Mit der
Ringkampfgemeinschaft RKG Freiburg gab bei unserem 1. Heimkampf in der
noch jungen Verbandsrunde ein Meisterschaftsfavorit seine Visitenkarte in
der Illtalarena ab.
Die RKG Freiburg hatte nach
ihrem Abstieg aus der 1. Bundesliga im Jahre 2010 für den sofortigen
Wiederaufstieg kräftig aufgerüstet und hierbei insgesamt 10 neue Ringer(!!!)
verpflichtet.
Mit Florian Neumaier, Lukas
Schöffler und Peter Öhler stehen darüber derzeit 3 aktuelle Deutsche
Meister in den Reihen der Breisgauer.
Ergänzt wird die Mannschaft
durch namhafte Ringer wie Patrick Schwendemann (mehrfacher Deutscher
Meister, Polizeieuropameister) Reinhold Kratz (mehrfacher Medaillengewinner
bei Deutschen Meisterschaften) und weiteren Spitzenringern.
Nach dem Abwiegen wurden
die Siegchancen, realistisch gesehen für unsere Mannschaft als nicht all
zu hoch eingeschätzt. Die Favoritenrolle lag klar bei dem Ex-Bundesligisten.
Aber es sollte alles ganz
anders kommen.
Veliko Lyutskanov
eröffnete diesen tollen Kampfabend und verlor zunächst Runde eins.
Danach gewann er mit 2:1 in Runde 2. Hier hatten wir mit einem knappen
Überraschungssieg spekuliert. In Runde 3 dann die Überraschung. Veliko
überraschte seinen Gegner mit einer wunderschönen Kontertechnik und warf
seinen Gegner auf beide Schultern. Nicht im Traum konnten wir mit diesen 4
Punkten rechnen, denn Veliko tut sich sehr schwer mit seinem Gewicht.
(Stand: 4:0)
Jannik Kaisner
musste nun gegen den 20 kg schwereren Patrik Schwendemann antreten. In 3
Runden ließ Jannik dem übergewichtigen Gegner lediglich einen 3:0 Sieg
zukommen. (Stand 4:3)
Vetseslav Georgiev
rang wie in all seinen Kämpfen vorher. Gegen den Rumänen Marian Lupu gab er
unnötig die erste Runde ab und gewann dann die nächsten 3 Runden recht
sicher. Bei etwas mehr Konzentration hätte er hier , sowie in seinen Kämpfen
zuvor ein klares 3:0 erreichen können. (3:1/Zwischenstand 7:4)
Gespannt war man nun auf
das Auftreten von Ivan Elgin. Sein Gegner, kein Geringerer als der
amtierende Deutsche Meister und 5. der Weltmeisterschaften Peter Öhler. Ivan
zeigte sich im Vergleich zu seinen beiden Vorkämpfen deutlich verbessert und
verlor lediglich mit 3:1 Runden gegen diesen übermächtigen Gegner. In Runde
4 hätte er sogar die absolute Sensation schaffen können, als er Öhler in der
Brücke stehen hatte und es ihm nicht gelang seinen Gegner auf die Schultern
zu drücken. Fazit: deutliche Verbesserung gegenüber seinen beiden anderen
Kämpfen.(Zwischenstand 8:7)
Ringen von Feinsten in
kämpferischer und taktischer Hinsicht zeigte Danny Hippchen, als er
Tobias Ketterer (mehrfacher südbadischer Meister, und auch Medaillengewinner
bei DM) mit seiner abgezockten Cleverness jederzeit beherrschte und diesen
Kampf mit 3:0 für sich entschied (Zwischenstand 11:7/Pausenstand)
Till Bialek
mit seinen 17 Jahren unser jüngstes Eigengewächs setzte dann, als die
Stimmung in der Illtalarena bereits zu diesem Zeitpunkt am Siedepunkt
angelangt zu sein schien –plötzlich witterten wir Siegchancen- noch einen
drauf. In einem Kampf, der als „Großes Ringen“ bezeichnet werden darf,
beherrschte er seinen Gegner Igor Maier sicher in 3 Runden. (Zwischenstand
14:7)
Als dann auch noch Lukas
Wagner gegen den übermächtigen Rainhold Kratz nur mit 1:4 verlor und in
diesem Kampf eine Runde holte, stand der Saal, trotz dieser Niederlage
regelrecht Kopf. (Zwischenstand 15:11)
Würde unser Siegringer
Anis Gharbi nun im nächsten Duell mit 3:0 gewinnen, wäre die Sensation
an diesem Abend perfekt gewesen, so rechnete insgeheim die große
Anhängerschar des ASV .
Aber gegen den amtierenden
Deutschen Meister Lukas Schöffler sollte dieser Kampf zu einem wahren Krimi
werden. Nachdem Anis die 1. Runde mit 0:3 abgegeben hatte, gewann er Runde 2
und 3 mit jeweils 1:0. In Runde 4 dann der Schock. Nach 2 Minuten stand es
0:0 und Anis erhielt den Vorteil. Er hob seinen Gegner vom Boden weg und
trug ihn nach außen. Anis hatte aber vergessen Schöffler bevor er aus der
Kampfzone ging, auf dem Boden abzusetzen und so betrat er selber als erster
die Passivzone, sodass der Punkt überraschend, aber dem Regelwerk
entsprechend richtig, an Schöffler ging. Die 5. und entscheidende Runde
ging dann wieder an unseren Athleten.( Endstand 3:2/ Zwischenstand 18:13)
Jetzt lag es, wie schon in
Viernheim an den Gebrüdern Christoph und Mathias Schwarz entweder den Sack
zuzumachen, oder den Sieg doch noch aus der Hand geben zu müssen.
Mathias Schwarz eröffnete gegen den bundesligaerfahrenen Johannes Reh
und lieferte einen Kampf, der das Ringerherz der zahlreichen Anhänger höher
schlagen ließ. Nach verlorener 1. Runde siegte Mathias dann unter dem
frenetischen Jubel der Fans in den Runden 2 bis 4 und gewann so
sensationell dieses Match .( Zwischenstand (21:13)
Bereits nach diesem Kampf
war die Überraschung perfekt, der Sieg war uns nicht mehr zu nehmen.
Christoph Schwarz verlor im letzten Kampf des Abends lediglich mit 0:3
gegen den amtierenden Deutschen Meister Florian Neumaier, wobei er hierbei
absolut bei seiner Niederlage nicht enttäuschte.
Mit 21:17 hatten wir diesen
Kampf letztendlich gewonnen und der Jubel war, wie man sich das gut
vorstellen kann, riesengroß. Hatte man doch einen der 4 ambitionierten
Titelaspiranten in der wohl stärksten 2.Bundesliga-Gruppe Süd besiegt. Mit
diesem Sieg haben wir uns bereits jetzt, nach nur 3 Kämpfen (2 Siege eine
Niederlage) im gesicherten Mittelfeld der 2. Liga Süd festgesetzt.
Als Saisonziel war von
Trainer Frank Reinshagen ausgegeben worden, dass wir einen gesicherten
Klassenerhalt (6 bis 8) schaffen wollen. Mit diesem unerwarteten Erfolg sind
wir diesem Ziel einen sehr großen Schritt näher gekommen und belegen jetzt
völlig überraschend einen hervorragenden 5. Platz. Denn wir haben nun
bereits gegen 2 der 4 Meisterschaftsfavoriten (Schriesheim und Freiburg)
gerungen, wobei wir einem dieser 4 (zu den Favoriten gehören noch
Schifferstadt und Benningen) sogar „ein Bein stellen“ konnten.
Der nächste Heimkampf
findet am Samstag, dem 1.10.2011 gegen Hausen Zell statt. Mit einer ähnlich
engagierten Leistung wie am vergangenen Samstag und vor allem mit den
tollen Fans im Rücken sollte auch hier ein Sieg möglich sein. |