Hüttigweiler (wk). Auf die Hüttigweiler
Ringerjugend ist Verlass. Michael Scheidt konnte sich als neuer
Freistil-Meister der C-Jugend in der Klasse bis 58 Kilogramm bei den
deutschen Meisterschaften in Riegelsberg die Goldmedaille umhängen
lassen. Den letzten Kampf der Meisterschaften beendete der 14-jährige
Realschüler erfolgreich, besiegte den Adelhausener Johann Frick mit
3:2 und sorgte damit für den Höhepunkt aus saarländischer Sicht.
"Mein Gegner war etwa gleichstark, doch
mit meinen Kontern ging die defensive Kampfweise voll auf",
schilderte der Nachwuchsathlet den entscheidenden Kampf. Sein
Meisterstück gelang Michael Scheidt allerdings bereits im fünften
Poolkampf gegen den hohen Favoriten Fabian Appel (SV Johann Nürnberg),
gegen den er bis kurz vor Schluss mit 9:1 im Hintertreffen lag. Doch
zehn Sekunden vor dem Gong nutzte er eine Unachtsamkeit seines
Gegners. "In der Bodenlage bekam ich ihn in die Zange und drückte
ihn auf beide Schultern", berichtete Scheidt von seinem Coup
mit der gleichen Gelassenheit, mit der er seine Gegner in diesem
Jahr gleich reihenweise besiegte. Mit diesem Meistertitel krönte
die Hüttigweiler Ringerhoffnung eine glänzende Saison. Allein vier
Saarlandtitel stehen für Michael Scheidt in 2003 zu Buche. Sowohl
bei der B- als auch bei der C-Jugend war er im Freistil und im
griechisch-römischen Stil nicht zu schlagen.
Die Erfolge kommen allerdings auch nicht von
ungefähr. Fünf Mal pro Woche trainiert Scheidt, der einer
ringerbegeisterten Familie entstammt, an der Sportschule unter den
Trainern Wolfgang John, Edgar Paulus und Thomas Geib und auf
heimischer Matte mit seinen Jugendtrainern Thomas und Frank
Reishagen. Zudem hat er in Vater Albert Scheidt, einen glänzenden
Berater, der seine Erfahrungen aus der eigenen aktiven Ringerzeit an
seinen Sprössling weiter gibt. Am Riegelsberger Mattenrand fand
Albert Scheidt immer die richtigen Ratschläge und war damit auch
ein Erfolgsgarant.
Am Ende der drei Wettkampftage waren Vater
und Sohn gleichermaßen glücklich über sieben siegreiche Kämpfe
wie auch nach anstrengenden Auseinandersetzungen geschafft. Geht es
nach dem Willen des neuen deutschen Meisters, so sollen noch weitere
nationale und internationale Titel folgen.
Auch die übrigen Teilnehmer des ASV Hüttigweiler
zeigten auf den Riegelsberger Matten ausgezeichnete Leistungen. Mit
drei Siegen belegte Dominik Dörr in der Klasse bis 42 Kilogramm den
sechsten Rang und schloss damit nach zwei saarländischen
Vizemeisterschaften eine erfolgreiche Saison ab. Im Kampf um Platz fünf
unterlag er Denis Grethler vom Tus Adelhausen.
Auf dem siebten Rang beendete Tim Schreiner
die Meisterschaften in Riegelsberg. In seinem dritten Kampf bezwang
er den Köllerbacher Manuel Engel, der im Vorfeld als Favorit in
dieser Klasse gehandelt wurde. "Unserem jungen Athleten gelang
damit eine faustdicke Überraschung", stellte der
ASV-Vorsitzende Alfons Sahner dieses Prestigeduell besonders heraus.
Für Marc-Andr&; Anspach hätte bei etwas Glück sicherlich mehr
als nur der zwölfte Platz herausspringen können. Im ersten Kampf
zeigte er sein ganzes Können und überließ dem späteren
Vizemeister Lukas Gerwig lediglich einen 9:7-Erfolg. Nach einem
Schultersieg schien eine vordere Platzierung möglich, zumal er im
dritten Kampf bereits mit 11:3 führte. Doch dann ließ er sich überraschen
und musste eine bittere Schulterniederlage hinnehmen, die das unglückliche
Ausscheiden aus dem Wettbewerb zur Folge hatte.
"Im kurzfristigen Organisieren von
Meisterschaftsfeiern sind wir schon geübt," fiel es dem
ASV-Vorsitzenden Alfons Sahner nicht schwer, dem neuen deutschen
Meister und den Platzierten einen gebührenden Empfang im Gasthaus
Kersche in Illingen zu bereiten. Sahner überbrachte die Glückwünsche
der ASV-Ringerfamilie. Für den Ortsrat gratulierte Ortsvorsteher
Walter Schreiner. "Hüttigweiler ist in der Vereinswertung
siebter, Köllerbach nur 41", freute sich Georg Schmidt
abschließend über das gute Abschneiden der ASV-Ringerjugend aus
der Gemeinde.
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