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Beim Heimkampf gegen Mainz 88 war mehr drin

Vor dem Kampf ging ich von möglichen fünf Einzelsiegen und mit einer offenen Partie zwischen Christian Fetzer und Jimmy Sammuelson aus. So in etwa gestaltete sich auch der Kampfverlauf, wobei uns nur drei Siege vergönnt waren, da beide Weimer-Brothers die Zielvorgabe nicht schafften. Artur holte zwei Einzelrunden gegen Sven Reis und Eduard konnte an diesem Abend nicht die in Ihn gesetzten Hoffnungen gegen Sergej Gabert erfüllen. Trotz einer deutlichen Runde mit 3 : 7 für Gabert kann man von einer sehr engen Kiste reden, bedenkt man noch, dass Eduard hier schon mit 3 : 0 geführt hatte, aber in einer Aktion in der Bodenlage auf die falsche Verteidigungsvariante gesetzt hatte und darum mit einer 5er Wertung bestraft wurde. Bei beiden war der Standkampf an diesem Abend zu wenig druckvoll um Ihre Gegner ernsthaft zu bedrängen. Los gings aber zunächst noch mal wie bisher in fast jedem Bundesligakampf mit hohen Niederlagen zu Beginn, was weder für die Zuschauer noch für die Ringer selbst sehr motivierend wirkt. Amar Abidi zeigte wiederum, dass er das Potenzial für die Bundesligen nicht besitzt und unterlag nach sehenswertem Oberarmschwung entscheidend. Auch Michel Gobert hat derzeit nichts zu lachen, als er zum wiederholten Male auf beide Schultern musste und dies gegen Cengiz Cakici.

Danny Hippchen tut einem da auch schon Leid, da er in der sehr starken 60 Kg – Klasse einen Spitzenmann nach dem anderen vorgesetzt bekommt. Bei Mainz war es Vasili Zeiher, der weitere 4 Punkte aufs Mannschaftskonto der Pfälzer schrieb. Eine echte Siegchance bestand auch in der Klasse bis 66 Kg griechisch-römisch nicht, allerdings hatte Chris Apostolou die Möglichkeit den Kampf sehr knapp zu gestalten, wären da nicht schon zum Beginn der ersten Runde die auftretenden Wadenkrämpfe ins Spiel gekommen. So gehandicapt ließ es einfach eine bessere Verteidigung in der Bodenlage nicht zu. Erst die Freistilringer Svetoslav Lyustkanov, Robert Schmitt und Anis Gharbi gaben dann Grund zum Jubeln und gewannen Ihre Kämpfe. Zunächst zeigte Robert mit viel Selbstvertrauen ausgestattet dem jungen Hakan Ahmed Cakici wo der Hammer hängt und punktete nach zögerlichem Beginn in Runde 1, dann zusehens mit seinen Beinangriffen, die schnell und präzise ausgeführt wurden. Svetoslav machte es gegen Andreas Skodawessely spannender als es hätte sein müssen, da er zu respektvoll gegen diesen agierte. Jeweils erst kurz vor Ende der Runden startete er mit sehenswertem und leichtgängigen Angriff zum Punktgewinn. Ein echter Leckerbissen war dann zu Ende der Freistilkampf zwischen Anis und Steven Gottschling. Der noch junge Steven Gottschling verlangte Anis alles ab, da er sich immer wieder aus bedrohlichen Situationen befreien konnte. Aber Anis schaffte mit seiner Kopfklammerfassart trotzdem die Oberlage zu erreichen und entschied letztlich den Kampf mit 3 : 2 für sich. 

Fazit: Gegen Mainz konnte man mit den gezeigten Leistungen, abgesehen von den zu schnell endenden drei ersten Kämpfen mehr als zufrieden sein. Die Zuschauer sahen gute Kämpfe.  

Frank Reinshagen

(Trainer)