jens den entscheidenden Punkt und sicherte uns weitere 2 Mannschaftspunkte. Gregor Labuda gegen Kyrill Gerlach standen sich in der Klasse bis 66 Kg gr.-römisch gegenüber. Wie im Kampf zuvor konnte auch hier keiner der beiden Athleten während der regulären Kampfzeit den Siegpunkt setzen, sodass auch dort eine Verlängerung die Entscheidung brachte. Auch im Leichtgewichtskampf war der Hüttigweiler Ringer mit der besseren Kondition ausgestattet und punktete entscheidend. Noch mal 2 Mannschaftspunkte für Hüttigweiler. 84 Kg Freistil – Prinzip Rotation, Einbau junger Leute – war es an diesem Abend Dominique Engel, der ebenfalls in für Ihn ungewohnten Stil antreten musste. Doch der Hürther Ringer Piotr Demjanov (Ex-Kaderringer Junioren Freistil) konnte nicht glauben, dass „Nicki“ normalerweise nur gr.-römisch ringt, musste er doch sämtliche Reserven aufbieten, um unseren „Nicki“ in Schach zu halten. Ein einziges Pünktchen gelang Piotr und die letzte Minute des Kampfes muss die Hölle für Ihn gewesen sein, denn „Nicki“ drängte zum eigenen Sieg. Völlig erschöpft schaffte es der Hürther aber seinen 1-Punktevorsprung über die Zeit zu bringen. Im vorletzten Kampf des Abends musste ich selbst gegen Ralph Akoto auf die Matte. Auch ich musste über die reguläre Kampfzeit hinaus, denn im Kampf konnte ich mit meinen stetigen Beinangriffen keine Ernte einfahren. Erst in der Verlängerung und mit guter Konzentration gelang mir ein Doppelbeinangriff mit anschließender Wertung, was uns weitere zwei Zähler einbrachte. Im letzten Kampf des Abends war dann Thomas Reinshagen gegen Iba Mavua-Kazai recht unglücklich agierend, der am meisten enttäuschte Hüttigweiler Ringer. Er hatte sich viel vorgenommen, war aber gleich in der ersten Aktion ins „Fettnäpfchen“ getreten, als er einem Hüftangriff von Mavua-Kazai lange verteidigte, das führte dann dazu, dass der Hürther Ringer den Arm in der Bodenlage schon eingefasst hatte und mit Thomas „Aufkippen“ spielen konnte. Diese eine Situation kostete dann 7 Punkte denen er vergeblich hinterherlief. Endresultat 2 : 7 Punktniederlage. Kopf hoch, das wird auch wieder besser, man muss auch die fast 8 – wöchige Trainingspause bedenken.

Der Mannschaftskampf wurde überdeutlich mit 16 : 7 gewonnen, was aber wie oben deutlich wird nur die halbe Wahrheit ist.

Frank Reinshagen

(Trainer und Aktiver)