Ganz heißer Fight in Hürth, mit
dem besseren Ende für Hüttigweiler
Das Ergebnis täuscht, denn unsere Mannschaft hätte
auch gut und gerne die Punkte in Hürth lassen können. Alle
vermeintlichen Schlüsselkämpfe wurden von den ASV-Kämpfern gewonnen.
Zum Kampf:
Ruslan Babij musste sich erst gar nicht
„Warmmachen“, denn sein Kontrahent Mehmet Özdemir war verletzt. 4 : 0
Mannschaftspunkte, die wir gerne annahmen. Im zweiten Kampf ging es schon
ganz anders zur Sache als Pius Grenz für Hüttigweiler und Arthur Sitko für
Hürth die Matte betraten. Lediglich ein Durchdreher gelang Pius gegen den
mehr als 10 Kilogramm schwereren Arthur Sitko. Weitere 2 Mannschaftspunkte
für Hüttigweiler. In der Gewichtsklasse bis 60 Kg gr.-römischer Stil
startete erstmals Thorsten Mole gegen Pasquale Fontana. Thorsten muss zwar
in der Vorrunde in der für Ihn eigentlich ungewohnten Stilart antreten,
meisterte dieses Problem aber mit Bravour. Konnte der Hürther Ringer den
Standangriffen von Thorsten noch entweichen, so sollte die Bodenlage aber
zum überlegenen Punktsieg für Thorsten gut sein. Mit Aufreißern,
Ankippen und Durchdrehern schaffte Thorsten letzten Endes einen deutlichen
11 : 4 Punktsieg, was wiederum 2,5 Mannschaftspunkte bedeutete. Im 96 Kg
Freistil gab es mal wieder Rotation, denn heute durfte Jean-Michel Gobert
dort gegen Christian Jäger antreten. Christian Jäger war mir noch aus
Zeiten von Neuss bekannt, sodass ich Jean-Michel ein paar Tipps geben
konnte. Diese nutzte Michel zu einem ebenfalls ungefährdeten 9 : 1
Punktsieg. Mit guten Beinangriffen gelang es Michel immer wieder die
Oberlage zu erreichen und auch in der Bodenlage zu punkten. Den wohl schönsten
Kampf des Abends servierte wieder einmal Jürgen „Piwi“ Weiskircher
gegen Mohammadi Hamid. Bisher war es Jürgen nicht gegönnt gegen diesen
Spitzenmann zu punkten, aber am heutigen Abend sah alles anders aus. In
einem heftig geführten Match gingen die Punkte hin und her ehe Jürgen
mit „Elfmeterhaltung – Zange“ Hamid auf beide Schultern zu drücken
drohte.......drohte......drohte, aber der Unparteiische stand mehrmals so
ungünstig, dass er den Schlag auf die Matte nicht machen konnte, und der
Pausengong Hamid rettete. 5 : 5 nach Punkten so der Halbzeitstand, wobei
Hamid mindestens 1,20 Min in der Brücke verbrachte. Nach der Pause
ergriff der Hürther wieder die Initiative und punktete. Aus einer
Abwehrhaltung heraus schaffte „Piwi“ zum zweiten Mal die „Zange“,
konnte den Gegner aber nicht mehr in die gefährliche Lage kippen. Unter
Wert ging dieser Kampf dann mit 5 : 10 verloren, was 2,5 Mannschaftspunkte
– die ersten bei Halbzeit – für Hürth bedeutete.
Nach der Pause durfte dann Jens Wagner den
Bundestrainer Günter Reichelt von seinen Fähigkeiten überzeugen (Gr.-römisch
Nationalteam mit Trainer waren Zuschauer, wg. Lehrgang in Hennef), als er
gegen Tobias Nettekoven einen Superkampf hinlegte. Immer einen Tick agiler
und beweglicher setzte Jens seinen Kontrahenten unter Druck, sodass dieser
öfters in die Bodenlage geschickt wurde. Aber weder Jens noch Tobias
konnten dem Gegner in der Bodenlage die entscheidenden Punkte durch Dreher
abringen, sodass nach Ende der regulären Kampfzeit ein 0 : 0 zu Buche
stand. In der Verlängerung dasselbe Bild, Jens mit mehr Kondition, mehr
Beweglichkeit lauerte auf seine Chance und fand sie auch. Mit einem Schlüpfer
zur Hüfte erreichte Jens den entscheidenden Punkt und sicherte uns
weitere 2 Mannschaftspunkte. Gregor Labuda gegen Kyrill Gerlach standen
sich in der Klasse bis 66 Kg gr.-römisch gegenüber. Wie im Kampf zuvor
konnte auch hier keiner der beiden Athleten während der regulären
Kampfzeit den Siegpunkt setzen, sodass auch dort eine Verlängerung die
Entscheidung brachte. Auch im Leichtgewichtskampf war der Hüttigweiler
Ringer mit der besseren Kondition ausgestattet und punktete entscheidend.
Noch mal 2 Mannschaftspunkte für Hüttigweiler. 84 Kg Freistil –
Prinzip Rotation, Einbau junger Leute – war es an diesem Abend Dominique
Engel, der ebenfalls in für Ihn ungewohnten Stil antreten musste. Doch
der Hürther Ringer Piotr Demjanov (Ex-Kaderringer Junioren Freistil)
konnte nicht glauben, dass „Nicki“ normalerweise nur gr.-römisch
ringt, musste er doch sämtliche Reserven aufbieten, um unseren
„Nicki“ in Schach zu halten. Ein einziges Pünktchen gelang Piotr und
die letzte Minute des Kampfes muss die Hölle für Ihn gewesen sein, denn
„Nicki“ drängte zum eigenen Sieg. Völlig erschöpft schaffte es der
Hürther aber seinen 1-Punktevorsprung über die Zeit zu bringen. Im
vorletzten Kampf des Abends musste ich selbst gegen Ralph Akoto auf die
Matte. Auch ich musste über die reguläre Kampfzeit hinaus, denn im Kampf
konnte ich mit meinen stetigen Beinangriffen keine Ernte einfahren. Erst
in der Verlängerung und mit guter Konzentration gelang mir ein
Doppelbeinangriff mit anschließender Wertung, was uns weitere zwei Zähler
einbrachte. Im letzten Kampf des Abends war dann Thomas Reinshagen gegen
Iba Mavua-Kazai recht unglücklich agierend, der am meisten enttäuschte Hüttigweiler
Ringer. Er hatte sich viel vorgenommen, war aber gleich in der ersten
Aktion ins „Fettnäpfchen“ getreten, als er einem Hüftangriff von
Mavua-Kazai lange verteidigte, das führte dann dazu, dass der Hürther
Ringer den Arm in der Bodenlage schon eingefasst hatte und mit Thomas
„Aufkippen“ spielen konnte. Diese eine Situation kostete dann 7 Punkte
denen er vergeblich hinterherlief. Endresultat 2 : 7 Punktniederlage. Kopf
hoch, das wird auch wieder besser, man muss auch die fast 8 – wöchige
Trainingspause bedenken.
Der Mannschaftskampf wurde überdeutlich mit 16 : 7
gewonnen, was aber wie oben deutlich wird nur die halbe Wahrheit ist.
Frank Reinshagen
(Trainer und Aktiver) |