07.02.2006
HÜTTIGWEILER (eb). Der neue 1. Bundesligist im Ringen, der ASV Hüttigweiler,
hat nach der Verpflichtung von Vize-Europameister Christian Fetzer mit
Kasim Aras (18), dem Vizeweltmeister der Junioren, einen weiterer
Top-Nachwuchsringer unter Vertrag genommen.
Aras, der in den Klassen bis 96 und bis 120 Kilo im griechisch-römischen
Stil ringt, wurde 2005 vom Deutschen Ringer-Bund zum Nachwuchs-Ringer des
Jahres gewählt. Er kommt vom Zweitligisten TV Aachen-Walheim.
Christian Fetzer ist aber das eigentliche Juwel, das der ASV Hüttigweiler
an Land gezogen hat und der auch zum Olympiastützpunkt nach Saarbrücken
ziehen wird.
Der 21 Jahre junge Fetzer, derzeit am Fuß verletzt, gewann in 2005 überraschend
Silber bei der EM in der 66 Kilo-Klasse (griechisch-römisch). In Hüttigweiler
soll Fetzer die Klasse bis 74 Kilogramm im griechisch-römischen Stil
ringen. „Es gibt für mich zwei Gründe, warum ich ins Saarland und nach
Hüttigweiler gewechselt bin. Ich will 2008 Peking sehen und bei den
Olympischen Spielen dort für Deutschland ringen. Weiterhin ist mit dem
Bundesligaaufsteiger Hüttigweiler ein sehr guter Club hier präsent, in
dem ich mich auf höchstem Niveau in der Meisterschaftsrunde messen
kann“, so Fetzer. „Ich denke mit Hüttigweiler habe ich einen gesunden
Verein gefunden, der auch ziemlich gut zu mir passt. Es ist auch ein sehr
familiärer Verein, bei dem alle an einem Strang ziehen und eine gute
Kameradschaft sehr hoch geschrieben wird“, lobt Fetzer seinen neuen
Verein.
Gute Trainingsbedingungen und berufliche Rahmenbedingungen sind auch der
Grund dafür, dass es Christian Fetzer aus seiner Heimat in Ost-Württemberg
ins Saarland zieht. Ab Mitte März wohnt Fetzer im neuen „Haus der
Athleten“ an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule ein.
Er hat eines der beiden Sport-Stipendien bekommen, die der Olympiastützpunkt
RheinlandPfalz/Saarland, der Landessportverband für das Saarland und der
Förderausschuss Spitzensport ausgeschrieben hat. Fetzer wird künftig im
Leistungszentrum für Griechisch-Römisch-Ringer trainieren und an der
Berufsakademie BSA einen Studiengang zum „Bachelor of Arts“ in Fitnessökonomie
belegen.
„Ob ich rechtzeitig für die Deutschen Meisterschaften im März wieder
fit werde, weiß ich noch nicht.“ Fetzer absolviert nach geglückter Bänderoperation
ein Aufbautraining in Weiskirchen. „Mein Ziel ist es, bis 2008 die
„unumstrittene Nummer eins“ in Deutschland in der Klasse bis 66 Kilo
zu werden und an den Olympischen Spielen in Peking teilzunehmen.“
Dafür hat Fetzer einen radikalen Schnitt in seiner Lebensplanung gezogen.
Hatte er doch einen absolut sicheren Arbeitsplatz als
Verwaltungsfachangestellter beim Landratsamt in Heidenheim, den er kündigte.
Dann nabelte er sich ganz von zu Hause ab, verließ das Elternhaus, seinen
Heimatverein und seine Freunde.
Christian Fetzer bestätigte: „Mich hat niemand dazu gedrängt. Ich habe
überlegt, was ich für meinen Traum, die Olympiateilnahme, machen kann. Für
mich ist das eine einmalige Chance. Diese Trainingsbedingungen kann man
mir in Baden-Württemberg nicht bieten.“
Mit dem saarländischen Trainer Frank Hartmann, gibt es einen absoluten
griechisch-römischen Spitzentrainer, der den Schritt von Fetzer gut
nachvollziehen kann, hat Hartmann selbst schon an mehreren Olympischen
Spielen teilgenommen und weiß, wenn der olympische Funke einmal Feuer
gefangen hat, kann er auch lodern |