Zurück Nach oben Weiter

SZ vom 24. 12. 2002 im Lokalsportteil Neunkirchen

2002

ASV 08 Hüttigweiler 1 gegen Heusweiler am 21. 12. 2002

SZ vom 24. 12. 2002 Ausgabe NK

Nicht nur das H haben sie gemeinsam

Innenministerin zeichnete die großen Ringervereine ASV Hüttigweiler und AC Heusweiler aus

Hüttigweiler (wk). Mit einem 17:10,5-Erfolg gegen den AC Heusweiler schlossen die Hüttigweiler Athleten nach Punkten zum Tabellenführer AC Goldbach auf. Im direkten Vergleich standen die "Eicherte" aufgrund der hohen Auswärtsniederlage in Goldbach jedoch schlechter da, konnten sich aber erneut über die Vizemeisterschaft freuen. Dem entgangenen Aufstieg in die erste Bundesliga trauerte wohl niemand nach, denn in der "Zweiten" fühlen sich die ASV´ler seit 20 Jahren Pudel wohl. Zudem muss sich der Vorstand keine Gedanken über ein mit finanziellen Risiken behaftetes Unternehmen erste Bundesliga machen. Das Finale zwischen dem ASV Hüttigweiler und dem AC Heusweiler bot der saarländischen Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gleich zweifach Anlass zum Besuch. Zum einen nutzte sie die Gelegenheit, zwei saarländische Vereine im direkten Vergleich zu beobachten, zum anderen konnte sie beide Vereine für besondere Verdienste im sportlichen Bereich auszeichnen. "Hüttigweiler und Heusweiler haben in den letzten Jahren gezeigt, welch gute Sportler sie ihren Reihen haben", lobte die Ministerin die beiden Bundesligateams für ihre herausragende Vereinsarbeit. Die zuständige Ressortchefin nahm den sportlichen Wettkampf zum Anlass, die Förderurkunden des Ausschusses "Spitzensport" an die erfolgreichen Vereine auszuhändigen. Die bei der Vergabe geforderten Kriterien "Qualifizierte Jugendarbeit", "Leistungsstärke" und "Arbeit im Spitzen- und Breitensport" sind von beiden Vereinen allesamt erfüllt, die Auszeichnung käme nicht von ungefähr, so Kramp-Karrenbauer weiter. Für den ASV 08 nahm der Vorsitzende Alfons Sahner und für die Heusweiler Gäste deren Präsident Dieter Schäfer die Förderpreise entgegen. "Solche Auszeichnungen helfen unseren Vereinen weiter, die positiven Auswirkungen sieht man auch in den Platzierungen der saarländischen Ringerstaffeln", betonte der SRB-Präsident Gerd Meyer. "Wir werden alles dran setzen, um weiterhin erfolgreich arbeiten zu können", freute sich der ASV-Vorsitzende Alfons Sahner über die finanzielle Unterstützung. Im Anschluss an die Ehrungen zeigten beide Mannschaften in der vollbesetzten Illtalhalle, dass sie die Auszeichnungen zurecht erhalten haben, denn das was beide Staffeln boten war eine Werbung für den Ringkampfsport. Zunächst unterlag Juri Antipin dem starken Vladimiros Mousichidis mit 6:1. Einen ersten Knacks erhielten die Gäste als der Einheimische Jean Michel Gobert mit "Hammerlook" den Heusweiler Murat Yeter auf beide Schultern drückte. Ohne Chance blieb Thorsten Dauster gegen den überragenden Viktor Efteni. Mit einem 4:0-Sieg blieb Pius Grenz auch in der zweiten Runde in Folge ungeschlagen und bewies damit eindrucksvoll seine Ausnahmestellung. Gregor Labuda musste hart arbeiten und erst Sekunden vor dem Schlussgong gelang ihm die verdiente Einser-Wertung. Damit endete ein weiterer Schlüsselkampf zu Gunsten des ASV. Hermann Bennoit ärgerte sich nach seiner Niederlage über den Durchdreher zu Beginn seines Kampfes gegen Ahmet Kahyaoglu. Zu den Höhepunkten des Abends zählte sicherlich die Begegnung zwischen Jürgen Weiskircher und Halef Cakmak. Beide Ringer kämpften bis zur totalen Erschöpfung und nach wechselndem Verlauf siegte Weiskircher mit 4:3. Die Brüder Reinshagen hatten am Ende nur eines gemeinsam: nach Verletzung trugen sie weiße Kopfverbände. Ansonsten unterschieden sie sich doch gewaltig. Der aggressiv angreifende Thomas bezwang im griechisch-römischen Stil den äußerst defensiv ringenden Christoph Gall. Dagegen musste der besonnen agierende Bruder Frank im freien Stil erst nach Verlängerung eine Niederlage einstecken. Eine Niederlage, die angesichts der errungenen Vizemeisterschaft nicht mehr schmerzte.