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Sensationssieg gegen den direkten Konkurrenten Hösbach
Viel Kopfzerbrechen vor dem Kampf gegen die starke Staffel aus Hösbach, völlig unnötig nach diesem Ergebnis. „Ja gut, aber es hätte auch ganz anders laufen können“. Die Riege um Stefan Schäfer war mit voller Motivation angereist, hatte aber vor Ort Probleme mit dem Gewicht von Leichtgewichtler Wolkan Sertkaya. Dieser haderte lange mit unserer Waage, hat aber aus meiner Sicht einfach zu spät angefangen mit seinem Schwitzprogramm. Hösbach war schon gegen 17.10 Uhr in der Illtalhalle und da sah man Sertkaya noch auf der Matte liegen (Waage muss erst eine Stunde vor Abwiegen zur Verfügung stehen, und da wir selbst Ringer mit Gewichtsproblemen hatten, blieb die Waage auch noch im Kraftraum). Jedenfalls wurde bis zur letzten Sekunde „Gewicht gemacht“, aber es reichte eben nicht. Die Waage blieb bei 69,1 kg stehen und die Hösbacher tobten. Der Unparteiische justierte nach und wog Sertkaya ein zweites Mal – 69,2 kg und „zu schwer.“ Ein leichter Vorteil für uns, aber keineswegs der Sieg, denn Gregor hatte schon das Hintreffen deutlich für sich entscheiden können und somit war hier nur etwas Ergebnisverbesserung angesagt. Doch von „unten herauf“: Juri Antipine gegen Ex-DDR Meister Jens Gensler schaffte mit seiner körperlichen Überlegenheit einen 5 : 0 Punktsieg und 2,5 Mannschaftspunkte (1/2 über Soll) nachdem er den Vorkampf mit nur 4 : 0 entschieden hatte. Ein sauberer Durchdreher und einige schöne „Antaucher“ zur Hüfte bescherten Ihm den Erfolg. Im nächsten Kampf eine kleine Vorentscheidung – hier wollte ich gerne zwei Mannschaftspunkte von Tantini sehen und hatte Ihm schon vor dem Kampf die Bedeutung dieser Partie eingebläut. Und just mit der vor dem Kampf einstudierten Technik gelang Christophe ein vielumjubelter Schultersieg gegen den Altmeister Stefan Schäfer. (2 Punkte über Soll). Markus Strauss musste sich anschließend der Übermacht von Harun Yildiz beugen und schon vor der Pause die Matte „technisch unterlegen“ verlassen. Pius der Unbezwingbare? (jedenfalls in der laufenden Saison) rang einen sicheren Punktsieg gegen Steffen Thomas heraus. Auch hier war die Bodenlage mit Durchdrehern der Schlüssel zum Erfolg, den Steffen Thomas konnte im Stand körperlich gut dagegen halten. (Weitere 2,5 Mannschaftspunkte). Dann ein „Leckerbissen“ für alle Ringerfans in 63 Kg griechisch-römischer Stil standen sich zwei absolute Ausnahmeathleten gegenüber (beide schon etwas über dem Zenit, aber oho). Vasili Vosny zeigte abermals zu welchen Leistungen er mit fast 40 Jahren noch fähig ist, als er gegen den Vize-Olympiasieger von Atlanta – Rifat Yildiz mit einer sehenswerten Aktion begann. Ein kurzes „Stocken“ verhinderte, dass Vasili aus einem Antauchen zur Hüfte nur einen Punkt erzielte. Wirft er gleich mit Untergriff, verläuft der Kampf vielleicht zu seinen Gunsten. In der Bodenlage aber ist Rifat Yildiz (36 Jahre) noch etwas stärker und kann mit zwei Durchdrehern einen 5 : 1 Punktsieg landen. Pausenstand – traumhafte 9 : 6,5 für uns.
Hermann
Bennoit hatte ebenfalls einen „Olympischen Helden“ zum Gegner, denn Attila
Repka (Olympiasieger 1992 im Leichtgewicht Gr.-römisch) kämpft auch
hervorragend Freistil (Juniorenweltmeister im Freistil anno ?). Mit 7 : 0
gewinnt Attila Repka und damit hat Hermann uns das Tor zum Sieg noch weiter geöffnet,
denn hier erhoffte man sich auf Hösbacher Seite eine Vier. Gregor Labuda
schaffte wie zu Beginn erwähnt einen klaren Punktsieg gegen Wolkan Sertkaya ( 7
: 0). Dann zeigte Thomas Reinshagen erneut seine unglaublich gute Form. Gegen
den Deutschen Juniorenmeister Philipp Wissel gewann auch er mit 7 : 0. Thomas
war jederzeit Herr der Matte und konnte bei Not bestimmt noch mehr Punkte
sammeln. „Piwi“ gegen den sehr guten Nachwuchsringer S. Wohlfahrt hieß dann
die vorletzte Begegnung des Abends. Hinkampf mit 9 : 0 verloren, verlangte ich
von Jürgen Schadenbegrenzung. Aber Wohlfahrt begann bärenstark und lag schon
nach 1.30 Min mit 5 : 0 in Front, als er abermals mit Beinangriff zur
Punktwertung wollte, fuhr „Piwi“ seine langen Arme aus und erreichte den
„Zangengriff“ – kippte den Gegner damit in die Brücke und schaffte den
„Wahnsinnsschultersieg“. (In der Halle war etwas Stimmung). Ich selbst erkämpfte
im letzten Kampf des Abends einen 5 : 0 Punktsieg und schier für unmöglich
gehaltenes Ergebnis stand fest. Eine „Superrunde“ in der zweiten
Ringerbundesliga neigt sich dem Ende und ich möchte mich an dieser Stelle für
die gute Unterstützung unserer Zuschauer bedanken, denn nur wenn die Sportler
ein Interesse bei den Zuschauern verspüren ist eine solche Leistung wie sie
unsere Mannschaft dieses Jahr gezeigt hat, möglich. Großer Dank gilt an dieser
Stelle wieder Benno Weiskircher für seine gute Werbung im Lokalteil der Saarbrücker
Zeitung. Natürlich bedanke ich mich im Namen der Mannschaft bei unseren
Vorstandsmitgliedern und bei unserem Förderverein, ohne die kein Sport auf
diesem Niveau möglich wäre. Die Sponsoren bitte ich auch in Zukunft unseren
Sport zu unterstützen, bedanke mich ganz besonders und hoffe, dass wir Ihnen
mit unseren Leistungen ein wenig zurückgeben können. Ein frohes Weihnachtsfest
und einen „guten Rutsch“ ins neue Jahr.
Frank
Reinshagen
(Trainer
und Aktiver)