Nach der Lehrstunde, die wir einen Kampftag zuvor gegen den Titelaspiranten KG Ludwigshafen auf eigener Matte hatten einstecken müssen, war man eigentlich sehr skeptisch in diese Partie gegen die SG Erbach gegangen.

Denn  Erbach verfügte mit Andreas Kubiak und Juri Schmatov über 2 ehemalige absolute deutsch Spitzenringer. 

Darüber stellten sie mit Maik Stricker den amtierenden Saarlandmeister in der 66 Kg-Klasse. Mit  dem Iraner Hassan Salman Falah hatte man ebenfalls einen absoluten Klassemann in der 96-kg-Klasse  aufgeboten.

Es stellte sich zunächst die Frage, wie Mannschaftsführer Patrick Durm und Trainer Frank Reinshagen ihrer jungen Truppe nach der herben Niederlage vom Vorkampftag  wieder Selbstvertrauen geben konnten,  um diese schwere Aufgabe zu lösen. 

Was sich dann in Erbach auf der Matte abspielte, war sensationell. Hitchkook hätte nicht besser Regie führen können.

Unsere Truppe zeigte Moral und gewann letztendlich nach beherztem Kampf nicht ganz unverdient  ganz knapp mit 21:19.

Erwartungsgemäß punkteten die vorgenannten Spitzenringer auf Erbacher Seite mit den  jeweils maximalen 4 Punkten.

Markus Strauß war „gegnerlos“ und kassierte 4 Mannschaftspunkte bereits an der Waage.

Sascha Benoit bot eine grandiose Vorstellung, als er den viel höher eingeschätzten Gegner Mike Doster   quasi in Grund und Boden rang und in Runde 3 auf sage und schreibe 20 Punkte kam, die unserer Mannschaft die optimalen 4 Zähler einbrachten.

Zuvor hatte Nico Zewe mit einer sehr guten Leistung  auf sich aufmerksam gemacht als seinen Gegner Armin Breit mit 3:1 überraschend  besiegte.

Thomas Reinshagen rang in gewohnter Marnier souverän und gewann ebenfalls mit  einem technisch überlegenen 14:0, was uns wiederum 4 Mannschaftspunkte bescherte.

Frank Reinshagen, der etwas angeschlagen wirkte, spielte  in seinem Kampf gegen den bärenstarken Steven Albrecht  seine ganze Routine aus und gewann alle 3 Runden sicher  mit 1:0.

Vor dem allerletzten Kampf stand es nun 18:17 für unsere Mannschaft.

Jan Bialek hatte nun das schwere Bürde zu tragen  die Entscheidung herbeizuführen.

Die erste Runde gewann Jan mit 2:2  und es hieß nun in der Gesamtwertung

19:17 für uns.

Dann verlor Jan 2 Runden und Erbach glich damit  zum 19:19 aus. Die vierte Runde ging wiederum an Jan und es stand nun vor der allerletzten entscheidenden 5. Runde 20:19 für uns. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir den Kampf  nicht mehr verlieren, und bei Gewinn der 5. Runde für Erbach hätte es lediglich noch ein Remis geben können.  

Bis 10 Sekunden vor Schluss  mussten wir schon fast mit einem Unentscheiden rechnen, da Jan zwar 1:0 führte, aber sein Gegner eine eins zugesprochen bekommen hätte, wenn Jan nicht aus der Oberlage gepunktet hätte. Und es sah wirklich danach aus, dass Jan seinen starken Gegner keine Punkte abholen konnte.  Aber dann drehte Jan in den letzten Sekunden seines Kampfes auf,  setzte alles auf eine Karte  und erzielte fast mit dem Schlussgong 3 Wertungspunkte, was letztendlich den  vielumjubelten Sieg bedeutete.

Man kann sich gut vorstellen, dass nicht nur auf Seiten der Akteure, sondern auch auf Seiten der Hüttigweiler Anhängerschar der Jubel groß war.

Fazit: Mit einer ganz tollen Moral, die Respekt und Anerkennung verdient,  wurde dieser schwere Auswärtskampf in Erbach gewonnen.

Am kommenden Samstag kommt es in der Illtalarena zum Lokalderby gegen den KSV Eppelborn.

Mit einer ähnlichen Leistung, bzw. Moral, wie am vergangenen Wochenende  und mit einer breiten treuen Anhängerschar im Rücken,  dürfte diese Hürde ebenfalls zu nehmen sein.