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Tolle Stimmung beim Sieg gegen Lokalrivalen aus Riegelsberg

Dass es beim Kampf gegen Riegelsberg in der Rückrunde sehr eng werden würde, dass war im Vorfeld schon klar, denn Jens Wagner fehlte erneut aus dienstlichen Gründen und die Stilartumstellung lag dem Team aus Riegelsberg einfach besser.

Keine Experimente bei der Mannschaftsaufstellung, so lautete meine Devise, denn das war dem Riegelsberger Trainerduo beim Vorkampf schon misslungen. Wir liessen Greco-Ringer im Greco und Freistiler im Freistil, was sich letztlich ja dann auch ausgezahlt hat. 

Ruslan Babij bescherte uns mit seinem Schultersieg gegen Sezer Karmadij einen Traumstart mit vier Mannschaftszählern. Ein besonderes Lob an dieser Stelle noch mal für Ruslan, denn trotz der nun schon seit Wochen plagenden Probleme mit dem Knie, bringt Ruslan Woche für Woche Topleistungen für seine Mannschaft und ist sich auch nach dem eigenen Kampf nicht zu schade, beim coachen zu helfen. Anerkannt wird er dafür vom gesamten Team und insbesondere von seinen „Kindern“, wie er die jüngeren Athleten gern scherzhaft ruft.

Von Svetoslav Luytskanov im Schwergewicht gegen Murat Yeter hatten wir im Vorfeld hingegen ein günstigeres Ergebnis erwartet. Doch Sveto war in diesem Kampf wie blockiert und rang auch zum Unmut der Zuschauer etwas zu taktisch, und musste dem starken Abwehrringer Murat gar zwei Runden überlassen.

Im 60 Kg Freistil war Nico Zewe leider chancenlos gegen das Riegelsberger Freistiltalent Jens Bauer und gab vier Zähler ab.

Ein glattes 0 : 3 kassierte gleich anschließend Eduard Weimer gegen Ivan Yabandziev im Halbschwer gr.-römischer Stil. Eduard enttäuschte dabei jedoch keineswegs, lediglich eine Unachtsamkeit am Mattenrand, bei dem er in Runde zwei mit dem Fuß die blaue Zone touchierte, bescherte dem Riegelsberger die einzige „technische“ Wertung und somit ein 3 : 0, denn ansonsten wäre der Kampf nur mit 1 : 0 für Riegelsberg gewertet worden.

Vor der Pause dann wohl noch der größte Schlüsselkampf der Begegnung zwischen dem ungeschlagenen Alexander Alexandrov und dem bis dato noch ungeschlagenen 66 kg gr.-römisch Ringer Andreas Frangart. Frangart erwies sich als der erwartet harte Brocken, der gleich in der ersten Runde mit 5 : 0 ein Bände sprechendes Ergebnis hinlegte. Alexander zeigte sich davon jedoch wenig irritiert und ging Runde für Runde motivierter und angeheizter auf die Matte. Er wollte seiner diese Woche als Gast angekommenen Freundin zeigen, wer die Nummer eins auf der Matte und für Sie ist. Er war in den darauf folgenden Runden im Stand der aktivere Mann und gab selbst keine Wertung mehr ab, was uns drei weitere Punkte fürs Team brachte. Glückwunsch zu dieser Energieleistung.

Nach der Pause setzte Anis Gharbi gegen Nikolaus Hecht noch nach und sicherte mit seinem 3 : 0 zunächst unsere Führung. Auch Kim Horras konnte vor heimischem Publikum seinen ersten großen Sieg gegen Lukas Zimmer feiern und bot dabei ebenfalls eine taktisch clevere Leistung. Immer wieder konnte er mit den vorher besprochenen Angriffen von außen punkten und somit entscheidend zum Mannschaftsergebnis beitragen.

Artur Weimer kämpfte anschließend gegen Kim Werkle im Mittelgewicht gr.-römischer Stil. Artur konnte leider bei Kims Bodentechniken nicht gegenhalten und unterlag mit 0 : 3, was Riegelsberg hoffen ließ.

Im Weltergewicht sollte nun aus Riegelsberger Sicht der Sack zugemacht werden. Zunächst im gr.-römischen Stil mit Bojan Zagorov gegen unseren Jan Bialek. Aber schon dort verlief es anders als man das von Riegelsberger Seite gewohnt war, oder auch erwartet hatte. Jan schien nach gewonnener zweiter Runde vor einem Sensationsergebnis zu stehen, denn Zagorov wirkte angeschlagen. Doch mit Routine eines schon international erfahrenen Ringers schaffte er dennoch die Runden drei und vier für sich zu entscheiden.

Nun lag alles im letzten Kampf des Abends zwischen Robby Schmidt und Midi Elmas. Robert begann mit Angriffsringen und wurde belohnt. Runde eins und zwei wurden so für uns gewonnen und damit war ein Remis schon sicher. Doch Robert und wir wollten alles. Robert war auch in Runde drei und vier kurz vorm Runden- und Matchsieg, aber Midi zeigte sich widerspenstig und spannender hätte es gar nicht werden können, denn die fünfte und allerletzte Runde musste über den Mannschaftssieg entscheiden. Das Publikum und die Ringer fieberten mit jeder Aktion von Robert bis schließlich Robert eine Wertung erzielte und diese über die Zeit schaukelte. Großer Jubel um und auf der Matte nach diesem tollen Finale. Das Endergebnis 20 : 18 für Hüttigweiler und damit lange nicht mehr da gewesene Dramatik in der Illtalarena. Glückliche Zuschauer und glückliche Ringer feierten, feierten und feierten….. 

Frank Reinshagen

Trainer