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Zum Auftakt gab es eine deutliche Heimniederlage gegen Neuss

Die Saison 2007/2008 startete am 29. September 2007 in der Illtalhalle Hüttigweiler mit einer heftigen 10 : 28 Niederlage gegen die Mannschaft aus Neuss. Trotzdem hat die neuformierte Hüttigweiler Mannschaft nicht enttäuscht.

Schließlich waren die Neusser in Bestbesetzung angetreten und werden wohl auch andere Hürden in dieser Gruppe nehmen können.

Zum Kampfverlauf: In 55 Kg Freistil startete erstmals der junge Franzose Amar Abidi für Hüttigweiler und hatte es mit dem deutschen Juniorenmeister von 2006 Mimoun Touba zu tun. Amar, der nur 52 Kg auf die Waage bringt war dem groß gewachsenen Mimoun körperlich zu unterlegen, als dass er selbst zu nennenswerten Zählern gelangen konnte. Eine im Vorfeld nicht einkalkulierte 0 : 4 Wertung war das Resultat.

Durch die Umstrukturierungen in der Mannschaft kämpft nun Artur Weimer in der höchsten Gewichtsklasse im griechisch-römischen Stil, und auch er hatte einen mehrfachen deutschen Meister, nämlich Björn Holk als Gegner. Wie bei Amar muss man auch bei Artur bemerken, dass ein Gewichtsdefizit körperliche Unterlegenheit bedingt. Mit knapp 90 kg fehlt insbesondere in der Bodenlage die Masse um die Gegner zu drehen, bzw. um in der Defensive dann auch standhaft zu bleiben. Auch hier hieß es nach aufopferungsvollem Kampf 0 : 4 Niederlage für unseren Artur. Es ging zunächst so weiter. In der Gewichtsklasse bis 60 Kg stilartfremd geht unser Danny Hippchen für die ASV-Staffel auf die Matte. Und wieder …….. ein deutscher Meister für die KSK Neuss: Sergej Skripka. Danny konnte im Stand alle Angriffe des Neusser Ringer abwehren, musste aber der Spezialtechnik im Boden, dem verkehrten Ausheber Tribut zollen. Eine weitere deutliche Niederlage und damit ein Zwischenstand von 0 : 12 nach drei Kämpfen.

Erste zufriedene Minen gab es dann beim Auftritt von Jean-Michel Gobert nach zweijähriger Abstinenz auf Hüttigweiler Matte. Er begann recht verheißungsvoll mit zwei herrlichen Griffen gegen Jackson-Vaillant Cantero. 6 : 0 gewann Michel den ersten Durchgang, konnte jedoch den Überraschungsmoment in den darauf folgenden Runden nicht mehr nutzen und musste sich letzten Endes mit 1 : 3 geschlagen geben. Ein wenig fehlte Ihm noch die Matchpraxis, wie er mir nach dem Kampf mitteilte. In seiner Heimat fehlt es Ihm an gleichschweren Trainingspartnern, sodass er lediglich Fitnesstraining absolvieren kann. Er sei aber sehr zuversichtlich nach zwei, drei Kämpfen auch das Gefühl, die Taktik und die spezielle Kondition zu finden.

Und im Leichtgewicht dann mal wieder ein deutscher Meister auf Seiten von Neuss, Samet Dülger. Robert Schmitt ging für Hüttigweiler in dieses Duell und machte seine Aufgabe mehr als gut. Konnte Dülger in Runde 1 noch glänzen, so zeigte Robert in den darauf folgenden Runden, dass auch mit Ihm zu rechnen ist. Großartiger Kampfgeist bescherten Robert einige sehenswerte Punkte, sodass hier eine sicher geglaubte „Vier“ von Neuss zu einer hauchdünnen Partie wurde.

Ähnlich das Bild nach der Pause, als Eduard Weimer gegen Max Schwindt auf die Matte ging. Ein Fünkchen mehr Cleverness im Stand – Max verstand es besser aktiv auszusehen – gab den Ausschlag für die erste Bodenlage, die Max in Runde 1 auch noch zum Punkten nutzen konnte. Aber dann endeten die Runden jeweils mit 1 : 1 wobei Max Schwindt die letzte Wertung zugesprochen wurde, was seinen Sieg sicherstellte.

Im Leichtgewicht griechisch-römisch stand für Hüttigweiler erstmals der sympathische Grieche Chris Apostolou in Diensten und traf auf Mahmut Cavosoglu. Bei Chris fehlten lediglich durchschlagendere Elemente in der Oberlage, um mehr als einen Rundengewinn zu erlangen. Seine defensiven Fähigkeiten hatte unser Feuerwehrmann seit seiner Vorstellung im Mai diesen Jahres stark verbessert und im Stand war er sowieso in der Lage mit den Ringern dieser Klasse mitzugehen. Eine 1 : 3 Niederlage stand nach vier Kampfrunden fest.

Auch im 84 kg Freistil startete für Hüttigweiler ein neues Gesicht. Svetoslav Ljutskanov, der 20-jährige Bulgare begann sehr verheißungsvoll durch zwei Rundengewinne, konnte jedoch dann bedingt durch konditionelle Probleme keinen Satz mehr gegen Patrick Lös gewinnen und musste sich am Ende 3 : 2 geschlagen geben. Eine Recherche am Sonntag war dann des Rätsels Lösung, unser Mann hatte extrem viel Gewicht gemacht. Vor drei Monaten hatte er noch weit über 90 Kg. So bleibt zu hoffen, dass nach ein, zwei weiteren Kämpfen das ganze sich einpendelt und dann die Probleme Geschichte sind.

Sehr positiv waren dann die beiden letzten Kämpfe aus Hüttigweiler Sicht. Der neue Franzose in der Gewichtsklasse bis 74 kg Freistil Anis Gharbi bot gleich einen Leckerbissen gegen den Polen Lucjan Gralak. Gralak hob in Runde 1 Gharbi fast bis zur Hallendecke, aber der Schullehrer aus Reims gab die Wertung nicht ab, sondern konterte diese Aktion sogar und gewann seinen Kampf mit 3 : 1. Auch Christian Fetzer entschädigte im letzten Kampf des Abends mit einem sehenswerten Ausheber gegen Israfil Duman für die zuvor magere Punktausbeute auf heimischem Terrain.

 Fazit: Kämpferisch habe ich keinem der Jungs was vorzuwerfen, da hat keiner enttäuscht. Bei dem ein oder anderen reicht eine kleine Verbesserung im taktischen Bereich um Kämpfe zu gewinnen. Nach dem Einsehen der Einzelresultate wird aber auch klar, dass es sehr schwer wird Mannschaftspunkte gegen die starke Konkurrenz zu erzielen.

 Gleich am Mittwoch müssen wir nach Mömbris, wo aber aus beruflichen Gründen leider nicht in Bestbesetzung gestartet werden kann. Dies tut umso mehr weh, da hier aus meiner Sicht einige Einzelkämpfe zu gewinnen wären.

 Frank Reinshagen

(Trainer)