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Einen einzigen Sieg konnte die geschwächte Hüttigweiler Truppe in Mainz erzielen

Christian Fetzer war nach der „Roten Karte“ gegen Weingarten gesperrt und auch Chris Apostolou stand für diesen Kampf nicht zur Verfügung. Trotzdem hatte Mainz alles aufgeboten, was die Neuaufsteiger zur Verfügung haben. Der Schwedenexpress mit Jimmy Samuelsson, Muhammad Balbufath und Jimmy Lidberg war genauso zum Kampf erschienen, wie der Spanier Vicente Garcia Lillo, Halib Feiz Erhan, Bahman Golmohammadi und Marem Selem Sabri.  

Für Hüttigweiler feierte unser Nachwuchstalent Jan Bialek seinen ersten Einsatz in der Ringerbundesliga und bekam es dann gleich mit einem Hammerbrocken zu tun. Aber Jan ging recht unbeeindruckt vom großen Jimmy Samuelsson (Weltmeister 2002) auf die Matte und konnte diesem in Runde 3 gar einen Punkt entführen. Dass es trotzdem einen technisch überlegenen Punktsieg für den Schweden gab, lag wieder einmal in der angeordneten Bodenlage, wo dieser eindeutige Stärken hat. Sehr positiv war aus unserer Sicht auch wieder der Auftritt von Artur Weimer gegen Jimmy Lidberg (Vizeeuropameister 2007), der mit internationalen Dekorationen geschmückt ist, aber auch 11 Kilogramm schwerer war. Auch Artur gelang in Runde 3 ein technischer Punkt, allerdings konnte er den Durchdrehern des Kolosses nichts entgegensetzen. Ebenso stark war an diesem Samstag Eduard Weimer gegen Muhammad Balbufath. Erste Runde nur mit 1: 1 verloren, dann in der zweiten gelang dem für Schweden startenden Ringer ein Durchdreher und erst in der dritten Runde konnte er einer seiner berüchtigten verkehrten Ausheber anbringen und bot Eduard kurzzeitig eine ganz andere Perspektive der Halle, nämlich von oben.

Keine Einstellung fand an diesem Abend der zuletzt so stark ringende Robert Schmitt gegen Sabri Selem Marem. „Ich bin überhaupt nicht kaputt“, so der Kommentar von Robert nach dem Kampf, was widerspiegelt wie der Kampf ablief. Robert war nicht bei der Sache. So setzte es dann auch eine technisch überlegene Niederlage. Ähnlich könnte man die Situation beim Kampf von Jean-Michel gegen Cengiz Cakici beschreiben. Michel kannte den Gegner und war sich seiner Chancen sicher, im Kampf stand er dann aber leider neben sich.

Der bis dato sehr unglücklich kämpfende Svetoslav Lyutskanov konnte auch gegen Bahman Golmohammadi diese Misere nicht beenden. Zwei Runden in Führung liegend gab er wenige Sekunden vor dem Gong durch Unachtsamkeit die Punkte und auch die Runden wieder her. Hier fehlen einem dann einfach die Worte.

Für Chris Apostolou war Tim Schreiner mitgereist und musste mit Vladimir Behrenhardt ebenfalls mit einem sehr starken Ringer im griechisch-römischen Stil Vorlieb nehmen. So verlief das Ergebnis entsprechend und Tim gab unterlag durch technische Überlegenheit.  

Lichtblick an diesem Abend aber war das Duell im Weltergewicht Freistil zwischen Anis Gharbi und Steven Gottschling. Gharbi war professionell konzentriert und in jeder Situation total abgeklärt, konterte Gottschling aus und gewann letztlich mit 3 : 1 – unser einziger Sieg. Von diesem Stil müsste sich Svetoslav einiges abschauen.

 „Noch eine Woche“, so der Kommentar von Danny Hippchen nach der Niederlage im ungeliebten Stil gegen Vicente Garcia Lillo. Dann wird endlich die Stilart gewechselt und dort erhofft Danny - und natürlich wir alle - bessere Ergebnisse vom fleißigen Sportler.

Fazit: Wahnsinn, dass man mit einer Mannschaft wie Mainz sie gestern aufgeboten hat, dann gerade einen Platz vor uns kommt. Diese Aussage von mir in der anschließenden Pressekonferenz sorgte dann auch für etwas Aufregung. Der Trainer von Mainz fühlte sich irgendwie angegriffen und verteidigte sofort, dass die Schweden von Anfang an nur für den Kampf gegen den Abstieg eingekauft wurden….., das lassen wir dann mal kommentarlos stehen.

 Frank Reinshagen

(Trainer)