Zurück Nach oben Weiter

Schlechte Karten beim Rückkampf in Schifferstadt

Verletzungen und Ausfälle aus persönlichen Gründen zwangen auch gegen Schifferstadt zur Umstrukturierung der Mannschaft und ließen mehr Punkte und ein besseres Ergebnis einfach nicht zu. Kasim Aras und Jens Wagner waren nicht einsatzfähig, da jedoch für Jens kein Ersatzmann gefunden wurde, musste er zumindest auf die Matte um es zu versuchen; Jens konnte den Kampf allerdings nicht führen und musste verletzungsbedingt aufgeben. 

Kasim wurde noch kurzfristig durch den ebenfalls noch nicht wieder völlig rehabilitierten Artur Weimer ersetzt, aber bei Ihm fehlte es gegen den Bulgaren Georgi Petkov gerade in der Abwehr in der Bodenlage an Stabilität (Artur hatte sich in der Vorrunde der Oberliga die Schulter ausgekugelt). 

Im leichtesten Gewicht hatten wir Hoffnung auf ein etwas ausgeglicheneres Kräftemessen zwischen Nico Zewe und Marvin Scherer. Im Stand machte unser „Kraftpaketchen“ Nico auch mächtig Druck, konnte diesen aber nicht mit in die Bodenlage übernehmen, sodass dort Marvin Scherer seine Höhepunkte setzte und Nico letztlich deutlich verlor. 

Peter Himbert zeigte eine aufsteigende Form, als er gegen den nun seit einigen Jahren in der Bundesliga ungeschlagenen David Otiasvili mit einer Dreierwertung startete und den sieggewohnten Schifferstädter einmal durch die Luft wirbelte. Einen Angriff des Schifferstädter nutzte Peter zum Konter und hob diesen aus. Der Schifferstädter blieb aber weitestgehend unbeeindruckt und forderte nach und nach seine Einzelwertungen durch einfache Beinangriffe. Diese erste Runde entschied er dann mit 5 : 3 für sich und Runde zwei und drei gingen mit 1 : 0 und 4 : 0 an den Ausnahmeathleten.

Danny Hippchen zeigte beherztes Ringen gegen den Bulgaren Dobri Ivanov. Jedoch in Runde zwei war eine Unachtsamkeit von Danny für die entscheidende Schulterniederlage durch Zange verantwortlich.

Im griechisch-römischen Leichtgewicht stand Alexander Alexandrov dem Schifferstädter Vladimir Behrenhardt gegenüber. Hier war wie die Wochen zuvor zu erkennen, dass es Alexander an einer durchschlägigen Technik am Boden fehlt um zählbare Ergebnisse für die Mannschaft zu erringen. Wenn dieser junge Mann etwas aus dieser Bundesligasaison mitnehmen kann, dann ist es das Wissen um diese Schwäche, die es auch für weitere nationale und internationale Vorhaben abzustellen gilt. Im Freistil musste Eduard Weimer dem Aushängeschild der Pfälzer „Emanzarios Bedinidis“ einen klaren 4 : 0 Sieg überlassen. Wenn jemand gerne Ringen anschaut, dann muss er sich die Leichtigkeit dieses Ringers zu Gemüte führen. Technik, Grazie usw. alles Dinge die dieser Mann vereint.

Im Freistil Leichtgewicht wollte unser Mehmet diesem Ringer wohl nicht nachstehen und erkämpfte vielleicht nicht ganz so leichtfüßig, aber genauso effektvoll die volle Punktausbeute gegen Marek Schum. Mehmet zeigte „Unterachselwürfe hoch durch die Luft“, wie auch Einsteiger und Beinschrauben am Boden.

Ein weiteres Highlight am Abend war die Begegnung zwischen Christian Fetzer und Bojan Zagorov. „So fit fühlte ich mich schon lange nicht mehr“, so die Worte Fetzers zwischen den Runden. Vielleicht war es das, was zur vermeintlichen Niederlage führte. Strotzend vor Selbstbewusstsein und Kondition vergaß Christian etwas die Konzentration und verlor zwei von drei Runden völlig unnötig. Was er selbst zeigte, war dann allerdings wieder Weltklasse. In seinen zwei Runden kam er jeweils am Boden zum Ausheber und Wurf mit Aplitude. Aber was zählt ist der Sieg, also Christian wenn das mit der Kondition usw. jetzt steil nach oben geht, darfst Du die Konzentration nicht vergessen.

Im abschließenden Freistilweltergewicht kam es zum Duell der Landsmänner. Emin Eminov gegen Kyril Terziev. Terziev der echte 74er zeigte hier seine körperliche Überlegenheit und das muss man Ihm auch zugestehen, einfach eine Klasse bessere Technik.

So wurde es wieder nichts mit einem ansehnlichen Ergebnis, geschweige denn einem Sieg. Sehen wir also unserem letzten Gruppenphasenkampf gegen Neuss entgegen und hoffen auf Genesung aller Verletzten.

Frank Reinshagen